Science - Fiction Kurzgeschichten (German Edition)
kommen nicht mit?«, fragte Dr. Meyer und setzte sich auf einen der beiden Sessel.
»Nein. Meine Aufgabe bestand darin, Sie in dieses Flugzeug zu bringen.«
»Verstehe«, sagte Dr. Meyer und sah sich fragend in dem leeren Flugzeug um. »Mir wurde versichert, dass ich Antworten bekommen werde, sobald ich…«
»Wenn Sie in der Luft sind, wird sich der Pilot um alles kümmern«, unterbrach ihn der Soldat. »Er hat die Befugnis dazu.«
»Das war nicht das, was man mir gesagt hatte«, stellte Dr. Meyer klar.
»Das spielt keine Rolle«, erwiderte der Soldat vollkommen gleichgültig.
»Das spielt sehr wohl eine Rolle! Ich möchte…«
»Auf Wiedersehen Doktor Meyer!«, unterbrach ihn der Soldat erneut.
Dr. Meyer wusste nicht, wie er auf solch eine Unverschämtheit reagieren sollte. Er brachte kein einziges Wort heraus. Alles was er tun konnte war, dem Soldaten schweigend dabei zuzusehen wie er die Maschine verließ und die Tür fest hinter sich verschloss.
»Was für eine Frechheit«, murmelte Dr. Meyer in sich hinein. Am liebsten wäre er sofort wieder ausgestiegen. Doch seine ungewöhnlich starke Neugierde ließ dies nicht zu. Sie blockierte jede seiner angeborenen Fluchtinstinkte.
An der Decke schräg über ihm leuchtete ein rotes »Bitte Anschnallen« Licht auf. Dr. Meyer gehorchte, wenn auch etwas widerstrebend. Er hatte an diesem Tag bereits mehr als genug Befehle entgegen nehmen müssen, was für einen Mann in seiner Position durchaus befremdlich sein konnte. Doch in dieser Situation blieb ihm wohl keine andere Wahl. Vergebens wartete Dr. Meyer zudem auf den obligatorischen Gruß des Kapitäns, wie er auf gewöhnlichen Flugreisen üblich war. Er hatte gehofft auf diesem Weg zumindest den Bestimmungsort seiner Reise in Erfahrung bringen zu können. Im Nachhinein erschien ihm diese Hoffnung, wenn man das bisherige Verhalten des Militärs bedenkt, doch sehr naiv.
Da er noch nie ein großer Fan des Fliegens war, fühlte sich Dr. Meyer sichtlich unwohl in seiner Haut, als das Flugzeug zum Start ansetzte und die Triebwerke ihren lautstarken Betrieb aufnahmen. Für ihn war diese euphorische Begeisterung, die manch einer an den Tag legte wenn es um das Fliegen in einem Flugzeug ging, einfach nicht nachzuvollziehen. Daher verspürte er auch eine deutliche Erleichterung, als die Maschine ihren steilen Anstieg beendete und endlich ihre gewünschte Höhe erreicht hatte und sanft und friedlich durch die Lüfte gleiten konnte. Danach dauerte es auch nicht lange und das »Bitte Anschnallen« Licht über ihm erlosch. Nur dieses Mal gehorchte Dr. Meyer nicht und behielt den Gurt fest um seinen Bauch geschnallt. Es gab ihm ein Gefühl der Sicherheit, auch wenn ihm bei einem Absturz ein Gurt kaum das Leben retten konnte. Was ihn jedoch weitaus mehr beschäftigte, als das erloschene Zeichen über ihm, waren die versprochenen Informationen, die ihm bisher vorenthalten wurden und wegen denen er sich überhaupt in dieser Situation befand.
»Ich bin sofort bei Ihnen Doktor Meyer«, ertönte auf einmal eine Stimme aus den Lautsprechern des Flugzeuges. Der Kapitän hatte sich nun doch zu erkennen gegeben. Nervös rutschte Dr. Meyer auf seinem Platz hin und her. Er konnte sich nicht einmal im Entferntesten vorstellen, was für Informationen solch eine Geheimhaltung rechtfertigen könnten.
Als sich die Tür des Cockpits öffnete, sprangen Dr. Meyer sofort die militärische Uniform und die vielen Abzeichen und aufgenähten Symbole, die er nicht kannte, ins Auge. Der Kapitän schien, trotz seines jungen Alters, ein hohes Tier in Reihen des Militärs zu sein. Dr. Meyer schätzte ihn auf Ende dreißig. Doch seine Uniform und sein selbstbewusstes Auftreten ließen ihn älter wirken.
»Guten Tag Doktor Meyer«, begrüßte ihn der Mann.
»Guten Tag«, erwiderte Dr. Meyer kühl. Die beiden Männer schüttelten sich kurz die Hand und der Kapitän setzte sich auf den zweiten freien Platz.
»Um mich kurz vorzustellen. Mein Name ist Jack Mitchell. Captain Jack Mitchell um genau zu sein.«
»Sehr erfreut, Captain.«
»Wenn ich mich nicht täusche wollen Sie sicher ein paar Antworten von mir.«
»Das ist korrekt«, stimmte Dr. Meyer zu. »Und wenn es geht, auf alle meine Fragen.«
»Natürlich«, versicherte ihm Captain Mitchell. »Am besten werde ich Ihnen zunächst eine Zusammenfassung der Ereignisse schildern. Für mehr Details erhalten Sie sämtliche Daten und Akten, mit allen bisherigen Informationen.«
»Das klingt
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