Science Fiction Jahrbuch 1983
zweihundertfünfundneunzigste Folge von Tatort zu abgeschmackt, die vierte Wiederholung von Der Kommissar zu langweilig und die Rocksendung im Dritten zu fad ist, dem bieten sich seit einiger Zeit – anders als früher – beachtliche Alternativen: Nur wenige Handgriffe, und schon galoppiert Winnetou mit seinem treuen Pferd durch die Prärie, schleudert Zeus Blitze vom Olymp oder schießt der Kampfstern Galaktika Laserstrahlen ins All, um die bösen Außerirdischen das Fürchten zu lehren. Abwechslung ist die Devise, und das Zauberwort heißt VIDEO, die größte Bombe, die die Unterhaltungselektronik in den letzten Jahren gezündet hat und die auf dem Markt einen Boom auslöste, wie man ihn seit längst totgeglaubten Wirtschaftswundertagen nicht mehr erlebt hatte.
Und die Tatsache, daß das Fernsehen immer noch der Deutschen liebste Freizeitbeschäftigung ist, wird auch in Zukunft dafür sorgen, daß dieser Boom noch lange nicht abflaut, denn im Video stecken noch ungeahnte und ungenutzte Möglichkeiten.
Die Freizeit des einzelnen wird immer größer, die Nachfrage nach Unterhaltung nach Feierabend steigt, was Wunder also, daß Video so erfolgreich war? Video ist ein Stück Wirklichkeit gewordene Science Fiction, von dieser schon in den zwanziger Jahren propagiert. Und so, wie sich die Science Fiction früher des Videos bediente, bedient sich heute Video der Science Fiction, um das Angebot auf dem Markt befindlicher Kauf- und Mietkassetten noch attraktiver zu gestalten. Denn Science Fiction-Filme rangieren fast ganz zuoberst in der Zuschauergunst (wie die SF auch auf anderen Sektoren populäre Genres wie Krimis oder Western inzwischen weit hinter sich gelassen hat).
Doch was auf dem Buchmarkt erst nach Jahren eintrat – ein so großes Überangebot, daß es für den einzelnen kaum mehr überschaubar ist –, das hat die Videobranche schon nach wenigen Monaten vollbracht. Ständig steigt das Angebot an Filmen, die zu kaufen, zu mieten oder zu tauschen sind, Videoläden schießen wie Pilze aus dem Boden, eine Orientierung fällt schwer.
Diese Entwicklung explodierte besonders in den achtziger Jahren in kaum vorstellbarem Ausmaß. Daher soll hier erstmals der Versuch unternommen werden, Science Fiction-Filme aufzulisten, die auf Videokassette zu haben sind. Die vorliegende Liste umfaßt etwa siebzig Filme, und das sind bei weitem nicht alle. Bewußt verzichtet wurde auf Horrorfilme wie auch auf die Auflistung einiger obskurer Objekte, bei denen die rechtliche Lage zumindest verworren ist. Aus Platzmangel konnten zu jedem Film nur knappe Kommentare abgegeben werden, die dem einen oder anderen Film vielleicht nicht ganz gerecht werden. Die Auflistung soll allerdings auch nur eine gewisse Marktorientierung sein.
Bewußt verzichtet wurde auch auf eine Angabe von Händlern oder Verleihadressen, um nicht von vornherein den einen oder anderen zu diskriminieren, denn meistens sind Filme nicht nur bei einer Verleihstelle zu haben. Wer Filme leihen möchte, der sollte sich in seiner Heimatstadt umsehen.
80000 Meilen durch den Weltraum
87 Min. Farbe. Regie: Summers Toblin.
Darsteller: Ed Bishop, Mike Billington u.a.
Aliens suchen wegen ihrer großen Ähnlichkeit mit den Menschen diese als „Ersatzteillieferanten“. Grusel-SF nach Motiven der Fernsehserie UFO.
Ape
89 Min. Farbe.
Fantasyfilm minderer Machart.
Die Außerirdischen
(The Visitor). 107 Min. Farbe.
Darsteller: Mel Ferrer, Glen Ford, John Huston, Shelley Winters u.a.
SF/Horror-Film um einen Außerirdischen, der die Erde „heimsucht“.
Barbarella
(Barbarella). 90 Min. Farbe. Regie: Roger
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