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Science Fiction Almanach 1982

Science Fiction Almanach 1982

Titel: Science Fiction Almanach 1982 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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die Kurven der Kegelschnitte so bedeutsam in unserm Raumgebiet. Der Kegel hat nur im Mantel grade Linien. Wenn man aber den Kegel schneidet, so gibt es keine graden Linien mehr.“
    Und dann sprach er so viele mathematische Schwierigkeiten, daß selbst der große Porkas nur mit Mühe folgen konnte.
    Porkas wollte das Versinken in der großen Grübelei malen; er malte sehr viele Hohlspiegelbilder und war bekannt dafür, daß er sehr vieles anfing, ohne es jemals vollenden zu können.
    Eine ganze Anzahl von Ceresianern wollte den Rausch festhalten, den eine Welterkenntnis hervorbringt. Und sie erklärten dabei alle feierlich, daß ja selbstverständlich jegliche Welterkenntnis nur eine scheinbare sein könnte. Aber sie ließen es sich nicht nehmen, immer wieder zu betonen, daß auch eine scheinbare Welterkenntnis immer noch eine gewisse Welterkenntnis sei – und daß man den Geheimnissen des Alls doch näher komme, auch wenn man sich immer wieder täusche. Sie waren deswegen denen, die da glaubten, etwas erkannt zu haben, sehr zugetan, obschon sie wußten, daß schließlich doch alles immer wieder anders aussah. Grade dieses Immerwiederandersaussehen fanden sie entwicklungsfroh – und hielten es für den Hauptfaktor aller Ekstasen.
    Der Erdianer wird sich nach dem Gesagten auch nicht wundern, wenn auf der Ceres auch Hohlspiegel gemalt wurden, die nicht mehr und nicht weniger als das Unsichtbare vorführen wollten. Beschreiben läßt sich das natürlich nicht. Viele scharfe Säuren wurden in den Hohlspiegeln verwandt, und diese Säuren kamen – bewegt durch die magnetischen Zentren und auch durch die große Sonne – nie zur Ruhe und brachten immer neue Wirkungen heraus, denen der Maler eigentlich nur die Richtung gab.
    Man versuchte natürlich auch das Leben auf den weitentfernten Sternen wiederzugeben – und dazu verwandte man zumeist am Rande der Inseln aufrechtstehende Hohlspiegel, die stellenweise durchsichtig waren.
    Viele Hohlspiegel befanden sich auch im Innern der Inseln – in großen Höhlen.
     
    Zack kam währenddessen immer tiefer hinunter. Und dann versank er in einer grauen Nebelmasse. Da Wolkenbildungen auf den fliegenden Inseln fast gänzlich unbekannt waren, so beunruhigte ihn diese Nebelmasse, und er gab sich die größte Mühe, die Augen weit aufzureißen, um etwas zu erkennen. Das gelang ihm aber nicht, denn alles blieb grau.
    Plötzlich zerriß der Wolkenschleier, und er sah einen langen feuerroten Streifen unter sich. Und er berührte mit seiner metallenen Gummischuhspitze diesen roten Streifen. Und es zischte.
    Danach kam ein Wirbelsturm, der den Zack packte und ihn ein paarmal heftig herumriß und dann mit riesiger Geschwindigkeit weiterwarf.
    Da sah er einen weißen Felsen vor sich.
    Aber rechts und links neben dem weißen Felsen leuchteten zwei inselgroße dunkelgrüne Augen.
    Zack sah, daß er vor einem Riesenkopf schwebte.
    Zack erschrak. Er glaubte, dem großen Unbekannten, der den ganzen Stern Ceres lenkte, ins Angesicht zu sehen. Und ihn ergriff eine so mächtige Furcht, daß er seine Zunge mit den drei Spitzen weit zum Mund hinausstreckte. Dabei ließ er die drei Zungenspitzen elektrisch aufglühen.
    Und das elektrische Licht blendete Zacks Augen, daß er nichts mehr sah.
    Um nur fortzukommen, riß er sich die kostbaren Karisomstangen vom Leibe ab.
    Und gleich darauf fühlte er, daß er wieder sehr rasch emporstieg. Er fuhr wieder durch die graue Nebelmasse durch und sah dann wieder über sich die fliegenden Inseln. Und er landete dann bald auf einer Insel.
    Es dauerte lange, bis Zack wieder zu sich kam und in der Lage war, einigermaßen klar zu denken.
    Und als er dann von dem großen Kopf erzählte, da behaupteten alle Ceresianer, er sei wohl unten eingeschlafen und habe geträumt. Niemand wollte glauben, daß der große Geist, der den Stern Ceres lenkte, einen einfachen großen Kopf haben könnte. Dieser Geist, meinten alle, müßte doch mit großartigeren Organen denken – und nicht mit einem ceresianisch gebildeten Kopf.
    Der große Kopf, den Zack gesehen haben wollte, wurde das Ereignis des Tages. Und überall vergaß man die Hohlspiegelmalerei und debattierte über die komplizierten Denk- und Empfindungsorgane der höher gebildeten Geister.
    Sidi kam auch zum Zack und ließ sich die Geschichte erzählen. Und Sidi beschloß, ebenfalls hinunterzufahren – in die Tiefe.
    Nun war’s sehr sehr schwierig, die genügende Masse von Karisom zusammenzubringen.
    Es gelang aber

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