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Science Fiction Almanach 1982

Science Fiction Almanach 1982

Titel: Science Fiction Almanach 1982 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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hatten auch nicht viele Momente, die dem erdianischen Maler leicht verständlich gemacht werden könnten. So hatte ein gewisser Porkas, der einen großen Namen auf der Ceres besaß, zwei kolossale Hohlspiegelbilder mit einem Randdurchmesser von dreißig Metern gemalt; auf dem einen war das Erwachen des Bewußtseins und auf dem andern das Erlöschen des Bewußtseins gemalt. In dem ersteren Bilde, das besonders für den Tag bestimmt war, ging langsam des Morgens eine Farbe nach der andern auf – und dann begannen langsam irisierende Flüssigkeiten über das tiefere Terrain sich hinzuschlängeln. Und dann wuchsen feine Bergkompositionen aus den Rändern heraus – und dann zogen Rauchwolken in das tiefere Gebiet hinein, und es entstanden Blitze und Strahlkompositionen – und schließlich wurde alles im Laufe des Tages immer lebhafter – bis sich kaleidoskopartig mit furchtbarer Fixigkeit immer neue Weltreiche aufspannten.
    In dem Nachtbilde, das das Erlöschen des Bewußtseins vorführte, gab es viele Flammen und bunte sprühende Funken und glühende Schleier und feurige Kugeln.
    Wie das Leben des Ceresianers beginnt, das wußte eigentlich niemand. Jeder Ceresianer wurde eines Tages aus dem magnetischen Zentrum unter Blitz und Donner herausgestoßen – in ganzer Gestalt. Und da lag er denn erst lange Zeit da, ohne viele Lebenszeichen zu geben. Und erst ganz langsam kam er danach zum Bewußtsein.
    Und wie der Ceresianer gekommen – so verschwand er auch; eines Tages kehrte er von seinem Frühstück nicht mehr zurück; er wurde aufgesogen von einem der magnetischen Zentren, so daß keine Spur von ihm zurückblieb. Doch dieses Zurückgehen in jenes geheimnisvolle Zentrum fühlte der Ceresianer immer lange Zeit vorher herannahen.
    Undurchdringliche Geheimnisse umgaben also das Leben auf der Ceres; niemand konnte sich erklären, wie er entstand – und er wußte auch nicht, wie es war, wenn er verschwand.
    Die meisten Ceresianer meinten, daß es so wohl überall in der Welt mit dem Entstehen und Vergehen der vielen Sternbewohner bestellt sein würde. Einzelne hielten aber auch andere Lebensformen für möglich.
    Doch der breite Sidi hatte den Zack gebeten, von seinen Taten zu erzählen.
    Natürlich – da jeder Ceresianer sein ganzes Leben hindurch nur malen tat, so konnten seine Taten natürlich immer nur malerischer Natur sein. Und darum erzählte der Zack von seinen letzten Malereien dem Sidi.
    „Du weißt“, sagte er lebhaft, während sein faltiges Gesicht in tausend Farben glitzerte, „daß mein Hauptthema auf dem Lande AKZ das Suchen nach jenem unbekannten Wesen, dem wir unsere ganze Lebensführung zu verdanken haben, widerspiegeln wollte. Es ist ja selbstverständlich, daß wir dieses unbekannte Wesen zunächst in den magnetischen Zentren suchen. Aber – wir haben auf jeder unsrer fliegenden Inseln ein andres magnetisches Zentrum, zu dem wir immer wieder hin müssen, um zu frühstücken. Nun ist es natürlich eine große Frage, in welchem Zusammenhange diese verschiedenen Zentren untereinander stehen. Sollen wir annehmen, daß sie zusammen ein einziges Wesen bilden? Ich weiß nicht, ob wir das dürfen. Jedenfalls sind wir ja in der Lage, wenn wir von einer fliegenden Insel auf die andere gelangt sind, auch auf dieser andern Insel uns durch ein andres, uns bislang fremdes Zentrum erhalten zu können. Ja – dieses Suchen nach dem großen Unbekannten – das ist ein gewaltiges Hohlspiegelbildthema. Ich habe übrigens dabei mit vielen durchsichtigen und spiegelnden Materialien gearbeitet, so daß selbst die große Sonne – dieses größere sichtbare magnetische Zentrum – einen gewissen Einfluß auf die perpetuierliche Entwicklung meines Bildes erlangte.“
    „Ich habe schon“, versetzte der Sidi, „davon gehört. Aber du kommst doch jetzt nicht von der Insel AKZ, du kommst doch von der Insel BU. Was hast du denn da gemacht?“
    „Auf BU“, fuhr Zack fort, „habe ich das Sichanschwiegen an den großen Unbekannten fixieren wollen.“
    Sidi nickte mit dem Kopf, schwieg eine Weile und sagte dann leise:
    „Ich habe auch die unbegreifliche Führung unsres Ceresdaseins malerisch fixieren wollen. In meinem letzten Bilde aber, das noch nicht fertig ist, will ich den Einfluß unsrer großen Zentralsonne darstellen.“
    „Ah!“ rief nun der Zack, „da sind wir ja beinahe auf denselben Wegen. Du kommst dem Unbekannten in unsern Zentren nicht näher und fühlst dich daher zu der bekannten großen Zentralsonne

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