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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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während des geistigen Duells, das sie beinahe gewonnen hätte. Sie rollte ein paar Meter zur Seite, zu dem nächsten der blauen Büsche. Aus den Vertiefungen fuhren drei Tentakel heraus und begannen, den Busch zu untersuchen.
„Okay!“ sagte Carson. „Also führen wir Krieg.“ Er brachte ein schwaches Grinsen zustande. „Wenn ich dich richtig verstanden habe, hat der Friede wenig Anziehungskraft auf dich.“ Und weil er ein normaler junger Mann war und einem leichten dramatischen Impuls nicht widerstehen konnte, fügte er noch hinzu: „Auf Leben und Tod!“
Aber in dem tiefen Schweigen um sie herum kam ihm der Klang seiner Stimme selbst närrisch vor. Es wurde ihm klar, daß es wirklich um Leben und Tod ging. Nicht nur um sein eigenes Leben oder das dieses runden Dings, an das er nur noch als „die Kugel“ dachte, sondern um das Leben ihrer beider Rassen. Sein Scheitern würde den Tod für alle Menschen bedeuten.
Plötzlich fühlte er sich sehr klein und hilflos, und er hatte Angst, diese Gedanken weiterzuspinnen. Diese Gedanken, die eine Gewißheit bedeuteten. Mit einer Sicherheit, die stärker als Glaube war, wußte er, daß das Wesen, das diesen Kampf arrangiert hatte, die Wahrheit gesagt haben mußte, über seine Ansichten und seine Macht. Es hatte nicht gescherzt.
Die Zukunft der Menschheit hing von ihm ab. Es war schrecklich, dies zu erkennen, und er zwang seine Gedanken in eine andere Richtung. Er mußte sich auf seine gegenwärtige Situation konzentrieren.
Es mußte einen Weg geben, diese Barriere zu durchdringen oder durch sie hindurch zu töten.
Durch Geisteskraft? Er hoffte, daß es nicht so war, denn die Kugel hatte offenbar stärkere telepathische Fähigkeiten; sie waren wirkungsvoller als die primitiven unterentwickelten Fähigkeiten der Menschen. Oder vielleicht nicht?
Er hatte es geschafft, die Gedankenimpulse der Kugel aus seinem Verstand zu verdrängen; konnte sie auch mit seinen fertig werden? Wenn ihre Ausstrahlungskraft stärker war, vielleicht war dann auch ihre Empfängergabe verwundbarer?
Er starrte sie an und bemühte sich, all seine Gedanken auf sie zu konzentrieren.
„Stirb!“ dachte er. „Du wirst sterben … Du stirbst … Du …“ Er variierte diesen Satz und versuchte es mit geistigen Bildern. Schweiß trat ihm auf die Stirn, und er spürte, daß er vor Anstrengung zitterte. Aber die Kugel setzte die Untersuchung des Busches fort, so ungerührt, als ob er das kleine Einmaleins aufgesagt hätte.
Also hatte das keinen Zweck.
Er fühlte sich ein wenig geschwächt und benommen durch die Hitze und seine ungeheure Anspannung. Er ließ sich auf den blauen Sand nieder und widmete seine ganze Aufmerksamkeit der Beobachtung der Kugel. Wenn er sie genau studierte, konnte er vielleicht ihre Stärken erkennen und ihre Schwächen bemerken, kannte er Dinge erfahren, die wertvoll sein konnten, wenn sie sich einmal in Reichweite gegenüberstünden.
Sie brach Zweige ab. Carson beobachtete sie genau, versuchte einzuschätzen, wieviel Kraft sie hierzu brauchte. Später, so dachte er, konnte er auf seiner Seite einen ähnlichen Busch suchen, Zweige von gleicher Dicke abbrechen und so einen Vergleich erhalten von der Stärke seiner Arme und der Tentakel des Wesens. Es hatte Mühe, die Zweige abzubrechen; Carson sah genau hin. Er versuchte zu beurteilen, wie schwer den Tentakeln diese Arbeit fiel.
Jeder Tentakel, stellte er fest, verzweigte sich am Ende in zwei Finger, die mit einer Klaue oder einem Nagel bewehrt waren. Die Klauen schienen nicht besonders lang oder gefährlich zu sein. Nicht gefährlicher als seine eigenen Fingernägel, wenn er sie ein bißchen wachsen ließ.
Nein, im Ganzen gesehen, schien sie nicht zu kräftig zu sein, es sei denn, der Busch war aus besonders widerstandsfähigem Material. Carson blickte sich um, und tatsächlich war da ein Busch des gleichen Typs.
Er griff hinüber und riß einen Zweig ab. Er brach ihn leicht durch. Es konnte natürlich sein, daß die Kugel sich absichtlich schwach gestellt hatte, aber daran glaubte er nicht.
Andererseits, wo war sie verwundbar? Wie sollte er sie töten, wenn er eine Gelegenheit dazu hätte? Er wandte sich wieder der Beobachtung zu. Die Außenhaut machte einen sehr festen Eindruck. Er würde irgendeine Waffe brauchen. Er nahm das Stück Stein wieder auf. Es war fünfundzwanzig Zentimeter lang, schmal und einigermaßen scharf an einer Seite. Wenn es so splitterte wie Feuerstein, würde er eine brauchbare Waffe daraus machen

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