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Science Fiction aus Deutschland

Science Fiction aus Deutschland

Titel: Science Fiction aus Deutschland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim Alpers und Ronald M. Hahn Hrsg.
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ausgehalten.«
    »Und sonst?« wollte Kurtz wissen.
    Hertzhaus überlegte einen augenblick.
    »Das zweite umfangreiche system ist das katapult«, erwiderte er schließlich, »und das haben wir seit mehr als einem jähr nicht mehr benutzt – aber ich wüßte nicht, wodurch es defekt geworden sein sollte.«
    Kurtz nickte. »Wie steht es mit den kommunikationsapparaten?« fragte er dann.
    »Sie funktionieren«, sagte Hertzhaus knapp.
    »Gut«, meinte Kurtz, »machen sie mir eine Verbindung zum IMPERATOR.«
    »Wozu soll das gut sein?« warf Dansien ein. »Glaubst du, irgend etwas ausrichten zu können?«
    Kurtz zuckte die achseln und schwieg.
    Dann wies Hertzhaus auf einen bildschirm des instrumenbretts, der zu flackern begann und schließlich das brustbild eines älteren mannes zeigte; ein gesicht, das von tiefen furchen durchzogen war, graue haare und müde augen.
    »Kaspak«, sagte Kurtz, »Eugen Kaspak!«
    »Ich dachte mir, daß du es sein würdest, Otto«, meinte Kaspak, »zwar weiß ich nicht, wozu du anrufst – aber es ist schön, dich zu sehen.«
    »Wie kommst du zu der – ehre, diese reise zu machen?« fragte Kurtz. »Was hast du nun vor?«
    Kaspak lächelte schief.
    »Es ist lange her, Otto, nicht wahr?« gab er zur antwort. »Vieles hat sich geändert – ich bin geschäftsführender Staatssekretär des Siedlungsministeriums und darum hier, und du – Senior (du bist es doch noch?) von Heimatland und ein abtrünniger.«
    Er schüttelte den kopf. »Was ich vorhabe? Wie kannst du fragen – wenn der boden genügend abgekühlt ist und frei von radioaktivität, wird kommandant Chadeau seine leute hinausschicken und eine transitstation aufbauen lassen.« Er lachte hart auf. »Natürlich könnt ihr es uns einfacher machen – öffnet eure Verbindung zur erde wieder – vielleicht könnte das etwas gutmachen!«
    »Und was dann?« wollte Kurtz wissen. »Was kommt dann, wenn ihr die station aufgebaut habt?«
    »Dann –« sagte Kaspak langsam, »dann kommen achtzig millionen menschen – in einem Vierteljahr wird der letzte hier sein.«
    »Und wir?« fragte Kurtz. »Wir abtrünnigen – was geschieht mit uns?«
    »Euch freiheitspolitikern, die ihr den abfall inszeniert habt, wird man den prozeß machen«, erklärte Kaspak.
    Kurtz lächelte schwach. »Und dann – kopf ab?« meinte er.
    Kaspak verneinte. »Das nicht«, sagte er bedächtig, »aber vielleicht schickt man euch dorthin, wo auf zehn quadratmetern Wohnfläche sieben menschen leben und wo der hunger ständiger gast ist und jeder von zeit zu zeit überschnappt – damit ihr endlich merkt, was ihr da eigentlich getan habt, damals.«
    Kaspaks augen glühten. »Vor langer zeit waren wir freunde, Otto, aber jetzt, nach den jahren in diesem metallsarg, rate ich dir, nichts zu tun, was mich reizen könnte – und solltet ihr versuchen, etwas gegen das schiff oder den bau der transitstation zu unternehmen, werden wir euer Heimatland in eine aschenwüste verwandeln!«
    Der bildschirm wurde dunkel. Kurtz lächelte etwas, so, als sei er verlegen.
    »Jetzt wissen wir es genau«, stellte er fest.
    Dansien blickte hinaus, zum riesigen metallturm der IMPERATOR hin.
    »Wir müssen ihn zerstören«, stieß er hervor, »schnell und ohne zu zögern!«
    Kurtz schaute ihn nachdenklich an.
    »Es gibt einen weg, Gregor«, sagte er dann, »einen einfachen, sicheren weg.«
    Dansien und Hertzhaus starrten ihn verblüff t an.
    »Welchen?« fragte Dansien erregt. »Wie soll das möglich sein?«
    »Natürlich«, fuhr Kurtz bedächtig fort, »müssen wir damit rechnen, daß es uns das leben kostet – man kann nicht eine waffenstarrende, unter höchster anspannung stehende kampfmaschine wie die IMPERATOR zerstören, ohne daß irgendeine reaktion erfolgt: sie würde wahrscheinlich explodieren und alle nuklearen geschosse mit ihr.«
    »Ein preis, den wir zahlen müssen –« sagte Hertzhaus gepreßt.
    »Aber womit können wir dieses monstrum überhaupt wirksam angehen?« fragte Dansien leise. »Durch rein theoretische Überlegungen kommen wir zu nichts.«
    Kurtz wies auf das landefeld hinaus. »Das ist der Schlüssel«, sagte er tonlos, »das katapult verläuft direkt auf das schiff zu.«
    »Und?« begehrte Dansien auf, »Was weiter?«
    »Der Senior hat recht«, warf Hertzhaus erregt ein, »das läßt sich einfach machen – wir katapultieren ein entsprechend großes objekt mit höchster leistung gegen das schiff.«
    »Das raumboot im hangar wäre geeignet«, sagte Kurtz, »und auch die

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