Science Fiction Jahrbuch 1983

Aben­teu­er­spie­len zu­zu­ord­nen sind, faßt auch in Deutsch­land das Rol­len­spiel Fuß. Sein Reiz liegt dar­in, daß der Spie­la­b­lauf weit mehr von den Be­tei­lig­ten be­ein­flußt wird, als ein Brett­spiel dies mög­lich macht. Bei den Rol­len­spie­len – die fast al­le im SF- oder Fan­ta­sy-Be­reich an­ge­sie­delt sind – schlüpft je­der Mit­spie­ler in die Haut, die „Rol­le“, ei­ner Spiel­fi­gur, nimmt ih­re Ei­gen­schaf­ten, ih­re Be­ga­bun­gen und Cha­rak­ter­zü­ge an, ent­wi­ckelt sie wäh­rend des Spiels, lernt al­so stän­dig hin­zu. An stets neu­en Auf­ga­ben mes­sen die Rol­len­spie­ler ihr Kön­nen.
    In Dun­ge­ons & Dra­g­ons, dem äl­tes­ten und am meis­ten ver­brei­te­ten Fan­ta­sy-Rol­len­spiel, wer­den die Mit­spie­ler in ei­ne Welt der Ma­gie und der Ur­welt-Un­ge­heu­er ent­führt. In Tra­vel­ler kom­men die SF-Fans auf ih­re Kos­ten. Sie bau­en Raum­schif­fe, spie­len mit PSI-Kräf­ten und Com­pu­tern, er­obern den Kos­mos und kul­ti­vie­ren un­wirt­li­che Pla­ne­ten.
    Das Han­di­cap der Rol­len­spie­le: Bis­her hat sich noch kein deut­scher Her­stel­ler dar­an­ge­macht, das um­fang­rei­che Ba­sis­ma­te­ri­al – die Grund­aus­stat­tung be­steht aus ei­nem Re­gel­werk im Ta­schen­buch­for­mat und wird stän­dig er­gänzt – ins Deut­sche zu über­set­zen. Oh­ne Eng­lisch­kennt­nis­se bleibt deut­schen Spie­lern die­ses Ver­gnü­gen zur Zeit noch ver­sagt.
    Im­mer­hin wur­den von den rund 200 Spie­len aus dem Be­reich der SF und der Fan­ta­sy bis­lang et­wa 20 ins Deut­sche über­tra­gen. Ei­ne Aus­wahl fin­den Sie am En­de die­ses Ar­ti­kels. Den­noch sind die ein­hei­mi­schen Spie­le-Fans über­wie­gend auf Im­por­te aus den USA und Groß­bri­tan­ni­en an­ge­wie­sen. Deut­sche Spiel­eher­stel­ler schei­nen das Ri­si­ko zu scheu­en, ih­ren Kun­den ei­ne völ­lig neue Art zu spie­len an­zu­bie­ten. Denn die meis­ten der hier er­wähn­ten Spie­le stel­len hö­he­re An­for­de­run­gen als bei­spiels­wei­se Mo­no­po­ly. Daß hier ein Markt brach­liegt, zeigt aber die Tat­sa­che, daß SF-Buch­händ­ler ein ste­tig stei­gen­des In­ter­es­se an „ver­spiel­ter“ SF fest­stel­len. Im­mer mehr vor al­lem jun­ge Leu­te sind be­reit, sich auch in kom­pli­zier­te und um­fang­rei­che Re­geln ein­zu­le­sen, um ih­re Frei­zeit mit Spie­len zu ge­stal­ten, die sich vom Mensch är­ge­re dich nicht- Ni­veau deut­lich ab­he­ben. Zu­dem fin­den die Fans der SF und der Fan­ta­sy in den Spie­len ei­ne un­ter­halt­sa­me Er­gän­zung zu ih­rer Lieb­lings­lek­tü­re. Ei­ne wei­te­re Spiel­art „ih­rer“ Li­te­ra­tur eben.
     
    Ei­ne Aus­wahl von Spie­len aus dem Be­reich der SF/Fan­ta­sy, die mit deut­schen Re­geln er­hält­lich sind (Ti­tel, An­zahl der Spie­ler, Cir­ca-Preis): Midd­le Barth (2), 80 DM; Dar­ko­ver (2 – 4), 50 DM; Du­ne (2 – 6), 65 DM; Cos­mic En­coun­ter (2 – 6), 50 DM; Star­for­ce (2), 45 DM; Star­ga­te (2), 17 DM; De­mons (2 – 4), 17 DM; Death­ma­ze (To­des­la­by­rinth) (2), 17 DM; Sor­ce­rer (2 – 6), 45 DM; Das Mons­ter, das She­boy­gan fraß (2), 17 DM; World­kil­ler (2), 25 DM; Del­ta Vee (2), 32 DM; Dra­g­ons­layer (2 – 4), 50 DM.
     
    Be­zugs­quel­le: in auf SF spe­zia­li­sier­ten Buch­hand­lun­gen oder über den Im­por­teur: Fan­ta­stic Shop, Postf 3026, 4000 Düs­sel­dorf 1.



Story
     
Ma­ri­on Zim­mer Br­ad­ley Schwert des Chaos
A SWORD OF CHAOS
     
    Ma­ri­on Zim­mer Br­ad­ley ist heu­te bei uns wie über­all dort, wo Science Fic­ti­on an­glo­ame­ri­ka­ni­scher Prä­gung ge­le­sen wird, ei­ne der be­lieb­tes­ten und be­kann­tes­ten Au­to­rin­nen der Science Fan­ta­sy. Ih­re Po­pu­la­ri­tät ver­dankt sie vor al­lem ih­rer „Dar­ko­ver“-Se­rie, oft vo­lu­mi­nösen Ro­ma­nen, die in der von PSI-Phä­no­me­nen ge­präg­ten und von ge­stran­de­ten Ter­ra­nern be­grün­de­ten Kul­tur auf dem Pla­ne­ten un­ter der blu­ti­gen Son­ne han­deln. In den letz­ten drei Jah­ren er­schie­nen fol­gen­de „Dar­ko­ver“-Ro­ma­ne in Erst­aus­ga­ben oder erst­mals un­ge­kürz­ten Neu­aus­ga­ben: „Her­rin der Stür­me“ (Dro­e­mer Knaur),