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Science Fiction Almanach 1983

Science Fiction Almanach 1983

Titel: Science Fiction Almanach 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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un­för­mi­ge An­zü­ge tru­gen; sie lie­fen vom Be­schau­er weg ins Bild hin­ein, über ei­ne kah­le, schrof­fe Flä­che. Ih­re Köp­fe steck­ten in ku­gel­för­mi­gen Be­häl­tern. Auf ih­rem Rücken er­kann­te Ta­rak gur­ken­för­mi­ge Ge­bil­de. Hin­ter den drei Män­nern sah man fremd­ar­ti­ges Ge­rät, des­sen Zweck der Jung­jä­ger nicht deu­ten konn­te.
    Das Bild war schon stark aus­ge­bli­chen, den­noch hat­te Ta­rak den Ein­druck, daß frü­her ein­mal die Far­ben sehr grell ge­we­sen sein muß­ten. An den Sei­ten wa­ren über­all Aus­ris­se; die Sei­te war un­voll­stän­dig. Links oben wa­ren Tei­le ei­ner Schrift zu er­ken­nen.
    „Was heißt das?“ frag­te Ta­rak.
    „Das ist der voll­stän­di­ge Na­me des Großen R“, sag­te der Ober­pries­ter fei­er­lich. „Du weißt, daß der Große Rat der Stäm­me ver­bo­ten hat, den Na­men aus­zu­spre­chen und da­durch zu be­fle­cken.“
    Ta­rak war über­wäl­tigt, nie hät­te er für mög­lich ge­hal­ten, daß Ber­nar tat­säch­lich sol­che Kost­bar­kei­ten in sei­ner Hüt­te barg.
    „Wer sind die drei Män­ner auf dem Bild?“ frag­te er fast schüch­tern.
    „Das kann ich dir nicht sa­gen, aber die Wei­sen der Stäm­me ver­mu­ten, daß höchst­wahr­schein­lich ei­ner der drei der Große R selbst sein muß.“
    Ta­rak ver­schlang das Bild mit den Au­gen. Der Große R leib­haf­tig vor sei­nen Au­gen – wenn auch nur auf ei­nem Bild!
    „Und was ist das da?“ frag­te der Jung­jä­ger und deu­te­te auf das zwei­te, ge­fal­te­te Pa­pier in der Hand Ber­nars.
    „Das ist der Be­gleit­brief, der zu­sam­men mit den fünf­zig Schrif­ten der Chro­nis­ten ge­fun­den wur­de. Auf sei­nem In­halt fußt zu ei­nem er­heb­li­chen Teil die Be­ur­tei­lung der Schrif­ten. Denn dar­aus geht ein­deu­tig her­vor, daß der Große R ge­lebt hat, daß er die Mensch­heit lan­ge vor der Ka­ta­stro­phe ge­eint und zahl­rei­che fer­ne Wel­ten er­obert hat.“
    Der Ober­pries­ter mach­te kei­ne An­stal­ten, Ta­rak den Brief zu ge­ben, und die­ser ver­stand. Denn der Brief war von un­schätz­ba­rem Wert, dar­auf ba­sier­te die Ver­eh­rung des Großen R. Ta­rak gab Ber­nar das Bild zu­rück, sicht­lich be­ein­druckt.
    Ber­nar be­merk­te, in wel­chem Zu­stand sich der jun­ge Mann be­fand. Ziel er­reicht, dach­te er zu­frie­den.
    „Du kannst wie­der ge­hen“, sag­te der Ober­pries­ter. „Aber sprich mit kei­nem über das, was ich dir so­eben ge­zeigt ha­be.“
    „Ja, Ber­nar. Ich dan­ke Euch. Nie wie­der wer­de ich zwei­feln“, stam­mel­te Ta­rak und stürz­te aus der Hüt­te, denn er schäm­te sich zu zei­gen, wie ihm Trä­nen der Rüh­rung in die Au­gen schos­sen.
    Hin­ter ihm lä­chel­te Ber­nar zu­frie­den in sich hin­ein. Das war ge­schafft. Lie­be­voll strich er über den Brief; er hat­te ihn Ta­rak nicht ge­ge­ben, denn le­sen konn­te ihn die­ser doch nicht. Er hät­te ihn ihm vor­tra­gen kön­nen, schließ­lich kann­te er ihn aus­wen­dig. Er schloß die Au­gen und sah den Brief vor sich:
     
    Ok­to­ber 1980
    „Er ist der größ­te Held – ich be­te ihn an.
    Er ist der Ret­ter der Mensch­heit und der Er­be des Uni­ver­sums, er hat den Frie­den ge­si­chert und zahl­rei­che fer­ne Wel­ten be­sucht: Per­ry Rho­dan.
    Da­mit sei­ne Ge­schich­te nie ver­ges­sen wird und auch spä­te­re Ge­ne­ra­tio­nen ihn so wie ich ver­eh­ren kön­nen, ver­ste­cke ich die ers­ten fünf­zig Fol­gen sei­ner Le­bens­ge­schich­te in ei­ner feu­er­si­che­ren Kas­set­te.
    In die­sem Jahr fei­ern wir sein Ju­bi­lä­um. Per­ry Rho­dan wird ewig le­ben!
    Fried­rich W. Bau­mann, 14 Jah­re
     
    Ober­pries­ter Ber­nar steck­te die bei­den Pa­pie­re wie­der in die Schach­tel aus Ei­chen­rin­de zu­rück.
    Er war zu­frie­den. Ta­rak war be­kehrt, der Stamm der Hunds­krie­ger be­kann­te sich voll­stän­dig zur Ver­eh­rung des Großen R.
    Ber­nar wür­de auch in der nächs­ten Zeit nicht hun­gern müs­sen.

 
Joa­chim Kör­ber Urknall
     
    Das klei­ne, sil­ber­ne Raum­schiff zog einen lan­gen, grel­len und hei­ßen Flam­menschweif hin­ter sich her, doch in der un­er­meß­li­chen Wei­te des Alls war er ein Nichts in der Fins­ter­nis. Die

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