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Science Fiction Almanach 1981

Science Fiction Almanach 1981

Titel: Science Fiction Almanach 1981 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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den etwas älteren K i sten, die dem Medizinischen Dienst zur Verfügung gestellt werden, wenn sie für wichtigere Dinge nicht mehr zu ve r wenden sind. Forth musterte mein karmesinrotes Hemd mit einem verwunderten Blick, aber alles was er sagte, bestand aus einem: „Hallo, Jason. Da ist noch etwas, das wir auf der Stelle entscheiden müssen. Wie bringen wir der Mannschaft bei, wer Sie wirklich sind?“
    Ich schüttelte lebhaft den Kopf. „Ich bin nicht Jay All i son. Ich lege weder Wert auf seinen Namen noch auf seinen Ruf. Wenn zur Mannschaft nicht gerade Leute gehören, die ihn kennen …“
    „Einige kennen ihn sicherlich, aber ich glaube nicht, daß sie Sie erkennen werden.“
    „Erzählen Sie ihnen, ich sei sein Zwillingsbruder“, sagte ich gallig.
    „Das wird kaum nötig sein. Es gibt zwischen Ihnen ei n fach zu wenig Ähnlichkeit.“ Forth reckte den Hals, winkte einem Mann zu, der in der Nähe des Copters arbeitete, und sagte mit leiser Stimme: „Sie werden gleich sehen, was ich meine.“
    Der Mann kam auf sie zu. Er trug die schwarzlederne Uniform der Raumflotte, und der kleine Sternenregenbogen, der seinen Ärmel verzierte, deutete an, daß er auf einem Dutzend verschiedener Welten Dienst getan hatte, denn j e der der Sterne zeigte eine andere Farbe. Er war kein junger Mann mehr, sondern über fünfzig. Sein Gesicht war von Wind und Wetter gegerbt und runzlig. Eine seiner Lippen war gespalten. Sein Aussehen gefiel mir. Wir schüttelten uns die Hände, und Forth sagte: „Das ist unser Mann, Kendricks. Er wird Jason genannt und ist Waldläufer-Experte. Jason, dies ist Buck Kendricks.“
    „Nett, Sie kennenzulernen, Jason.“ Ich hatte den Ei n druck, Kendricks schenkte mir eine halbe Sekunde mehr Aufmerksamkeit als nötig. „Der Copter ist bereit. Steigen Sie ein, Doktor. Sie fliegen doch bis Carthon mit, oder?“
    Wir legten mit Reißverschlüssen versehene Windjacken an, und der Copter erhob sich lautlos in den blaßroten Hi m mel. Ich saß neben Forth, schaute durch die hellen lila Wo l ken nach unten und betrachtete das Muster, das Darkover unter uns ausbreitete.
    „Kendricks hat mich ziemlich seltsam angesehen, Doktor. Ob ihm irgend etwas nicht geheuer ist?“
    „Er kennt Jay Allison seit acht Jahren“, erwiderte Forth leise, „Sie hat er bis jetzt noch nicht erkannt.“
    Zu meinem großen Bedauern beließen wir es dabei und verloren nicht mehr das geringste Wort über mich. Als wir unter den lautlos wirbelnden Rotorblättern dahinschwebten und dem bewohnten Landstrich, der sich in der Nähe der Handelsstadt ausbreitete, den Rücken kehrten, wurde Da r kover selbst zu unserem Thema. Forth informierte mich über das Waldläuferfieber und brachte es sogar fertig, mir kla r zumachen, was ein Blutkörperchen ist und warum es so wichtig war, fünfzig oder sechzig Waldläufer dazu zu bew e gen, mit mir zurückzukehren und Blut zu spenden, aus dem man Antikörper zur Herstellung eines Gegenmittels entne h men konnte.
    Selbst wenn ich es zustande brachte – es würde sich i m mer noch um eine Sache handeln, von der man bisher noch nie gehört hatte. Der größte Teil der Waldläufer betrat wä h rend des ganzen Lebens niemals den Boden, es sei denn, sie mußten die Pässe oberhalb der Schneegrenze überqueren. Nicht einmal ein Dutzend von ihnen – meine Zieheltern ei n geschlossen, die mich unter unsäglichen Strapazen über den Dämmerungs-Paß gebracht hatten –, waren je über den sie umgebenden Bergkessel, der sie vom Rest des Planeten a b schloß, hinausgegangen. Manchmal drangen Menschen auf der Suche nach ihnen in die niedriger liegenden Wälder ein, aber das war ein eingleisiger Verkehr. Die Waldläufer k a men niemals, um nach den Menschen zu sehen.
    Wir unterhielten uns auch über die Leute, die die Berge überquert hatten und ins Land der Waldläufer vorgedrungen waren. Die ersten Terraner, die den Versuch unternommen hatten, die Bergkette mit Flugmaschinen, die tiefergehen konnten und langsamer waren als Raumschiffe, zu überqu e ren, hatten die Berge die Hellers getauft.
    „Was ist das für eine Mannschaft, die Sie ausgewählt h a ben? Keine Terraner?“
    Forth schüttelte den Kopf. „Es wäre reiner Selbstmord, jemanden in die Hellers zu schicken, dem man den Terraner schon von weitem ansieht. Sie wissen, welche Gefühle die Waldläufer denjenigen entgegenbringen, die in ihren L e bensbereich vorstoßen.“ Das wußte ich, aber Forth sagte daraufhin: „Trotzdem – es werden

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