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Science Fiction Jahrbuch 1983

Science Fiction Jahrbuch 1983

Titel: Science Fiction Jahrbuch 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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mo­ra­li­schen Aus­ein­an­der­set­zun­gen. Freund und Feind ste­hen sich, so muß man sa­gen, oh­ne per­sön­li­che Feind­schaft ge­gen­über, es sind Ge­gen­spie­ler. Die große Kon­kur­renz, Ri­va­li­tät der Gi­gan­ten. Per­ry Rhodans Weg am An­fang der Se­rie war es, ei­ne Drit­te Macht auf der Er­de auf­zu­bau­en. Nicht Asi­en-Ruß­land oder Ame­ri­ka, son­dern et­was Drit­tes, Deutsch­land-Eu­ro­pa, könn­te man sa­gen. So wer­den auch die na­tio­na­len Träu­me ge­speist. Doch bald nach der Si­che­rung des „Frie­dens auf Er­den“ ging es ge­mein­sam ge­gen die Fein­de aus dem All.
    Der Chef un­se­rer Welt, Per­ry Rho­dan, steht emo­ti­ons­los in der ter­rest­ri­schen Kom­man­do­zen­tra­le am Schalt­he­bel, der Boß der feind­li­chen Raum­flot­te be­ob­ach­tet sei­ne Schalt­ta­fel, oh­ne Ge­fühls­be­we­gung, ver­steht sich. Bei­de be­rech­nen ih­re Macht­mit­tel, spie­len die Ver­nich­tungs­mög­lich­kei­ten durch, wie ernst­haf­te Re­gie­rungs­rä­te in den Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­ri­en es auch tun. Per­ry un­ter­schei­det sich von den Mi­li­tär­bü­ro­kra­ten da­durch, daß er wirk­lich han­delt, von sei­nem Ge­gen­spie­ler un­ter­schei­det er sich durch den Er­folg, den er über ihn er­ringt, meis­tens durch ei­ne un­tech­nisch-mensch­li­che Ei­gen­art, z.B. durch die Schnel­lig­keit sei­nes Ent­schlus­ses, so daß er den ver­nich­ten­den Maß­nah­men des Geg­ners eben noch zu­vor­kommt. Über­flüs­sig dar­auf hin­zu­wei­sen, daß der Geg­ner quan­ti­ta­tiv-tech­nisch bes­ser ge­rüs­tet ist, auch ein deut­sches Trau­ma, das auf­ge­ar­bei­tet wer­den muß.
    Per­ry Rho­dan siegt mit Hil­fe der Tech­nik, er kann sei­ne Hand­lungs­mög­lich­kei­ten, sei­ne Be­we­gungs­frei­heit mit ih­rer Hil­fe ver­grö­ßern, au­ßer­dem ste­hen ihm per­so­nen­ge­bun­de­ne au­ßer­ge­wöhn­li­che Fä­hig­kei­ten zur Ver­fü­gung. Das Ar­se­nal um­fang­rei­cher Hand­lungs- und Er­kennt­nis­in­stru­men­te wird ge­gen be­kann­te und un­be­kann­te Geg­ner ein­ge­setzt, mensch­li­che Un­zu­läng­lich­keit im Über­maß aus­ge­gli­chen.
    Die Su­che nach dem „Pla­ne­ten der Un­s­terb­lich­keit“ zeigt, daß auch im Freund-Feind-Sche­ma nicht al­les auf­geht, was er­zählt wird: Die Geg­ner, un­ter­stellt Per­ry, im Ge­gen­satz zu sei­nen Be­glei­tern, sind wohl­wol­len­de We­sen hö­he­rer In­tel­li­genz. Wer ih­re Rät­sel lö­sen kann, so sug­ge­riert der Text, so hofft Per­ry, wer ei­ne Auf­ga­be lö­sen kann, die von „hö­he­ren We­sen“ ge­stellt wur­de, steigt selbst einen Schritt auf, er kommt in ih­re Nä­he, er wird – die­sen Traum kann er träu­men – wie sie. Sie stell­ten die Auf­ga­ben, da­mit nur sol­che zu ih­nen ge­lan­gen kön­nen, die die Lö­sung und den Weg fin­den, die zu ei­ner ähn­li­chen In­tel­li­genz­leis­tung fä­hig sind. Die­se We­sen ei­ner hö­he­ren Ent­wick­lungs­stu­fe, im Be­sitz der re­la­ti­ven Un­s­terb­lich­keit, dem höchs­ten Ziel al­ler Sterb­li­chen, wer­den als Ge­gen­spie­ler dar­ge­stellt, die nicht nur fair sind, son­dern so­gar da­zu be­reit, je­des Han­di­kap frei­wil­lig aus­zu­glei­chen, um Per­ry (trotz des nie­de­ren wis­sen­schaft­li­chen Ni­ve­aus) die Rät­sel­lö­sung zu er­mög­li­chen. Der Text schil­dert kei­nen Kampf, er ist ein Frie­dens­an­ge­bot an die, die über die bes­se­re Po­si­ti­on, die wir­kungs­vol­le­ren Mit­tel und die hö­he­re In­tel­li­genz ver­fü­gen. Die­se We­sen sind üb­ri­gens nicht „da“, sie schei­nen un­sicht­bar und un­greif­bar, und nicht ein­mal ih­re Exis­tenz ist zu­nächst si­cher; wie­der ist es je­dem er­laubt, re­li­gi­ösen Phan­tasi­en nach­zu­hän­gen. (Heft 14).
    We­der „gut-bö­se“ noch „Freund-Feind“ sind die al­les struk­tu­rie­ren­den Ge­gen­sät­ze, ver­las­sen kann sich der Le­ser je­doch im­mer dar­auf, daß Per­ry zu den Sie­gern ge­hört, er ist der per­so­ni­fi­zier­te Er­folg, kei­ne Fra­ge im Kos­mos, auf die er nicht die Ant­wort su­chen und fin­den wür­de.
    Die wie­der­keh­ren­de Kon­stel­la­ti­on, daß der Held ei­ne Auf­ga­be

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