Science Fiction aus Deutschland
Toten. Der dritte Engel goß seine Scha le in die Flüsse und Wasserquellen. Alles wurde zu Blut. Der vierte Engel goß seine Schale auf die Sonne. Da wurde ihr gegeben, die Menschen durch feurige Glut zu versengen. Der fünfte Engel goß seine Schale über den Thron des Tie res aus. Der sechste Engel goß seine Schale über den großen Strom Euphrat aus. Da vertrocknete sein Wasser, dadurch wurde der Weg frei für die Könige von Osten. Und endlich goß der siebente Engel seine Schale aus in die Luft. Da zuckten Blitze, laute Donner grollten, und die Erde bebte wie nie zuvor, seit Menschen auf ihr wohnen. Die große Stadt barst in drei Teile auseinander, die Städte der Heidenvölker sanken dahin. Da schlug auch die Stunde Babylons : trinken mußte sie den Glutwein des göttlichen Zorns.
STIMMEN (dazwischen und danach) Verrückte, recht hat sie, es geht zu Ende mit uns, Gottes Strafgericht, schluckt, wenn schon alles aus ist etc. Wiederholung einzelner Passagen durch Zuhörer während der Predigt.
PANDORA 3 Pandora 3. Weltnachrichtenservice Archiv.
27.
N ACHRICHTENSPRECHER Die Allianz der nordamerikanischen Staaten erklärte, sie werde, um ihren Bestand zu schützen, notfalls auch strategisch Atomwaffen einsetzen. Allerdings, so erklärte der Präsident, sei es der feste Wille der Allianz, nur saubere Waffen einzusetzen. Über die ideologischen Schranken hinweg müsse das gemeinsame Antlitz der Menschheit sichtbar bleiben.
PANDORA 3 Pandora 3. Aufnahme: Zentrales Informationsamt.
28.
Szene (innen)
FABRIZIOS Na, Seeberg, noch nicht weg, fällt Ihnen wohl schwer, sich von der schönen Aussicht zu trennen.
SEEBERG Das auch, aber ich sage mir, zwanzig Jahre lang haben wir verkündet: Ruhe und Ordnung im Falle eines Konfliktes. Und jetzt sind wir die ersten, die verlagert werden.
F ABRIZIOS Das ist ein Umzug, mein Lieber, die Gebäude sind längst zu klein geworden.
SEEBERG Und wie zufällig wird der Komplex in die Berge verlagert. Unterirdisch. Vermutlich aus Gründen des Naturschutzes.
FABRIZIUS Niemand zwingt Sie, mitzugehen.
SEEBERG Das wollte ich damit nicht sagen.
FABRIZIUS Und die Arbeit?
SEEBERG Bleib wo du bist. Weil Heimat dein bester Bunker ist.
FABRIZIUS Noch ein bißchen dran feilen.
GRONAU Wohlstand.
FABRIZIUS Noch hier?
GRONAU Ich wollte mich nur von Seeberg verabschieden.
FABRIZIUS Schade, daß Sie uns verlassen. In kritischen Zeiten braucht man besonders gute Mitarbeiter.
GRONAU Sie werden andere finden.
FABRIZIUS Wohlstand.
SEEBERG / GRONAU Wohlstand.
GRONAU Ja, ich habe gekündigt. Ich fürchte, die Jahre hier wa ren vertan.
SEEBERG Und du willst wirklich in diese Neusiedlungskommission gehen?
G RONAU Das habe ich vor. Da fängt gewissermaßen eine Gesellschaft noch einmal von vorn an. Wohlstand, Seeberg.
SEEBERG Wohlstand, Irene, alles Gute.
PANDORA 3 Pandora 3. Zufälliger Bevölkerungsquerschnitt. Bunker.
29.
Szene (ABC-Alarm-Sirene)
1. BUNKERWART Los , schnell, nicht stehenbleiben, weiter.
STIMMEN Mach doch, los komm doch. Gottesgericht. Wenn man wenigstens wüßte, ob das ein Probealarm ist. Ach was, irgendwann trifft es uns doch. Diese Schweine da oben.
GRONAU Wer?
STIMME Die uns angreifen.
ANDERE STIMMEN Die uns nicht schützen.
GRONAU Was haben Sie denn getan, um einen Krieg zu verhindern?
1. PASSANTIN Heilige Maria Mutter Gottes die du bist gebenedeit unter den Weibern bitt für uns jetzt und in der Stunde unseres Todes.
1 WEIBLICHE STIMME (über Lautsprecher) Unterhaltungen einstellen, wir bringen ein Musikprogramm.
Technik (Musik vielleicht anspielen.)
PANDORA 3 Pandora 3. Zufälliger Bevölkerungsquerschnitt. Krankenhaus.
30.
Szene (innen)
1. ARZT Wir können zumachen. Keine Antibiotika mehr. Kein Verbandsmaterial. Drei Viertel des Personals sind weg. Sel ber dabei oder …
2. ARZT Soll ich die Leute wegschicken?
l. ARZT Schicken Sie die weg, die auch ohne uns gesund werden, und schicken Sie die weg, die auch mit uns sterben. Wir müssen uns auf den Rest beschränken.
PANDORA 3 Pandora 3. Weltnachrichtenservice Archiv.
31.
1. NACHRICHTENSPRECHER Wir geben die Lage. Aus den Ländern, die nicht der Europäischen Föderation angehören, liegen keine neuen Nachrichten vor. Es scheint, daß in weiten Teilen der Welt das öffentliche Leben momentan zusammengebrochen ist. In einer letzten Meldung, die unser Satellitenservice empfangen hat, hieß es, der Präsident der Nordamerikanischen Union habe die Kriegführung der übrigen
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