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Science Fiction Almanach 1981

Science Fiction Almanach 1981

Titel: Science Fiction Almanach 1981 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Plan, den jemand auf die Oberseite einer Kiste gekritzelt hatte. Ich borgte mir einen Stift von Rafe, beugte mich über die Kiste und zeichnete eine grobe Übersicht des Gebietes, an das ich mich aus meinen Kindheitstagen noch gut erinnerte. Was Blutkörperchen anbetraf, so mochten diese mich in Verwi r rung versetzen, aber wenn es um das Bergsteigen ging, wu ß te ich genau, was ich tat. Rafe, Lerrys und die darkovan i schen Brüder drängten sich hinter mich, um sich die Zeic h nung anzusehen. Lerrys fuhr mit einem Fingernagel genau über die Strecke, die ich zu gehen beabsichtigte.
    „Die Höhenlage, die Sie hier gezeichnet haben, ist nicht sonderlich gut geeignet“, sagte er zaghaft. „Während der ’Narr-Kampagne haben uns die Waldläufer hier überfallen. In diesem Gelände kann man nicht gut kämpfen.“
    Ich musterte ihn mit neuerwachtem Respekt. Gepflegte Hände oder nicht – sein Land kannte er jedenfalls. Ke n dricks tätschelte den an seiner Hüfte baumelnden Laser und sagte grimmig: „Aber unser Unternehmen ist nicht die ’Narr-Kampagne. So lange ich dieses Ding hier trage, sollen sie nur kommen!“
    „Aber Sie werden es nicht tragen“, sagte eine feste und befehlsgewohnte Stimme aus dem Hintergrund. „Legen Sie die Waffe weg, Mann!“
    Kendricks und ich wirbelten in der gleichen Sekunde he r um, um uns den Sprecher, einen hochgewachsenen jungen Darkovaner, der immer noch zwischen den Schatten stand, anzusehen. Dann sagte der Neuankömmling, mir zugewandt: „Man hat mir erzählt, daß Sie Terraner sind und die Wal d läufer verstehen können. Sie haben doch wohl nicht die A b sicht, mit Strahlwaffen gegen sie vorzugehen?“
    Und erst jetzt wurde mir bewußt, daß wir uns auf dark o vanischem Territorium aufhielten und den Abscheu der Ei n geborenen vor jeder Waffe, die weiter reicht als die Länge eines Männerarms, in unsere Kalkulationen miteinbeziehen mußten. Ein einfacher Laser war für den Ehrenkodex eines Darkovaners ebenso verachtungswürdig wie eine planete n sprengende Super-Kobaltbombe.
    „Wir können doch nicht unbewaffnet durch das Waldlä u ferland ziehen!“ protestierte Kendricks. „Wir müssen damit rechnen, jederzeit auf feindlich eingestellte Gruppen dieser Geschöpfe zu stoßen – und mit den langen Messern, die sie besitzen, können sie uns ganz schön zusetzen!“
    Der Fremde sagte kühl: „Ich habe nichts dagegen, wenn Sie – oder jeder von Ihnen – zur Selbstverteidigung ebe n falls ein Messer einsteckt.“
    „Ein Messer?“ Kendricks zog geräuschvoll den Atem ein. „Hören Sie … Sie glotzäugiger Sohn einer … Wer, glauben Sie, sind Sie überhaupt?“
    Die Darkovaner tuschelten. Der Mann im Schatten erw i derte: „Regis Hastur.“
    Kendricks quollen die Augen förmlich aus dem Kopf. Meinen eigenen wäre es sicher nicht anders ergangen, hätte ich mich in diesem Moment nicht entschieden einzugreifen, um das Schlimmste zu verhindern. „Na gut“, sagte ich zie m lich unwirsch, „aber das hier ist meine Sache. Buck, geben Sie mir die Waffe.“
    Während ich mich fragte, was ich tun würde, wenn er meiner Anweisung keine Folge leistete, sah Kendricks mich eine halbe Sekunde lang wütend an. Schließlich öffnete er den Verschluß und gab sie mir – mit dem Knauf zuerst.
    Mir war niemals bewußt geworden, wie unbekleidet ein Mann der Raumflotte ohne seinen Laser aussah. Ich wog die Waffe eine Minute lang in der Hand, während Regis Hastur die Schattenzone verließ. Er war groß und besaß das rötliche Haar und die zarte Haut der darkovanischen Adeligen. Auf seinem Gesicht zeigte sich ein undefinierbarer Ausdruck. Es war möglicherweise Arroganz, vielleicht aber auch das B e wußtsein, daß die Hasturs diesen Planeten bereits Jahrhu n derte regiert hatten, bevor die Terraner mit ihren Schiffen gekommen waren und Handelsgüter und das Universum vor ihren Türen abgeladen hatten. Er sah mich an, als würde er meine Vorgehensweise genehmigen, und das machte die Situation für mich noch schlimmer als die vorherige.
    Deswegen sagte ich, indem ich das respektvoll klingende Idiom der Darkovaner benutzte, das sie anwenden, wenn sie mit einem Höhergestellten (der er ja war) sprechen, meine Stimme gleichzeitig jedoch hart klingen ließ: „Es gibt in meiner Gruppe nur einen, der Anweisungen erteilt, Lord Hastur. Und dieser eine bin ich. Wenn Sie darüber diskuti e ren wollen, ob wir Waffen tragen oder nicht, unterhalten Sie sich darüber mit mir privat. Und lassen

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