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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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älter als er, längst zur Reinblüterin mutiert. Aber hier ging es nicht um Sex – es ging um Macht. Als er ihr jetzt wie ein Fels gegenüberstand, wusste er, dass er sie nun bezwingen würde. Mit Körper und Geist.
    Sie knickste vor ihm, wie es sich gehörte, schließlich war er der Sohn des Familienoberhauptes. So, wie es sein Vater Lord Morten Constantin von jedem verlangte, der auf seiner Plantage oder in seinem Hause arbeitete. Obwohl sowohl die Leibeigenen als auch er Morten seit Jahren kaum gesehen hatten, hielten sich die Sklaven an jedwedes Wort. Veyt vermutete, dass er die Gabe der Hypnose von seinem Dad vererbt bekommen hatte und Morten mittels Beeinflussung ohne persönliche Anwesenheit die Baumwollplantage am Laufen hielt. Er ahnte es allerdings nur, weil nie ein Gespräch darüber abgehalten worden war.
    Veyt neigte das Kinn, sodass sein glattes, grau meliertes Haar ihm über die Schultern rutschte und vor seiner Brust auspendelte. Ihr Blick hob sich. Sie präsentierte eine keusche Körperhaltung, aber das Blitzen in den Augen verriet ihre Widerspenstigkeit. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus wie das Feuer in seinen Lenden. Mit einem einzigen Gedanken durchbrach er ihren geistigen Widerstand.
    Sie ließ die Bürste fallen, beugte sich mit ausgestreckten Armen nach vorn und stützte sich auf einer reich verzierten Holztruhe ab. Veyt kannte diese Truhe. In ihr ruhten wallende Gewänder und warteten auf die Rückkehr der Herrin des Hauses Constantin, auf seine Mutter Lucinda.
    Die Warnung, die Lucinda vor einer halben Ewigkeit ihm gegenüber ausgesprochen hatte, durchzog sein Bewusstsein. „Der Sog des weiblichen Blutes übermannt meist die Reinblüter und verwandelt sie in wilde, unberechenbare Raubtiere.“
Veyt wusste, dass er stärker war als jegliche althergebrachte Weissagung. Er würde sich Männer wie Frauen nehmen. Niemand konnte sich mehr seiner Gabe der Hypnose entziehen. Jetzt hatte er endlich die Macht, die Welt nach seinem Begehr zu verändern.
Er öffnete seine Hose, hob ihre Röcke und versenkte sich mit einem kräftigen Stoß von hinten in ihr, während seine Fänge sich in ihre Halsseite bohrten.
    „Timothy?“
    Er stöhnte auf. Seine Reißzähne vibrierten schmerzhaft in seinem Kiefer. Es dürstete ihn nach Blut. In seinem Kopf rauschte es, als stünde er unter einem Wasserfall.
„Hey, Timothy, du träumst. Wach auf.“
Er schlug die Augen auf. Sein gieriges Knurren blieb ihm im Halse stecken. Er sah verschwommen durch einen schmalen Schlitz, den sein Lid ihm gönnte, dennoch erfasste er die Verletzungen in Sams Gesicht. Tiefe Kratzer zogen sich über ihre Wangen, eine Platzwunde auf der Stirn blutete. Ungeachtet dessen lächelte sie, als sie bemerkte, dass er erwacht war.
„Wir sind sicher.“ Ihre Kehle kam noch näher. „Schön, dass du wieder bei mir bist.“
Timothy leckte sich die Oberlippe, stieß gegen seine Fänge. Es kostete Kraft, sich zu beherrschen. Tausend Fragen schwirrten in seinem Schädel umher, der vor Schmerz zu platzen drohte. Er räusperte sich vorsichtig und ließ es rasch bleiben.
Sie streifte seinen Mund mit einer Fingerspitze und ihn durchrieselte ein warmer Schauder. „In was für eine Situation habe ich dich bloß gebracht?“
Er wollte den Kopf schütteln, aber sie legte ihren Zeigefinger über seine Lippen. Ihre Nasenspitze berührte fast die seine. „Du hast mich gerettet.“
Da war er nicht so sicher. Auch nicht, dass keine Gefahr mehr lauerte. Die Lücken in seinem Denken peitschten seine Nervosität, die Wunden seine vampirische Gier, doch irgendwie verblasste die Unruhe beim Anblick ihrer blauen Augen, ihres zaghaften Lächelns.
„Du hast geträumt“, flüsterte Sam.
Er hatte was? Er träumte niemals!
    „Kannst du ein Mal auf das hören, was eine Frau dir sagt? Ich verlange ja nicht, dass du auf mich hörst. Aber hör verdammt noch mal auf das, was Sam dir erzählt.“
Ethos klang aufgebracht, fast verzweifelt. Als hätte sie immer und immer wieder versucht, ihm etwas zu sagen, was er nicht hatte hören wollen.
„Warst du mal Plantagenbesitzer? So vor 300 Jahren?“
Timothy zuckte zusammen. Da hatte er noch gar nicht gelebt. Wahnwitzige Gedanken wirbelten wie in einem Hurrican umher. Seine Muskeln zitterten wie unter Strom. Er kam mit seiner Überlegung nicht voran, weil ein bekanntes Zischen ihn augenblicklich in Panik versetzte. Er hielt die Luft an, was unsinnig war, weil Sams Spray durch die Haut eindrang.
„Träum

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