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Science Fiction Jahrbuch 1983

Science Fiction Jahrbuch 1983

Titel: Science Fiction Jahrbuch 1983 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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man ent­neh­men, daß er nichts er­reicht hat­te.
    Pau­lus ging zu Joey hin­ein.
    Er war halb­tot, aber wach. Sei­ne großen Au­gen leuch­te­ten.
    Pau­lus schüt­tel­te ihm die De­cken zu­recht und tupf­te das Blut aus dem Ge­sicht. Dann brach­te er ihm zu trin­ken.
    „Joey“, sag­te er ein­dring­lich. „Die­ser Mann wird dich tö­ten, und dann wirst du Mar­tha nie­mals wie­der­se­hen. Das kann es doch nicht sein, was du willst.“
    „Mar­tha ist bei mir“, sag­te Joey lie­be­voll.
    Es ging et­was vor, was Pau­lus nicht er­klä­ren konn­te. Es war et­was hin­ter al­lem, wo­für er kein Ver­ständ­nis auf­brin­gen konn­te.
    In der dar­auf­fol­gen­den Nacht ging es Joey sehr schlecht. Die Ärz­te muß­ten ge­ru­fen wer­den, und Gold mach­te Bor­sa­kov in großer Schär­fe dar­auf auf­merk­sam, daß ih­nen al­len nicht ge­dient war, wenn Joey starb.
    In der Ex­xon-Kup­pel be­gann sich Un­ru­he aus­zu­brei­ten, denn die Fäh­re blieb aus.
    Gold schi­en nicht mehr zu schla­fen. Sein einst feis­tes Ge­sicht wirk­te ein­ge­fal­len und schlaff, er hat­te schwar­ze Rän­der un­ter den Au­gen. Sei­ne Stim­me wur­de im­mer schril­ler.
    „Es ge­nügt nicht, daß wir sei­nen Kör­per schin­den“, sag­te der Bür­ger­meis­ter. „Wir müs­sen an sei­nen Geist her­an. Der ist es, mit dem er Kon­takt zu sei­ner Freun­din in Him­mel hat.“
    Sie be­gan­nen Joey ge­walt­sam wach zu hal­ten und führ­ten ihm schreck­li­che Fil­me des ver­gan­ge­nen Krie­ges vor. Joey hat­te kei­ne Trä­nen mehr zu ver­gie­ßen. Er blick­te auf das mensch­li­che Elend, als hät­te es sich in die­sen Stun­den al­lein auf ihn fi­xiert.
    „Er wird die­se Bil­der ir­gend­wie nach Him­mel sen­den“, ver­kün­de­te Gold sie­ges­si­cher. „Sie wird ihn er­lö­sen müs­sen.“
    Die An­kunft der Fäh­re, sag­te er ei­ni­gen Ex­xon-Bür­gern, die mit ei­ner be­sorg­ten Ab­ord­nung vor­ge­las­sen wur­den, stand un­mit­tel­bar be­vor.
    In der dar­auf­fol­gen­den Nacht wur­de Pau­lus zu sei­ner Über­ra­schung von Joey an des­sen La­ger ge­ru­fen. Der Sen­si­ti­ve mach­te einen sehr mun­te­ren Ein­druck, und nichts schi­en dar­auf hin­zu­deu­ten, was ihm wi­der­fah­ren war.
    „Sie ha­ben sich nicht dar­an be­tei­ligt“, sag­te Joey zu dem Hen­ker.
    Pau­lus mach­te ein bö­ses Ge­sicht.
    „Ich hieß es gut“, ge­stand er. „Ich will, daß wir nach Him­mel ge­lan­gen, eben­so wie die an­de­ren.“
    „Mar­tha und ich kön­nen es nicht zu­las­sen“, sag­te Joey. „Aber Sie sol­len im­mer­hin wis­sen, daß mit dem Un­ter­gang der Ex­xon-Kup­pel die Mensch­heit nicht ver­lo­ren ist!“
    Pau­lus fuhr ein ei­si­ger Schreck in al­le Glie­der, denn er fühl­te den un­heil­schwan­ge­ren Un­ter­ton in die­sen Wor­ten.
    „Joey!“ rief er dro­hend. „Was hast du vor?“
    „Es ist nicht al­lein Te­le­pa­thie, ver­ste­hen Sie?“ sag­te Joey. „Wir ha­ben im­mer an uns ge­ar­bei­tet, Mar­tha und ich. Und mit den Qua­len, die sie mir zu­füg­ten, ha­ben sie al­les nur noch in­ten­si­viert.“
    Pau­lus dach­te an die­sen rät­sel­haf­ten Aus­druck in Joeys Au­gen, und er er­schau­er­te. Er wuß­te mit ei­nem Mal, daß sie al­le ver­lo­ren wa­ren.
    „Ret­te mich, Joey!“ sag­te er ein we­nig hilf­los.
    Aber Joey hör­te ihn schon nicht mehr. Er war in die­ser Se­kun­de ge­stor­ben.
    Pau­lus rief die Ärz­te, die den Tod be­stä­tig­ten und mit wil­den und sinn­lo­sen Wie­der­be­le­bungs­ver­su­chen be­gan­nen.
    Ei­ne Wei­le spä­ter kam Gold, blick­te schwei­gend auf Joey hin­ab und ging wie­der.
    Auch Bor­sa­kov er­schi­en.
    „Hat er et­was ge­sagt?“ frag­te er Pau­lus. „Ich mei­ne, kurz be­vor er starb?“
    „Nein“, log Pau­lus.
    Es wur­de ihm auf­ge­tra­gen, Joey hin­aus­zu­schaf­fen.
    Er wun­der­te sich, daß kei­ner der Ärz­te oder Gold und Bor­sa­kov et­was be­merkt hat­ten. Da­bei hät­te es Pau­lus’ An­sicht nach je­dem von ih­nen auf­fal­len müs­sen, wie die­ser Mann noch im To­de lä­chel­te, auf ei­ne selt­sam ent­rück­te, na­he­zu himm­li­sche Art und Wei­se …

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