Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)
Namen erneut unbeantwortet.
»Hören Sie mal«, entfuhr es Dr. Meyer, der es allmählich satt hatte ständig ausgenutzt zu werden. »Wenn Sie meine Hilfe benötigen, dann schlage ich Ihnen vor zumindest eine gewisse Höflichkeit an den Tag zu legen, und sei es nur eine vorgetäuschte. Ansonsten stehe ich Ihnen nicht weiter zur Verfügung. Gute Tag!« Schimpfte Dr. Meyer und legte auf.
»Eine Frechheit«, murmelte er vor sich hin und widmete sich erneut seiner Arbeit vor ihm, die unter all den Notizen und aufgeschlagenen Büchern auf seinem Schreibtisch kaum mehr auszumachen war. Nach einer kurzen Korrektur wandte sich Dr. Meyer seinem Computer zu. Ein älteres Modell, genau wie er, doch für seine Zwecke vollkommen ausreichend. Er tippte gerade seine neugewonnen Ergebnisse ein, als das erneute Klingeln des Telefons ihn aus seinem Tunnelblick riss.
»Ja?«, fragte Dr. Meyer genervt, als er den Hörer gezwungenermaßen abnahm. Wenn ihn eine Sache noch mehr störte, als unhöfliche Gesprächspartner, dann war es das unaufhörliche Klingeln eines Telefons. Es war immer wieder erstaunlich wie lange manche Menschen ein Telefon klingeln ließen bevor sie begriffen, dass niemand da war, der mit ihnen sprechen konnte, oder wollte.
»Mein Name ist General Foster«, meldete sich erneut die raue und tiefe Stimme am Apparat. »Und ich würde Ihnen dringend empfehlen nicht ein weiteres Mal aufzulegen, da es sonst das letzte Mal war, dass ich mich bei Ihnen melden werde.«
»Falls das eine Drohung sein sollte, dann kennen Sie mich aber schlecht General«, erwiderte Dr. Meyer angriffslustig.
»Ich kenne Sie gut genug, um zu wissen, dass Sie mein Angebot annehmen sollten.«
»Welches Angebot?«, fragte Dr. Meyer, dessen Neugierde nun doch geweckt wurde.
»Wir brauchen Ihre Hilfe bei einer sehr extremen und außergewöhnlichen Situation. Mehr kann ich Ihnen dazu im Moment nicht sagen.«
»Ich soll Ihnen also meine Hilfe zusichern? Bei einer, wie Sie sagen, außergewöhnlichen Situation, von der ich nicht weiß was es ist, noch weiß worum es sich dabei handelt? Sehe ich das richtig?«
»Es wird sich lohnen, das kann ich Ihnen versprechen«, sagte General Foster und klang durchaus so, als ob er seine Aussage ernst meinte.
»Wenn ich dem zustimme, was wird dann geschehen?«, fragte Dr. Meyer, der immer mehr Interesse an dieser bizarren Unterhaltung zeigte.
»Ein Wagen wird Sie zum Flughafen bringen. Dort angekommen liegt es dann an Ihnen, ob Sie in das bereitstehende Flugzeug steigen oder nicht. Wenn Sie sich für diese Reise entscheiden, wartet ein Memo in der Maschine auf Sie. Dort erfahren Sie alle Einzelheiten und den bisherigen Erkenntnisstand der derzeitigen Lage.«
»Und wenn ich nicht in die Maschine einsteige?«, fragte Dr. Meyer neugierig.
»Dann bringt Sie der Fahrer zurück in Ihr Büro und Sie werden nie wieder etwas von mir hören«, beantwortete General Foster die Frage.
»Habe ich eine Bedenkzeit?«
»Auf der Fahrt zum Flughafen können Sie sich alles durch den Kopf gehen lassen. Mehr Zeit kann ich Ihnen nicht geben.«
»Dann sollte ich schon einmal ein paar Sachen zusammenpacken«, sagte Dr. Meyer, der in seinen Gedanken bereits eine Entscheidung getroffen hatte.
»Alles was Sie brauchen werden haben wir hier«, versicherte General Foster. »Und Doktor Meyer, dass Sie das richtig verstehen«, fuhr der General mit seinen Erklärungen fort. »Wenn Sie sich entscheiden in das Flugzeug zu steigen, gibt es für Sie kein zurück mehr. Haben Sie das Verstanden?«
»Ja, das habe ich«, sagte Dr. Meyer nach kurzem Zögern und atmete einmal tief durch. »Lohnt es sich denn?«, fragte er, um vielleicht doch einen kleinen Hinweis auf das Bevorstehende zu bekommen.
»Mehr als Sie es sich vielleicht vorstellen können«, antwortet General Foster. »Wir sehen uns dann in wenigen Stunden Dr. Meyer?«
»Ja General, das werden wir«, antwortete Dr. Meyer. Ein Klicken ertönte und General Foster war nicht mehr in der Leitung. Dr. Meyer legte den Hörer auf. Sein Blick verharrte noch etwas auf dem ruhig daliegenden Telefon.
War das gerade echt?, fragte er sich nachdenklich und bekam prompt eine Antwort. Ein lautes Klopfen an seiner Bürotür ließ ihn aufschrecken.
»Ja bitte«, rief Dr. Meyer und beobachtete wie die Tür aufflog. Ein Mann in grüner Militäruniform stand nun vor ihm.
»Ich soll Sie abholen, Sir«, sagte der Soldat mit strenger Stimme.
Es war also echt! Dr. Meyer sammelte noch schnell ein paar
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