Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
Vom Netzwerk:
Vorankündigung bei dieser Aktion gegrillt hätte, und schlug einen harten Rechtshaken.
„Involvierte: ein Vollblutvampir, drei Homo sapiens.“
Nach einer Biegung erblickte Jonas ein schwarz-silbernes Motorrad unter der Schnauze einer weißen Stretchlimousine. Es sah aus, als würde der große Rolls-Royce die kleine Wraith leidenschaftlich abknutschen. Keine Personen zu sehen, aber er spürte sie. Menschlicher Blutgeruch stieg ihm in die Nase. Der Unfall sah nicht so aus, als gäbe es Verletzte. Er riss die Fahrertür auf – leer. Den Passagierteil trennte eine undurchsichtige Scheibe ab. Jonas stürzte zu einer der hinteren Türen, tauchte ins dunkle Innere und erstarrte.
„Besetzt!“
„Himmelherrgott noch mal!“ Jonas zog sich zurück und knallte die Tür gewaltsam zu, dennoch ertönte nur ein edler und dumpfer Rums.
Er stapfte die Straße auf und ab, befahl den wenigen vorbeifahrenden Fahrern mental, weiterzufahren, als hätten sie nichts gesehen und versuchte, den Anblick von Ny’lane mit zwei schwarzen Frauen und einer versteinerten Weißen aus dem Gedächtnis zu bannen.
Schließlich holte er die B120 Wraith unter der Limousine hervor und beulte beide aus. Es schien wie eine Ewigkeit, bis Nyl endlich in Begleitung einer Farbigen aus dem luxuriösen Innenraum stieg. Er setzte sie ans Steuer, küsste ihre Stirn, rückte die Chauffeursmütze zurecht, fraglos mit zwei Fingern an die Schläfe gedrückt und das verlängerte Automobil zuckelte weiter seines ursprünglichen Weges. Nyl zog seine Sonnenbrille aus der Manteltasche und setzte sie auf. Das dunkelbraun getönte Glas glich seiner Hautfarbe. Ein rosafarbener Kussmund zierte seine Glatze. Ny’lane leckte sich die Lippen, glitt mit Daumen und Zeigefinger über die Mundwinkel und lächelte.
„Dort schmeckt es eben am besten.“
Der Satz bezog sich eindeutig auf das Geschehen im Inneren des Wagens. Heiliger Eros, er war zwar kreativ, aber Ny’lane in Aktion übertraf sogar seine heikelsten Fantasien. Mit dem vielen weiblichen Blut in seinen Adern roch Nyl beinahe wie eine Frau. Für jeden ungebundenen Vampir duftete es wie das anziehendste und erotischste Elixier, das es auf der Welt gab, etwas verdünnt, doch nichtsdestoweniger lockte es unaufhörlich und unwiderstehlich. Gott, was war er dankbar, dass ihn dies inzwischen kaltließ. Für ihn gab es nur noch Ciras köstlichen Kirschgeschmack. Es glich einem Wunder.
„Seit wann fährst du eine Gespenst?“
Liebevoll strich Nyl über den Rahmen aus Karbon und schob die stylische Maschine auf den Bürgersteig. „Seit ich mein Lager in San Francisco aufgeschlagen habe.“
Das war ungewöhnlich für Nyl. Er lebte stets als freier Geist; in jeglicher Hinsicht. „Die ‚Silver Angel‘?“
„Liegt vor Anker.“
Ny’lane schlenderte die Straße entlang, balancierte das Motorrad mit einer Hand. Der schwarz-silberne Ledermantel ließ ihn noch kräftiger erscheinen. Jonas folgte ihm. Irgendetwas schien heute nicht normal. Was würde er geben, ebenfalls in den Verstand von anderen eindringen zu können. Seine Gabe, die Reinheit des Blutes herauszufiltern und die Gefühle anderer wahrzunehmen, half bei Nyl so viel wie eine weiße Kapitulationsfahne bei einem mordlüsternen Werwolf.
Ny’lane sperrte seine Emotionen einfach weg. Er gestand sich ein, dass er, wenn Nyl ihn nicht heimlich überraschte, dies ebenso mit einem Teil seiner Gedanken tat. Nyl behauptete zwar, er könnte nur die aktuellen Abläufe des Gehirns lesen, doch so ganz glaubte er dem berüchtigten Vollblut nicht mehr. Nyl barg zu viele Geheimnisse. Wie bewerkstelligte er zum Beispiel seit Dekaden, all die verbotenen Dinge beinahe öffentlich über die Bühne zu bringen, ohne verurteilt zu werden? Sein weltbekanntes ‚Ekstase‘ in Nassau auf den Bahamas war ein Blutklub, in dem bestimmt nicht ausschließlich Körperflüssigkeiten ausgetauscht wurden. Nyl lebte als Tribor vom weiblichen Elixier und hielt sich auch sonst selten an Regeln. Dennoch konnte er sich keinen besseren Freund vorstellen. Er verehrte ihn und verdankte ihm in mehrfacher Hinsicht sein Leben.
Nyl blickte ihn von der Seite an. „Ich bin vielleicht sexy, anbetungswürdig und süchtig, aber nicht schwul, Arschloch.“
Jonas grinste. Die Unterhaltungen mit Nyl, wenn man sie überhaupt so bezeichnen konnte, verliefen oft absurd. Sie flanierten eine weitläufige Kurve die einspurige Allee entlang und eine Mutter mit Kinderwagen kam in Sichtweite.
Plötzlich schoss Nyl wie der

Weitere Kostenlose Bücher