Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Science Fiction Jahrbuch 1983

Science Fiction Jahrbuch 1983

Titel: Science Fiction Jahrbuch 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
Vom Netzwerk:
Her­ren auf den Tisch. Nur der Tat­sa­che, daß ich prak­tisch oh­ne Ho­no­rar zu ar­bei­ten be­reit war, daß die Rech­te kaum et­was kos­te­ten und ich mit den not­wen­di­gen Kür­zun­gen ein­ver­stan­den war, ist es zu ver­dan­ken, daß die Hef­trei­he Uto­pia-Groß­band ins Le­ben ge­ru­fen wer­den konn­te. Ge­gen den Wi­der­stand ei­nes da­ma­li­gen Lek­tors, der et­was Un­an­stän­di­ges wit­ter­te, wur­de hier zum ers­ten­mal der Be­griff „Science Fic­ti­on“ be­nutzt. Je­ne ers­ten Ro­ma­ne stamm­ten von heu­te recht be­kann­ten Au­to­ren, nur ver­bar­gen sie sich da­mals noch un­ter ge­heim­nis­vol­len Pseud­ony­men.
     
    Wel­che SF-Rei­hen und -Se­ri­en sind ins­ge­samt durch dei­ne In­itia­ti­ve ins Le­ben ge­ru­fen wor­den?
     
    Bei der Fra­ge muß ich bei­na­he pas­sen, denn so ge­nau weiß ich das nicht mehr. Mit Si­cher­heit war ich Ge­burts­hel­fer und Pa­te bei: Uto­pia-Groß­band, Uto­pia-Ma­ga­zin, Wes­tern-Groß­band (al­le Pa­bel Ver­lag), Ter­ra, Ter­ra-Son­der­band, Ga­la­xis – dort war Lo­thar Hei­ne­cke Re­dak­teur und Über­set­zer – (al­le Moewig Ver­lag), Ga­la­xy- und The Ma­ga­zi­ne of Fan­ta­sy & Science Fic­ti­on – Aus­wahl­bän­de (Hey­ne Ver­lag). Und fast hät­te ich es ver­ges­sen: Per­ry Rho­dan.
     
    Wie kam es zur Grün­dung des „Uto­pia-Ma­ga­zins“? Of­fen bar – das zeigt sich auch an den „Ga­la­xy“-Aus­wahl­bän­den – lag dir die SF-Kurz­ge­schich­te sehr am Her­zen. Da­bei hast du selbst doch ver­hält­nis­mä­ßig sel­ten Sto­ries ge­schrie­ben?
     
    Mit der Grün­dung des Uto­pia-Ma­ga­zins war es ähn­lich wie mit dem Uto­pia-Groß­band. Dies­mal un­ter­stütz­te mich For­rest Acker­man, in­dem er mir die Über­set­zungs­rech­te aus sei­ner Agen­tur für die ers­ten zwei oder drei Aus­ga­ben kos­ten­los über­ließ – sein und der Au­to­ren Bei­trag zur Ein­füh­rung der SF in Deutsch­land.
    Ich ha­be SF-Kurz­ge­schich­ten im­mer sehr gern ge­le­sen, be­son­ders dann, wenn sie von An­fang an ge­zielt auf einen über­ra­schen­den Schluß zu­steu­er­ten. Die Sto­ries in den äl­te­ren Aus­ga­ben von Ga­la­xy sind da­für ein tref­fen­des Bei­spiel. Aus mei­ner ei­ge­nen Fe­der stam­men et­wa 30 Sto­ries. Sie er­schei­nen eben­falls in der CD-Ta­schen­buch­rei­he, und aber­mals ha­ben die Le­ser Ge­le­gen­heit, sie zu be­ur­tei­len.
     
    Wenn man über die al­ten Zei­ten plau­dert, darf der Fan Wal­ter Erns­ting nicht feh­len. Du hast den SFCD ge­grün­det und maß­geb­lich auf­ge­baut, da­bei dei­ne Mög­lich­kei­ten als Re­dak­teur ge­nutzt, um dem Club Mit­glie­der zu­zu­füh­ren. Das war mit viel Ar­beit und Idea­lis­mus ver­bun­den. Dei­ne da­ma­li­gen Äu­ße­run­gen zeig­ten, daß dir die­se „Fan-Fa­mi­lie“ viel be­deu­te­te, daß du große Hoff­nun­gen da­mit ver­knüpft hast – bis hin zu der Vi­si­on von ei­nem Club­haus, in dem man un­ter Gleich­ge­sinn­ten Ur­laub ma­chen konn­te. Spä­ter gab es aber schnell al­ler­lei Strei­te­rei­en, Spal­tun­gen, per­sön­li­che wie po­li­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zun­gen. Bild­haft aus­ge­drückt: Die „Kin­der“ der „Fa­mi­lie“ wa­ren nicht im­mer so wohl­er­zo­gen, wie die „El­tern“ sich das er­hofft hat­ten, such­ten sich neue Ido­le, gin­gen ei­ge­ne We­ge. Schließ­lich hast du dich dann zu­rück­ge­zo­gen, zu­min­dest was die SF-Fan-Sze­ne au­ßer­halb von „Per­ry Rho­dan“ be­trifft. War das Frus­tra­ti­on, oder kam ei­nes Ta­ges der Punkt, wo sich der­lei Ak­ti­vi­tä­ten nicht mehr mit dei­nen In­ter­es­sen als Au­tor ver­bin­den lie­ßen?
     
    Mei­ne da­ma­li­ge Tä­tig­keit im Fan­dom wi­der­sprach nie­mals mei­nen In­ter­es­sen als Au­tor, wenn sie auch viel Frei­zeit in An­spruch nahm. Ich hielt und hal­te den per­sön­li­chen Kon­takt zwi­schen Au­tor und Le­ser für au­ßer­or­dent­lich wich­tig und ver­ab­scheue je­ne Schrift­stel­ler, die sich über al­les er­ha­ben in ih­ren El­fen­bein­turm zu­rück­zie­hen.
    Wenn ich mich vor gut zehn Jah­ren ein we­nig vom Fan­dom di­stan­zier­te, so vor al­lem we­gen der po­li­ti­schen

Weitere Kostenlose Bücher