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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Untertitel fielen, ausliefern. Und gewiß würde sich der Mann vorerst damit zufriedengeben. Schließlich stellte dies ja nur einen Test dar. Die Zeit drängte. Und später, wenn der Dreegh entdecken würde, daß die Taste ‚Allgemeine Freigabe’ sämtliche anderen Informationen gelöscht hatte, wäre es zu spät. Der Gedanke versickerte. Leigh erstarrte. Der Dreegh hatte seinen eisigen Blick auf ihn geheftet. Der Mann sagte: „Ihre Stimme war wie eine Orgel; jedes Wort, das Sie ausgesprochen haben, enthielt eine Fülle von feinen Schattierungen, die einem geübten Ohr eine Menge verraten können. Demgemäß werde ich Taste Nummer eins drücken. Aber nicht ‚Allgemeine Freigabe’. Und sobald ich die kleine Story im Aufzeichner gelesen habe, werde ich mich wegen dieses versuchten Tricks näher mit Ihnen befassen. Das Urteil ist Tod.“
„Jeel!“
„Tod!“ wiederholte der Mann knapp. Und die Frau schwieg.
Eine Weile herrschte Stille, abgesehen von dem gedämpften Summen des Aufzeichners. Leighs zielloser Blick kehrte zu dem Aufzeichnungsgerät zurück und zu dem finsteren Mann, der nachdenklich dort stand und auf die Worte hinunterstarrte, die es enthüllte. Seine Gedanken beschleunigten sich. Und plötzlich hatte er ein Ziel vor Augen.
Wenn er dem Tod auch nicht mehr zu entrinnen vermochte, so konnte er doch wenigstens irgendwie versuchen, jene Freigabe-Taste niederzuschlagen. Er starrte die Taste an und schätzte die Entfernung. Wenn er sich jetzt mit aller Kraft auf die Maschine stürzte, wie könnte selbst ein Dreegh das tote Gewicht seines Körpers und seine ausgestreckten Finger daran hindern, eine derart simple Mission zu erfüllen?
Er sah, daß sich der Dreegh von der Maschine abwandte. Der Mann schürzte seine Lippen, aber es war die Frau, Merla, die aus dem Halbdunkel sprach, in dem sie stand:
„Nun?“
Der Mann runzelte die Stirn. „Die genaue Lage ist nirgends zu finden. Anscheinend hat man in diesem System die Meteore noch nicht erforscht. Das habe ich vermutet. Schließlich beherrscht der Mensch hier die Raumfahrt erst seit hundert Jahren, und die neuen Planeten und die Monde des Jupiter haben bisher alle Energien der forschenden Raumpioniere in Anspruch genommen.“
„Das hätte ich Ihnen auch sagen können“, meinte Leigh.
Wenn er sich etwas mehr zur Seite des Aufzeichners hinüberschieben könnte, so daß der Dreegh nicht einfach seinen Arm auszustrecken brauchte …
Der Mann fuhr fort: „In den Archivunterlagen wird jedoch ein Mann erwähnt, der Nahrungsmittel und Waren vom Mond Europa zu dem Meteor Ungarns transportiert. Wir werden diesen Mann überreden, uns den Weg dorthin zu zeigen.“
„Eines schönen Tages“, sagte Leigh, „werden Sie zu Ihrem Erstaunen entdecken, daß sich nicht alle menschlichen Wesen überreden lassen. Welchen Druck werden Sie auf diesen armen Burschen ausüben? Angenommen, er hat keine Mutter.“
„Er hat … Leben!“ entgegnete die Frau sanft.
„Ein Blick auf Sie“, sagte Leigh, „und er wird erkennen, daß er das auf jeden Fall verlieren wird.“
Noch während er sprach, trat er nach links, einen winzigen kurzen Schritt.
„Wir könnten“, sagte die Frau, „William Leigh dazu benutzen, ihn zu überreden.“
Die Worte wurden leise und sanft ausgesprochen, aber sie erschütterten Leigh bis ins Mark. Denn sie stellten einen schwachen Hoffnungsschimmer dar. Und sie zerschmetterten gleichzeitig sein verzweifeltes Vorhaben in unbedeutende Fragmente.
Er kämpfte innerlich, um seine harte Entschlossenheit wieder zurückzuerlangen. Er konzentrierte seinen Blick auf die Aufzeichnungsmaschine, aber die Frau hatte wieder das Wort ergriffen.
„Er ist ein zu wertvoller Sklave, um vernichtet zu werden. Wir können jederzeit sein Blut und seine Energie nehmen, aber jetzt müssen wir ihn zum Mond Europa schicken, damit er den Frachterpilot der Ungarns aufsucht und ihn zum Ungarn-Meteor begleitet. Wenn er das Innere des Wohnsitzes auskundschaften könnte, würde sich unser Angriff ungemein vereinfachen. Außerdem besteht immerhin die Möglichkeit, daß Ungarn über neue Waffen verfügt, von denen wir in Kenntnis gesetzt werden sollten. Wir dürfen die Wissenschaft der Großen Galaxier nicht unterschätzen. Natürlich würden wir uns ein wenig näher mit Leighs Gehirn beschäftigen, bevor wir ihn freilassen und so im bewußten Teil seines Geistes alles auslöschen, was sich auf die Geschehnisse in diesem Hotelzimmer bezieht. Wir könnten die Identifizierung von

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