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Science Fiction Almanach 1981

Science Fiction Almanach 1981

Titel: Science Fiction Almanach 1981 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Sie mich dann die Befehle geben.“
    Einer der Darkovaner schnappte nach Luft. Mir wurde klar, daß ich es riskierte, auseinandergenommen zu werden, aber bei dieser buntgemischten Mannschaft mußte ich sofort klarstellen, wer hier das Sagen hatte, oder mich nahm ni e mand mehr ernst. Ich gab Regis Hastur nicht einmal die Möglichkeit einer Antwort, sondern fügte hinzu: „Kommen Sie mit. Ich muß sowieso mit Ihnen sprechen.“
    Er ging mit, und ich holte erleichtert Luft. Ich führte ihn in eine ziemlich leere Ecke des riesigen Platzes, sah ihn an und fragte: „Was Sie angeht – was machen Sie überhaupt hier? Sie haben doch wohl nicht die Absicht, mit uns ins Gebirge zu gehen?“
    „Natürlich werde ich das“, erwiderte er gelassen.
    Ich stöhnte. „Und warum? Sie sind der Enkel des Rege n ten? Wichtige Persönlichkeiten halten sich im allgemeinen aus gefährlichen A ngelegenheiten wie dieser heraus. Wenn Ihnen irgend etwas zustößt, wird man mich dafür veran t wortlich machen!“ Auch ohne den Hüter einer der höchstg e schätztesten Persönlichkeiten dieses verdammten Planeten zu spielen, dachte ich, würde ich schon genug Ärger b e kommen. Außerdem wollte ich niemanden um mich haben, vor dem man katzbuckeln, dessen Meinung man sich a n schließen oder dem man auch nur zuhören mußte.
    Regis Hastur runzelte leicht die Brauen, und ich hatte das unbehagliche Gefühl, als wüßte er, was ich dachte. „Z u nächst einmal dürfte es für die Waldläufer von Bedeutung sein, wenn ein Hastur bei Ihnen ist und Sie an sie appelli e ren, nicht wahr?“
    Das würde es sicherlich. Die Waldläufer schenkten g e wöhnlichen Menschen – abgesehen davon, daß es ein faires Spiel für sie war, sie auszuplündern, wenn sie ihr Land betraten – nur wenig Aufmerksamkeit. Aber wie ganz Da r kover verehrten auch sie die Hasturs – und dies war ein g e schickter diplomatischer Schachzug. Wenn die Darkovaner schon einen ihrer wichtigsten Führer schickten, würden sie ihnen eventuell zuhören.
    „Zweitens“, fuhr Regis Hastur fort, „sind die Darkovaner mein Volk, und es ist deswegen meine A ngelegenheit, für sie die Verhandlungen zu führen. Drittens kenne ich den Dialekt der Waldläufer – zwar nicht sonderlich gut, aber es reicht aus, um sich ein bißchen zu unterhalten. Und viertens bin ich Zeit meines Lebens Bergsteiger gewesen. Ich bin zwar nicht mehr als ein Amateur, aber ich kann Ihnen vers i chern, daß ich niemandem im Weg stehen werde.“
    Es gab nicht viel, was ich dagegen hätte einwenden kö n nen. Er schien wirklich über jeden Punkt nachgedacht zu haben – bis auf einen, den er aber eine Minute später ebe n falls und in gewitzter Weise klarstellte: „Machen Sie sich keine Sorgen. Ich bin absolut dazu bereit, Sie die Führung übernehmen zu lassen. Ich werde keinerlei … Privilegien für mich in Anspruch nehmen.“
    Damit mußte ich mich zufriedengeben.
     
    Darkover ist ein zivilisierter Planet mit ziemlich hohem L e bensstandard, aber er ist weder mechanisiert, noch besitzt er eine technologische Kultur. Die Bewohner sind nur wenig an Bodenschätzen interessiert, bauen so gut wie keine F a briken, und die paar, die von terranischen Unternehmen g e gründet wurden, waren nie sonderlich erfolgreich. Auße r halb der terranischen Handelsstadt sind Maschinen und m o derne Transportmittel beinahe unbekannt.
    Während die anderen Männer die Ladung überprüften und aufluden und Rafe Scott hinausging, um einige Freunde zu treffen und die allerletzten Einzelheiten zu arrangieren, nahm ich mit Forth Platz, um mir die medizinischen Details einzuprägen , die ich den Waldläufern zu vermitteln hatte.
    „Wenn wir nur Ihr medizinisches Wissen hätten erhalten können!“
    „Das Schlimme ist“, sagte ich, „daß das Doktordasein gar nicht zu meiner Persönlichkeit paßt.“ Ich fühlte mich ger a dezu ungewöhnlich wohl. Von meinem Sitzplatz aus konnte ich mit einem einfachen Heben des Kopfes das Panorama der schwarzgrünen Hügel beobachten, die sich hinter Carthon erhoben, und die steinige, sich wie ein dünnes, we i ßes Band dahinschlängelnde Straße, der wir während des ersten Reisetages folgen würden, im Auge behalten. Forth schien mein Hochgefühl offensichtlich nicht zu teilen.
    „Seien Sie sich dessen bewußt, Jason, daß es eine wirkl i che Gefahr gibt …“
    „Glauben Sie, daß ich mir deswegen Sorgen mache? Oder haben Sie Angst, ich könnte mich als zu tollkühn entpu p pen?“
    „Das

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