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Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)

Titel: Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. R. Rodin
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hinausbegleiten?«, fragte Ratsherr Norum leicht schmunzelnd.
    »Natürlich Ratsherr«, antwortete sie.
    »Auf wiedersehen«, verabschiedete sich Professor Baltor von den anderen Ratsmitgliedern, die ihn kaum weiter beachteten, und verließ gemeinsam mit Tessa den Raum.
    Auf dem Weg durch das unterirdische Museum der Ratshalle, überlegte Professor Baltor wie er ein Gespräch mit seiner ehemaligen Studienfreundin anfangen könnte.
    »Es ist wirklich schön dich wiederzusehen Caaron«, kam ihm Tessa zuvor.
    »Danke Ratsmitglied Madara. Es ist auch sehr schön Sie…«
    »Ach lass das!«, schimpfte Tessa auf einmal. »Wir kennen uns schon seit so langer Zeit. Also lass das mit dem Ratsmitglied. Nenn mich einfach Tessa.«
    Professor Baltor lächelte. »Es ist auch schön dich wiederzusehen Tessa.«
    »Danke«, erwiderte sie grinsend. »Auch wenn die Umstände hätten besser sein können.«
    »Da gebe ich dir Recht. So eine unwirkliche Situation hätte ich mir nie auch nur erträumen können.«
    »Ja, so geht es mir auch«, sagte Tessa traurig und deutlich niedergeschlagen. »Immerhin können wir Vorsorge treffen. Dank dir.«
    »Ja, das mag sein«, stimmte ihr Professor Baltor zu. »Und doch – manchmal wünschte ich, ich hätte meine Nachforschungen einfach beiseite gelegt. Dann hätten wir jetzt drei unbeschwerte Jahre gehabt. Ohne Angst oder Panik.«
    »Doch was wäre dann geschehen? Panik und Angst kann das Schlimmste in uns allen hervorrufen.«
    »Ich befürchte, dass sich das Schlimmste dieses Mal nicht vermeiden lässt.«
    »Ja, da hast du wohl Recht«, sagte Tessa. »Ich fürchte mich jetzt schon vor dem Tag, an dem unser Plan an die Öffentlichkeit gerät. Wie sollen wir das nur erklären? Wie sollen wir über Leben und Tod entscheiden? Wie sollen wir…«
    »Ich denke«, unterbrach Professor Baltor das wehleidige Klagen von Tesse. »Wenn der Tag gekommen ist, an dem der Rat das Ende des Planeten verkünden wird, ist es an euch, dem Rest des Volkes, das zum sterben verurteilt hier bleiben muss, doch ein klein wenig Hoffnung zu hinterlassen.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Tessa verwirrt.
    »Macht Ihnen weis, dass wir zurückkommen, dass wir sie abholen werden, dass irgendwo doch noch Wasser ist. Sagt Ihnen alles, nur nicht die Wahrheit.«
    »Die Wahrheit? Du meinst, dass sie sterben werden.«
    »Ja«, bestätigte Professor Baltor schlicht. »Wenn man seine letzten Tage verbringt, dann doch zumindest mit einem Hoffnungsschimmer am Horizont. Meinst du nicht auch?«
    »Es wäre eine Lüge«, stellte Tessa korrekt fest.
    »Das wäre es. Und doch macht es ihren Zweck nicht weniger wertvoll.«
    »Vielleicht hast du Recht«, sagte Tessa nachdenklich. Mittlerweile hatten die beiden das Museum hinter sich gelassen und liefen durch den langen Flur mit den starr stehenden Soldaten. Der Ausgang war nicht mehr weit entfernt.
    »Ich gehe mal davon aus, dass wir uns in nächster Zeit häufiger sehen werden«, sagte Professor Baltor und lenkte ihr Gesprächsthema in eine vollkommen andere Richtung.
    »Das würde mich freuen«, sagte Tessa mit einem wohlwollenden Lächeln im Gesicht.
    »Dann hat ja all dieses Chaos doch etwas Gutes an sich«, sagte Professor Baltor grinsend und öffnete die Tür.
    »Das ist wahr«, stimmte ihm Tessa nickend zu. »Zumindest etwas.«
    Vor der Tür wartete bereits das Fahrzeug auf Professor Baltor und auch der Soldat, der ihn bereits hergebracht hatte, stand wieder bereit, um seinen Pflichten nachzugehen.
    »Bis bald Tessa«, verabschiedete sich Professor Baltor und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
    »Bis bald Professor«, sagte sie grinsend und erwiderte seinen Kuss.
    Der Soldat wartete bereits mit geöffneter Tür und laufendem Motor auf seinen Fahrgast. Professor Baltor eilte die wenigen Stufen hinunter und stieg in das Fahrzeug ein. Kaum war die Fahrzeugtür hinter ihm geschlossen, versuchte er einen letzten Blick durch die abgedunkelten Fenster auf seine alte Studienfreundin zu werfen. Doch alles, was er noch mitbekam, war die zufallende Tür der Ratshalle.
    Das Fahrzeug fuhr los. Professor Baltor wusste nicht, ob dieses Treffen nun positiv oder negativ ausgefallen war. Zum einen hatte der Rat auf ihn gehört und seine Warnung ernst genommen. Was gut war. Zum anderen hatte er im Stillen gehofft, dass die Nachforschungen des Rates andere Ergebnisse hervorbringen würden, als es seine taten. Auch wenn das äußerst unwahrscheinlich gewesen wäre.
    In Gedanken an das Zukünftige

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