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Science Fiction Jahrbuch 1983

Science Fiction Jahrbuch 1983

Titel: Science Fiction Jahrbuch 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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Aus­ein­an­der­set­zun­gen und der Ver­such ei­ni­ger Po­lit­fa­na­ti­ker, die SF-Li­te­ra­tur ideo­lo­gisch zu be­ein­flus­sen und nur sol­che Ver­öf­fent­li­chun­gen po­si­tiv zu be­spre­chen, die in ih­rem In­halt eben die­se Ideo­lo­gie ver­tra­ten. Das al­les er­in­ner­te mich zu sehr an mei­ne bit­te­ren Er­fah­run­gen im Drit­ten Reich. Auch da­mals wur­de ver­langt, daß die Li­te­ra­tur ideo­lo­gisch ge­färbt war.
     
    Der da­mals noch le­ben­de Hu­go Gerns­back hat dir sei­ner­zeit die Er­laub­nis er­teilt, den deut­schen „Hu­go“ als SF-Preis zu ver­lei­hen. Nach ame­ri­ka­ni­schem Vor­bild wur­de die­se Wahl von den Fans durch­ge­führt. Spä­ter hast du dei­ne Er­laub­nis zu­rück­ge­zo­gen. Warum? Der spä­te­re Mo­dus – or­ga­ni­sa­to­ri­sche Bin­dung an einen Ver­lag – hat dir of­fen­bar eben­falls Un­be­ha­gen be­rei­tet? Oder wes­halb wur­de die­se Form auf­ge­ge­ben?
     
    Die schon er­wähn­ten Ent­wick­lun­gen wa­ren auch der Grund, warum ich der Ver­lei­hung des deut­schen Hu­go ne­ga­tiv ge­gen­über­stand. Die Ver­lags­lö­sung war auch nicht ge­ra­de ide­al. Seit ei­ni­ger Zeit liegt die Ver­lei­hung beim SFCD, aber da ist bis heu­te lei­der nicht viel ge­sche­hen. Es gibt An­zei­chen, daß sich die­ser Lähm­zu­stand bald än­dern wird – es bleibt zu hof­fen.
     
    Preis­ver­lei­hun­gen sind im­mer ir­gend­wo sub­jek­tiv – be­son­ders aus der Sicht der­je­ni­gen, die leer aus­ge­hen. Was hältst du aber von dem Ver­such, nach „Ne­bu­la“-Vor­bild al­le pro­fes­sio­nell mit SF be­faß­ten Au­to­ren, Über­set­zer usw. einen „Laß­witz-Preis“ ver­ge­ben zu las­sen?
     
    Ers­te­rem muß ich ab­so­lut zu­stim­men, und eben aus die­sem Grund hal­te ich den Mo­dus der Wahl zum Ne­bu­la – oder Laß­witz-Preis für falsch. Wenn le­dig­lich Au­to­ren und Über­set­zer die Mög­lich­keit ha­ben, die­se Prei­se zu ver­ge­ben, so be­steht durch­aus die Ge­fahr, daß sie ihn sich ge­gen­sei­tig ab­wech­selnd zu­schie­ben. Ich bin nach wie vor der Mei­nung, daß hier aus­schließ­lich der Le­ser zu ent­schei­den hat – und zwar oh­ne je­de Be­ein­flus­sung von die­ser oder je­ner Sei­te.
     
    Mei­nes Wis­sens hat sich kein „Per­ry Rho­dan“-Au­tor an der Wahl zum „Laß­witz-Preis“ be­tei­ligt, und wenn ich mich nicht täu­sche, ist de­ren Prä­senz in der Au­to­ren­ver­ei­ni­gung SF-WORLD ge­ring. Wor­an liegt das? Wol­len „PR“-Au­to­ren mit an­de­ren SF-Au­to­ren nichts zu tun ha­ben – und um­ge­kehrt? Wie siehst du heu­te dei­ne Stel­lung in­ner­halb der SF?
     
    Den ers­ten Teil der Fra­ge be­trach­te ich mit obi­gen An­mer­kun­gen als be­ant­wor­tet. Das scheint mir al­lein durch die Na­men der vor­ge­schla­ge­nen Au­to­ren be­wie­sen zu sein. Was den zwei­ten Teil an­geht, so kann ich nur ver­si­chern, daß ich sehr vie­le deut­sche, eng­li­sche und ame­ri­ka­ni­sche Au­to­ren ken­ne und mit ei­ni­gen sehr freund­schaft­li­che Be­zie­hun­gen un­ter­hal­te. Aber ich ste­he nun ein­mal ge­wis­sen Ver­ei­ni­gun­gen mit großem Miß­trau­en ge­gen­über, so auch der SF-WORLD. Ich hof­fe sehr, daß sich mei­ne Ein­stel­lung än­dert und mein Miß­trau­en un­ge­recht­fer­tigt ist.
     
    Liest du heu­te noch an­de­re SF als „Per­ry Rho­dan“? Wenn ja, wel­che Au­to­ren zum Bei­spiel?
     
    Wenn mei­ne Zeit es er­laubt, le­se ich selbst­ver­ständ­lich auch an­de­re Li­te­ra­tur als nur Per­ry Rho­dan, schon des­halb, weil ich Ein­sei­tig­keit has­se. Meist hal­te ich mich da an die äl­te­ren ame­ri­ka­ni­schen Au­to­ren, aber stu­dien­hal­ber auch an die jun­gen deut­schen, um sie ken­nen­zu­ler­nen. Was ich schnell wie­der aus der Hand le­ge sind po­li­tisch an­ge­hauch­te Ela­bo­ra­te.
     
    In­ter­es­sierst du dich weit ge­nug für SF deut­scher Au­to­ren (au­ßer­halb von „Per­ry Rho­dan“), um hier ei­ne Ein­schät­zung vor­neh­men zu kön­nen? Falls ja, was hältst du von Au­to­ren wie Fran­ke, Jesch­ke, Ame­ry, Hahn, Zieg­ler, Zil­lig, Cu­nis, Harbe­cke, Er­ler, Zau­ner usw.? Und was von aus­län­di­schen Au­to­ren wie Lem oder Brun­ner,

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