Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Titel: Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. Rodin
Vom Netzwerk:
fortzusetzen. Ein nicht unwichtiger und sehr lukrativer Nebeneffekt des Pharmalien.
    »Sobald wir einen geeigneten Planeten für den Rohstoffabbau gefunden haben, entsenden wir zwischen eintausend und zweitausend Pharmalien Raketen«, erklärte Captain Hax weiter. Für William war das alles nichts Neues, doch er wollte den Captain nicht seiner Erklärungen berauben. Immerhin war das eine seiner wenigen Pflichten. »Nach den vorgeschriebenen drei Entgiftungstagen schicken wir schließlich den Teleporter herunter. Wenn das erledigt ist, sind wir fertig und machen uns auf zum nächsten Planeten. Rein und Raus. Schnell und effizient.«
    »Woher wissen Sie, ob der ausgewählte Planet von Feinden besetzt ist?«, fragte William.
    »Gar nicht. Das Pharmalien ist nur so etwas wie eine Vorsichtsmaßnahme. Falls der Feind da ist, stirbt er, falls nicht, dann haben wir drei Tage verschwendet. Ist immer noch besser als die Alternative«, antwortete Captain Hax beinahe belanglos. William erkannte sofort, dass das die Gelegenheit war, weitere Fragen zu stellen und endlich auch ein paar vernünftige Antworten zu erhalten und nicht ausgelacht und beschimpft zu werden.
    »Und was geschieht nachdem der Teleporter abgesetzt wurde?«, fragte er wissbegierig.
    »Die Firma schickt ihre riesigen Fahrzeuge für den Abbau der Rohstoffe durch. Mehr weiß ich auch nicht.«
    »Was sind das für Fahrzeuge?«
    »Sehr große«, meldete sich Flint zu Wort.
    »Automatisiert natürlich. Piloten oder Fahrer sind unnötig«, erklärte Lee fachmännisch. »Genau wie auf diesem Raumschiff.«
    »HEY!«, schimpfte Captain Hax, der diese Aussage als eine Beleidigung seines Postens verstand.
    »War nicht so gemeint Captain«, entschuldigte sich Lee augenblicklich, jedoch mit einem kaum bemerkbaren Grinsen im Gesicht.
    »Schon gut«, verzieh Captain Hax seinem Techniker. »Mir ist es eigentlich auch egal warum wir alle hier sind und was wir hier machen sollen. Für mich jedenfalls gibt es nur zwei Gründe hier zu sein«.
    Was diese zwei Gründe waren, verriet der Captain jedoch nicht. William spürte aber sofort, dass er danach gefragt werden wollte. Auf diese recht kindliche Weise versuchte der Captain sich das Interesse seiner Crew zu sichern. Was jedoch nur von wenig Erfolg gekrönt war. William war der einzige, der sich für die Beweggründe des Captains zu interessieren schien. Entweder war es den anderen vollkommen egal, oder aber, und das war viel wahrscheinlicher, hatten sie genau diese Ansprache von Captain Hax bereits viele Mal gehört.
    »Was sind das für Gründe, Sir?«, fragte William. Captain Hax zögerte einen Moment. Er wollte seine Worte wohl besonders wichtig erscheinen lassen.
    »Den Feind eliminieren und Geld dafür zu bekommen«, antwortete Captain Hax. »Geld und Tod. Das ist alles was auf diesem Schiff zählt. Und das solltest du dir ganz genau merken Frischling!«
    William nickte nur. Und obwohl er bereits eine ähnliche Antwort erwartet hatte, breitet sich ein Gefühl der Enttäuschung in ihm aus. Tod und Geld. War das wirklich alles? War der Sinn hinter all den Reisen in die Weiten des Weltraums wirklich so stumpfsinnig und martialisch? Die Antwort schien eindeutig zu sein. Nur wollte und konnte sie William einfach nicht akzeptieren. Es musste noch mehr geben. Etwas, für das es sich lohnte durch den Kosmos zu reisen. Vielleicht nicht für Captain Hax, Lee und Flint. Vielleicht nicht einmal für Jakob. Doch für William war der Anreiz auf Geld und den Tod einfach nicht genug. Wenn er schon auf diesem Raumschiff gefangen war, dann mit einem edleren Ziel vor Augen. Natürlich behielt er seine Gedanken für sich, denn wie der Captain bereits sagte: »Geld und Tod. Das ist alles was auf diesem Schiff zählt.« Worte, die noch für lange Zeit in Williams Kopf eingebrannt bleiben sollten.
    Nachdem Captain Hax seine Ansichten ausgesprochen hatte und niemandem sonst noch etwas einfiel, was er zu diesem Thema hätte beisteuern wollen, verließen nach und nach die Besatzungsmitglieder den Speiseraum und gingen in ihre Schlafräume. William hatte den kleinsten Raum von allen erhalten. Als Frischling durfte er einfach nicht mehr erwarten. Ein Bett, ein Wachbecken und ein Schrank. Mehr gab es nicht und mehr brauchte William auch nicht. Doch einen Vorteil hatte das kleine Zimmer auf jeden Fall. Direkt vor seiner Tür lag ein langer Flur, auf dem eines der kaum vorhandenen, kleinen Fenster vorzufinden war. Da der Bau eines Raumschiffes sehr

Weitere Kostenlose Bücher