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Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Titel: Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. Rodin
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Eigentlich war es auch egal, was Captain Hax und seine Crew planten. William würden nicht auf dem Präsentierteller sitzen bleiben, nur um seinen Begleitern einen Gefallen zu tun. Ganz im Gegenteil. Er erhob sich von seinem Platz, verließ den Speiseraum und machte sich auf den Weg, die anderen zu suchen, um ihnen endgültig die Meinung zu sagen. Vielleicht war es nur die Müdigkeit, die ihm diese Haltung von »Ist mir egal« verlieh, doch das spielte für William in dem Momente keine Rolle. Es fühlte sich einfach nur gut an, endlich Widerstand zu leisten.
    Energisch marschierte William durch das Raumschiff auf der Suche nach seinen Peinigern. Die dunklen, mit Dreck übersäten Gänge waren alle leer. Nur das grelle, weiße Licht an der Decke erhellte den Weg vor ihm und ließ die wenigen sauberen Stellen an den grau-schwarzen Wänden in einem tiefen Blau schimmern. Es war die besondere Metalllegierung des Raumschiffes, die das Licht auf diese einmalige Art und Weise veränderte. Für Neuankömmlinge war dieses Farbspiel die ersten Tage auf einem neuen Schiff ein wahrer Augenschmaus. Doch William hatte sich bereits daran gewöhnt und konnte die Gänge passieren, ohne staunend stehenzubleiben. Ein weiteres Zeichen dafür, dass er kein Frischling mehr war. Unbeeindruckt lief er weiter die Gänge entlang immer auf der Suche nach einem Hinweis, der ihm verriet wo die anderen sich aufhielten. Zu seinem Erstaunen musste er nicht lange auf ein Lebenszeichen seiner Kollegen warten. Aus der Ferne hörte er aufgebrachte Stimmen, die hitzig miteinander diskutierten. Es waren die Stimmen von Captain Hax und Flint. Sie stritten sich ziemlich heftig. Worüber konnte William nicht hören, doch wie er die beiden kannte war das Thema mit Sicherheit Geld. Langsam schlich er sich näher an die Streithähne heran, bis er direkt vor der Tür der Kommandobrücke stehen blieb und jedes Wort verstehen konnte.
    »Es wird reichen!«, rief Captain Hax seinem Waffenspezialisten entgegen.
    »Und wenn nicht?! Bezahlst du dann die Ausfälle?«, erwiderte Flint.
    »Wir könnten einen Planeten mehr auf unsere Liste nehmen!«
    »Oder alle verlieren!«
    »Ihr solltet euch erst einmal beruhigen.« Das war die Stimme von Jakob. »Captain, sollten wir nicht auf Nummer sicher gehen?«
    »Das ist doch meine Rede!«, mischte sich Flint in den Schlichtungsversuch von Jakob ein.
    »Und Flint, ist Hax nicht der Captain dieses Schiffes?«
    »Ja, aber…«
    »Und wer erteilt die Befehle?«
    »Der Captain«, antwortete Flint kleinlaut.
    William war erstaunt über das kindliche Verhalten der beiden. Als Captain hätte er Hax etwas mehr Führungsqualitäten zugetraut. Und für einen Waffenspezialisten schien Flint ziemlich aufmüpfig zu sein. Einzig Jakob behielt etwas Würde und konnte sich so seiner Autorität sicher sein.
    »Richtig. Der Captain gibt die Befehle.«
    »Danke Jakob, sehr gute Arbeit«, bedankte sich Hax bei seinem Koch und versuchte auf diese Weise zumindest ein Rest seiner Würde zu behalten. »Mein Befehl lautet: Sparsam umgehen, damit wir am Ende noch einen weiteren Planeten säubern können. Ich alleine werde die volle Verantwortung für dieses Handeln übernehmen«, sagte Hax, um jeden Widerspruch von Flint vorzubeugen, der zu diesem Thema nur noch ein kühles Schweigen übrig hatte. William beschloss die kurze Ruhe auszunutzen, um die Kommandobrücke zu betreten.
    Die einzige Lichtquelle auf der Brücke war ein bläuliches Hologramm eines Planeten, das den Raum nur schwach erhellte. Es ließ die Anwesenden seltsam gruselig erscheinen. Alles und jeder war in blaues Licht getaucht. Farben waren so keine mehr auszumachen. Jakob, Flint und Lee standen in einer der Ecken und betrachteten den blauen Ball, als wären sie von seinem Anblick hypnotisiert worden. Captain Hax stand direkt am Hologrammtisch, als er William bemerkte.
    »Was willst du denn hier Frischling?«, maulte ihn Captain Hax an.
    »Ich hab im Speiseraum gewartet und wollte nur…«
    »Heute ist eine Säuberung dran Frischling, da haben wir besseres zu tun als mit dir zu Frühstücken!«, maulte Captain Hax schroff und wandte sich wieder dem blau leuchtenden Planeten zu, der inmitten des Raumes zu schweben schien. Er drückte ein paar Knöpfe am Pult des Hologramms. Ein paar Sekunden vergingen und feine, rot leuchtende Nadeln erschienen. Sie nahmen ihre Positionen ein, bis sie einen gleichmäßigen Teppich bildeten, der einmal um den gesamten Planeten herumreichte. William sah

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