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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Kontakt seines Armbandradios hinein.
„Jim“, sagte er seinem Lokalredakteur, „ich habe eine große Story, nicht zur Veröffentlichung, aber vielleicht können wir die Polizei einschalten. Dann möchte ich, daß du einen mechanischen Psychologen in mein Hotelzimmer bringen läßt. Es muß noch einige Erinnerungen geben, die meinem Gehirn entnommen werden können …“
    5
    Die kleinen, glitzernden Kugeln des mechanischen Psychologen wirbelten schneller und schneller. Und dann berührte der erste köstliche Hauch des Psycho-Gases seine Riechnerven. Erfühlte, wie er hinunterglitt in das Nichts, schwerelos davongetragen in Regionen, in denen das Bewußtsein keinen Platz hatte. Eine Stimme begann in der dunstigen Ferne zu sprechen, so weit entfernt, daß kein einziges Wort zu ihm durchkam. Schließlich löste sich die Stimme langsam auf. Sie blieb noch eine Weile vernehmbar, ein sanftes, melodisches Geräusch im entferntesten Hintergrund seines Gehirns, verschwand aber mit jedem verstreichenden Augenblick mehr und mehr. Er schlief einen tiefen, hypnotischen Schlaf, als die Maschine weitersummte.
    Als Leigh seine Augen öffnete, war das Schlafzimmer, abgesehen von der Stehlampe neben einem Eckstuhl, in Dunkelheit gehüllt. Die Lampe beschien die dunkel gekleidete Frau, die dort saß, aber ihr Gesicht blieb im Dunkeln, ein matter Schatten über dem Lichtkreis. Er mußte sich bewegt haben, denn der Schattenkopf blickte plötzlich von den Papierblättern auf, die sie in den Händen hielt. Die Stimme von Merla, der Dreegh-Frau, sagte:
    „Das Mädchen hat ganze Arbeit geleistet, als sie Ihre unbewußten Erinnerungen auslöschte. Es gibt nur einen möglichen Hinweis auf Ihre Identität und …“
    Ihre Worte verstummten, aber sein Gehirn führte sie in jenem ersten Schock des Erkennens bis zur Sinnlosigkeit fort. Es war zuviel, zuviel Grauen innerhalb zu kurzer Zeit. Gedanken an Flucht jagten durch sein Gehirn. Wenn er zur Bettkante gleiten könnte, auf der Seite, die von ihr abgewandt lag, und zur Badezimmertür eilen würde …
    „Gewiß, Mr. Leigh“, erreichte ihn die Stimme der Frau, „sind Sie viel zu klug, um etwas so Törichtes zu versuchen. Wenn ich Sie zu töten beabsichtigen würde, hätte ich dies viel einfacher und leichter tun können, während Sie schliefen. Sehen Sie das nicht ein?“
    Leigh lag still, sammelte seine Gedanken und benetzte seine trockenen Lippen. „Was … wollen … Sie?“ brachte er schließlich hervor.
    „Information! Wer war jenes Mädchen?“
„Ich weiß es nicht.“ Er starrte in das Halbdunkel, wo sich ihr Gesicht befand. „Ich dachte … Sie wüßten es.“ Er fuhr rascher fort: „Ich dachte, der Galaktische Beobachter wäre Ihnen bekannt, und das Mädchen könnte auf diesem Weg jederzeit identifiziert werden.“
Er gewann den Eindruck, daß sie lächelte. Sie meinte: „Wir sagten dies nur, um Sie und das Mädchen zu täuschen und um die Situation, die für uns untragbar geworden war, zu einem teilweisen Sieg für uns zu wenden.“
Die Übelkeit, die Leighs Körper durchbrandete, hielt noch immer an. Aber die verzweifelte Angst, die ihre Ursache war, verging vor den Überlegungen, die das Eingeständnis ihrer Schwäche nahelegte. Diese Dreeghs waren nicht so übermenschlich, wie er gedacht hatte. Der Erleichterung folgte Wachsamkeit, Vorsicht, warnte er sich selbst, es wäre unklug, sie zu unterschätzen. Aber er konnte nicht umhin, zu sagen:
„Ich möchte nur darauf hinweisen, daß selbst diese sogenannte Umwandlung der Niederlage in einem Sieg nicht besonders geschickt ausgeführt wurde. Die Erklärung Ihres Mannes, daß Sie mich jederzeit wieder schnappen könnten, hätte sehr leicht zu einem Mißlingen der Schnapperei führen können.“
Die Stimme der Frau klang eine Spur verächtlich. „Wenn Sie ein wenig über Psychologie Bescheid wüßten, würden Sie erkennen, daß Sie in Wirklichkeit von der vagen Phrasierung der Drohung eingelullt worden sind. Tatsächlich haben Sie es ja versäumt, auch nur die geringfügigsten Vorkehrungen zu treffen. Und das Mädchen hat keine Anstalten getroffen, Sie zu beschützen.“
Der Hinweis auf eine wohlbedachte, ausgeklügelte, psychologische Taktik erzeugte in Leigh die Beklemmung zurückkehrenden Grauens. Tief in seinem Innern dachte er: Welchen Abschluß dieser seltsamen Unterredung plante die Dreegh-Frau?
„Sie erkennen natürlich“, sagte die Dreegh sanft, „daß Sie sowohl lebendig für uns von Wert sein werden als auch

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