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Science Fiction Almanach 1983

Science Fiction Almanach 1983

Titel: Science Fiction Almanach 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Strat­tons Be­richt über die We­sen in der Kup­pel. Sie bil­den einen ge­ein­ten geis­ti­gen Kom­plex, sag­te er. Viel­leicht zeigt Har­grea­ves’ Ma­schi­ne einen Weg in ei­ne ähn­li­che Rich­tung. Doch jetzt ist es noch zu früh. Die In­di­vi­dua­li­tät des Kör­pers mag man ver­dop­peln kön­nen, aber nie­mals die des Geis­tes. Der Geist ist un­teil­bar, er exis­tiert je­weils als se­pa­ra­tes Be­wußt­sein. Man kann ihn in ein Kol­lek­tiv pres­sen, aber im Au­gen­blick des To­des wird er wie­der dar­aus her­vor­bre­chen, denn kein Kol­lek­tiv kann einen ihm zu­ge­hö­ri­gen Teil in den Tod be­glei­ten.
    Men­schen ster­ben seit un­denk­li­chen Zei­ten al­lein und wer­den im­mer al­lein ster­ben.
    Ich hol­te die Bom­be aus der Ta­sche, die Har­grea­ves’ Ma­schi­ne mit al­len Ma­tri­zen in die Luft ja­gen wür­de. Ich wog sie in der Hand.
    Wa­ren die bei­den Strat­ton-Kör­per ein ma­te­ri­el­les Kol­lek­tiv? Ge­wiß, aber kein geis­ti­ges. Oder doch?
    Ich zün­de­te die Bom­be. Ein grel­ler Licht­blitz feg­te durch den Raum, und der Luft­druck warf mich zu Bo­den. Halb be­täubt rich­te­te ich mich auf. Alarm­si­re­nen heul­ten los.
    Es war aus, sie konn­ten die Ma­schi­ne nicht mehr ret­ten. Ich hör­te das Tram­peln von Schrit­ten drau­ßen auf dem Gang. Licht flamm­te auf. Die Tür wur­de auf­ge­ris­sen. In Schwa­den von Qualm er­kann­te ich Har­grea­ves’ Ge­stalt.
    Er schi­en zu schwan­ken. Er hus­te­te und stöhn­te, als emp­fän­de er bei die­sem An­blick der Zer­stö­rung schreck­li­che Schmer­zen.
    Ich ging durch das bren­nen­de Zim­mer zur Tür.
    „Strat­ton!“ rief Har­grea­ves.
    Die Läh­mung, die ich bis­her nur in mei­nem Nacken ver­spürt hat­te, griff jetzt auf mei­ne Bei­ne über. Ich muß­te mich an die Wand leh­nen.
    „Was ha­ben Sie ge­tan?“ frag­te Har­grea­ves er­schüt­tert.
    „In we­ni­gen Mi­nu­ten“, sag­te ich, „wird es nur noch einen Ray Strat­ton ge­ben.“
     
    Du sitzt auf der Bank und blickst in den Wei­her. Nachts ist es im Park sehr still. Das Licht des Mon­des und der Ster­ne reicht aus, daß du die Schwä­ne se­hen kannst.
    Selt­sam, daß es dich aus­ge­rech­net hier­her ge­zo­gen hat, in die­sem Au­gen­blick. Die­se großen, wei­ßen Vö­gel, die laut­los über das Was­ser glei­ten, sie schei­nen et­was zu sym­bo­li­sie­ren, nach dem du bis­her ver­geb­lich ge­sucht hast.
    Was wohl die Re­pro­duk­ti­on dei­nes Kör­pers in die­sem Au­gen­blick tut? Ob er bei Eve­lyn ist, oder gleich dir durch die Nacht irrt?
    Bald wird er Ru­he fin­den, denn du weißt, wie du das Pro­blem der bei­den Strat­tons lö­sen kannst.
    Ei­ner der Schwä­ne reckt sich aus dem Was­ser, und sei­ne ge­spann­ten Flü­gel voll­füh­ren ei­ni­ge laut­lo­se Schlä­ge. Mor­gen wer­den die Kin­der kom­men, um sie zu füt­tern. Die Kin­der, die jetzt nicht mehr be­fürch­ten müs­sen, von ei­ner frem­den Ras­se ver­sklavt zu wer­den. Du warst bei ih­nen in der Kup­pel, du weißt, daß sie nichts vor­ha­ben, was der Mensch­heit scha­den könn­te.
    Auch Eve­lyn wird wie­der ein ru­hi­ges Le­ben füh­ren kön­nen, wenn sie auch noch ei­ni­ge Zeit un­ter dem Ein­druck des Ge­sche­hens lei­den wird.
    Ge­wiß, du bist das Ori­gi­nal, und er ist nur ei­ne Re­pro­duk­ti­on, aber im Grun­de ist es gleich, wer von bei­den Strat­ton-Kör­pern das Le­ben Strat­tons wei­ter­führt.
    Du ziehst die Pis­to­le aus dei­ner Ta­sche und rich­test sie ge­gen die Schlä­fe. Du bist sehr ru­hig, bei­na­he tri­um­phierst du. Ihm wird al­les ge­hö­ren, aber er wird auch du sein.
    Du drückst ab, und der Schuß scheint die Welt um­her ein­stür­zen zu las­sen. Es ist, als hät­te ir­gend­wo ei­ne Ex­plo­si­on statt­ge­fun­den, ganz in der Nä­he, aber das muß ein Irr­tum sein. Es kommt dir nur so vor, weil die Ku­gel in dei­nen Kopf ein­dringt.
    In der Se­kun­de, in der du stirbst und lang­sam von der Bank kippst, blickst du mit of­fe­nen Au­gen zum Teich und siehst die Schwä­ne, die ru­hig und ma­je­stä­tisch über das Was­ser glei­ten.
     

 
Jür­gen vom Scheidt Psarak Abukò
     
    Die Ma­na­ger – sie sind Ho­möo­staten, in­tel­li­gent und lern­fä­hig – müs­sen mit der

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