Science Fiction Jahrbuch 1983

geh’ zu­rück in die At­mo­sphä­re und komm’ nie wie­der auf die Er­de …“
    Wem die Science Fic­ti­on-Zu­kunfts­aus­sich­ten der Neu­en Deut­schen Wel­le bis­lang zu düs­ter wa­ren, dem sei­en hier noch zwei an­de­re Bands emp­foh­len, bei de­nen nicht düs­te­re Welt­un­ter­gangs­stim­mung herrscht, son­dern op­ti­mis­ti­sche Fröh­lich­keit. An­dre­as Dorau wur­de ganz zu Be­ginn schon kurz er­wähnt. Er ist der „Ma­cher“ hin­ter Die Doraus & die Ma­ri­nas und sieht sich selbst als Er­neue­rer des deut­schen Schla­gers. Sein „Fred vom Ju­pi­ter“ ist si­cher der lus­tigs­te Be­su­cher aus dem All, den die SF in letz­ter Zeit ge­se­hen hat. Da­ne­ben bie­tet die LP kei­ne SF mehr, aber wenn die Zu­kunft der deut­schen Schla­ger­mu­sik so aus­sieht, dann wird man um das Jahr 1990 be­stimmt wie­der be­den­ken­los das Ra­dio ein­schal­ten kön­nen.
    Aus Ber­lin stammt der 1. FC, Kür­zel für 1. Fu­tu­ro­lo­gi­scher Con­gress, ei­ne Grup­pe, die sich nach dem gleich­na­mi­gen Buch von Sta­nis­law Lern be­nannt hat. Die Mu­sik der Band ist eben­falls weit­ge­hend elek­tro­nisch, vol­ler Pep und sehr ori­gi­nell, was viel­leicht dar­an liegt, daß – wie es sich für einen Kon­greß ge­ziemt – auf der Plat­te mehr Mu­si­ker mit­wir­ken, als der Deut­sche Ärz­te­kon­greß Be­su­cher ha­ben mag, was die Mu­sik aber ge­wiß le­ben­dig und frisch er­hält. Der 1. FC hat kürz­lich auch ei­ne ers­te Lang­spiel­plat­te vor­ge­stellt, und auf die wei­te­re Ent­wick­lung die­ser Grup­pe darf man ge­spannt sein.

Platten zum Thema:
     
    D.A.F.: E IN P RO­DUKT DER DEUTSCH - AME­RI­KA­NI­SCHEN F REUND­SCHAFT (Ata Tak WR 1)
    1. Fu­tu­ro­lo­gi­scher Con­gress: 1. FC BER­LIN (Tel­dec 6.25.099)
    Ex­trab­reit: WELCH EIN LAND – WAS FÜR MÄN­NER
    In­stant Mu­sic: IN­STANT MU­SIK (In­stant Re­cords I 001)
    Kos­mo­nauten­traum: K OS­MO­NAUTEN­TRAUM (Zick Zack ZZ 100)
    Kraft­werk: COM­PU­TER­WELT (EMI IC 064-46 311)
    Les Vam­py­ret­tes: LES VAM­PY­RET­TES (EMI F 667.226)
    Nichts: TAN­GO 2000 (WEA 58 430)
    Klaus No­mi: KLAUS NO­MI (RCA PL 37 556)
    der Plan: G ERI REIG (Ata Tak WR 3)
    NOR­MA­LET­TE SUR­PRI­SE (Ata Tak WR 7) Py­ro­la­tor: I NLAND (Ata Tak WR 2)
    AUS­LAND (Ata Tak WR 10)
    S. Y.P.H.: ERS­TE LP (Pu­re Freu­de 04 CK 2)
    DRIT­TE LP (Li­ve) (Pu­re Freu­de PF 11)
    Die töd­li­che Do­ris: D IE TÖD­LI­CHE D ORIS (Zick Zack ZZ 35)
     
    An­mer­kung des Ver­fas­sers:
    Dank ge­bührt Uli Konn­te, der mir wert­vol­le Tips gab und drei lan­ge, schmerz­li­che Wo­chen auf sei­ne Plat­ten­samm­lung ver­zich­ten muß­te, so­wie Ru­di Bang­hard und Klaus Boh­ne, die die Co­ver-Fo­to­gra­fi­en an­fer­tig­ten. Und schließ­lich möch­te ich mich noch bei mei­ner Frau Han­ne­lo­re be­dan­ken, die die gan­zen Klein­ar­bei­ten er­le­dig­te, an die hin­ter­her kei­ner mehr denkt.

der Plan – Mu­sik von mor­gen für die Welt von heu­te
    Fo­to: Ata Tak



Spiele
     
Bernd W. Holz­rich­ter
„Mensch ärgere dich nicht“ ist passe
Die Welt der SF-Spie­le
     
    Spiel mit Mög­lich­kei­ten und Ge­dan­ken – wohl kein an­de­res Gen­re der Li­te­ra­tur bie­tet die Ge­le­gen­heit da­zu so aus­ge­prägt wie die Science Fic­ti­on. Was Wun­der, daß sich die in­ter­na­tio­na­len Spie­le-Er­fin­der, stets auf der Su­che nach neu­en Stof­fen, mit Be­geis­te­rung auf die­se Li­te­ra­tur stürz­ten und sie zu Ge­sell­schaftss­pie­len um­münz­ten. Nach dem „Film zum Buch“ heißt es heu­te für die SF im­mer häu­fi­ger: das Spiel zum Buch.
    Zug­pfer­de der neu­en Wel­le, die in der Bun­des­re­pu­blik im­mer mehr Freun­de fin­det, sind be­rühm­te Au­to­ren wie Tol­ki­en (Herr der Rin­ge), Hein­lein, Ma­ri­on Zim­mer Br­ad­ley, Har­ri­son, Moor­cock oder Frank Her­bert. Die Spie­le zu ih­ren Ro­ma­nen sind samt und son­ders in den USA ent­stan­den – er­freu­li­cher­wei­se wer­den sie jetzt ver­mehrt mit deut­schen Über­set­zun­gen an­ge­bo­ten.
    Wie spielt man SF? Wie wer­den Pla­ne­ten auf dem Spiel­tisch er­obert, wie „ent­wi­ckelt“ man mit dem Wür­fel PSI-Kräf­te, wie wer­den fan­tas­ti­sche Wel­ten oder un­se­re Zu­kunft in Spiel­re­geln ge­klei­det?