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Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Titel: Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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Skalen festhielt.
Indem er den Raum um sich herum vergaß und seine Aufmerksamkeit völlig auf den Mann in dem Stuhl richtete, sagte der Bärtige: „Sie wurden auf einem Satelliten gefunden – ja oder nein?“ Harold grinste, als er sich erinnerte, und antwortete nicht.
„Also sind Ihre Leute in der Lage, durch den Raum zu reisen?“
Keine Antwort.
„Tatsächlich können sie weiter reisen als zu benachbarten Satelliten. Sie können benachbarte Planeten erreichen – ja oder nein?“
Keine Antwort.
„Wahrscheinlich haben Sie bereits andere Planeten erkundet?“ Keine Antwort.
„Die Wahrheit ist, daß sie sogar noch wesentlich mehr können – sie haben bereits andere Sonnensysteme erreicht?“
Er lächelte erneut, rätselhaft.
„Ihre Welt ist ein eigenständiger Planet?“
Stille.
„Gehört sie einem Weltenverbund an?“
Stille.
„Sie ist die Vorpostenwelt eines anderen Imperiums?“
Stille.
„Aber dieses Imperium ist kleiner als das unsere?“
Keine Antwort.
„Größer als unseres?“
„Himmel, man ließ mich in dem Glauben, Ihres wäre das größte, das jemals existierte“, sagte Harold sardonisch.
„Seien Sie still.“ Einer der Jüngeren versetzte ihm einen Schlag auf die Schulter.
„Oder was?“
„Wir schneiden Ihnen die Ohren ab.“
Der bärtige Mann, der dieser kurzen Unterbrechung mit ausdruckslosem Gesicht zugehört hatte, fuhr unbekümmert fort.
„Ihre Rasse ist die höchstentwickelte Lebensform auf Ihrem Planeten? Es gibt kein anderes intelligentes Leben? Sie wissen von keinen anderen Lebewesen, die in der Lage wären, Abgesandte des Imperiums zu empfangen?“
Der Frager war in keiner Weise gestört durch den vollständigen Mangel an Antworten seines Opfers, sein Ausdruck machte das nur zu deutlich. Gelegentlich warf er einen Blick in die Papiere in seiner Hand, doch zumeist musterte er seinen Zuhörer mit einem kalten Eulenblick, ständig weiterfragend. Die Fragen erreichten die Hundertgrenze, dann zweihundert, schließlich verlor Harold den Überblick. Einige waren Ergänzungen oder Alternativen für andere, wieder andere überkreuzten sich mit bereits gestellten oder solchen, die noch gestellt wurden, einige waren offensichtlich Fangfragen. Alle wurden mit starrsinnigem Schweigen beantwortet.
Endlich kamen sie zum Abschluß, der Bärtige legte die Papiere mit einem gemurmelten Kommentar zur Seite. „Es wird die ganze Nacht dauern, bis wir das ausgewertet haben!“ Er maß Harold mit prüfendem Blick. „Sie hätten genausogut mit Ihrer Stimme antworten können, das hätte uns eine Menge Arbeit erspart und Ihnen ein ordentliches Maß an Zuvorkommen eingebracht.“
„Hätte es das?“ Harold schien nicht überzeugt.
„Bringt ihn weg“, bellte der bärtige Mann.
Einer der jüngeren Männer schaute fragend auf den Älteren, der die unausgesprochene Frage verstand und antwortete: „Nein, nicht dorthin. Noch nicht. Es ist vielleicht nicht nötig. Wir wollen zuerst sehen, was wir herausbekommen haben.“ Er zog seine Brille ab und strich über seinen Bart. „Bringen Sie ihn in seine Unterkunft. Geben Sie ihm etwas zu essen.“ Er gackerte unangenehm. „Laßt den Verurteilten seine Henkersmahlzeit essen.“
    Das Apartment stellte sich als massiv heraus, gut eingerichtet und komfortabel. Drei Räume: Badezimmer, Schlafzimmer und Wohnzimmer, letzteres mit einem gutausgestatteten Bücherregal, einem großen Heizkörper, versenkten Heiztafeln zur Erzeugung zusätzlicher Wärme und einem Fernsehgerät mit übergroßem Bildschirm.
Harold ließ sich einfach in einen weichen, nachgebenden
    Sessel fallen und schaute einem kurzhaarigen Mann zu, der eine umfangreiche Mahlzeit hereinfuhr. Obwohl er sehr hungrig war, warf er keinen Blick auf das Essen. Seine Augen verharrten bei dem untersetzten Mann, der ungeachtet der dauernden Beobachtung methodisch die Speisen ausbreitete, Fleisch, Brot, Früchte, Kuchen und Kaffee.
    „Was sind das für echsenähnliche Wesen, die schwarze Uniformen mit silbernen Litzen tragen?“ erkundigte Harold sich, nachdem der andere seine Arbeit erledigt hatte.
    „Dranes.“ Kurzhaar wandte sich um und starrte stumpfsinnig zu dem Gefangenen. Sein Gesicht war bullig, muskulös, die Augen schmal, seine Stirn niedrig. „Wie nennen Sie Dranes.“
    „Ja, aber was sind sie?“
„Oh, auch nur eine andere Lebensform, nehme ich an. Von einem anderen Planeten – wahrscheinlich von einem, der Drane genannt wird. Keine Ahnung. Ich habe es mal gewußt, es aber wieder

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