Scream Street - Der Vampirzahn
Spitzzahn?«, sagte er.
»Das gefällt mir gar nicht...«, setzte Luke an.
»Viele Schätze in Spitzzahns Umhang!«
»Nein! Wir waren einverstanden...«
»Kobolde! Holen Schätze!«, kreischte Großer Gestank und sofort ging die Koboldhorde mit ihren rasiermesserscharfen Zähnen zum Angriff über. Im Nu waren Luke, Rhesus und Cleo von den winzigen pupsenden Monstern überwältigt.
Luke versetzte einem der Kobolde einen
Tritt in den Bauch, dass dieser durch die Höhle flog und mit einem Schrei gegen einen Stapel Brettspiele und Bücher knallte. Sofort trat ein anderer Kobold an seine Stelle und biss Luke kräftig ins Bein. Cleo wurde von den Wesen zu Boden gezwungen, indem sie ihr das grüne Gas direkt ins Gesicht sprühten. Cleo zog sich die Bandagen über den Mund, aber der Stoff bot nur wenig Schutz und sie war einer Ohnmacht nahe.
Rhesus zog einen Golfschläger aus dem Umhang und versuchte, sich die Kobolde damit vom Leib zu halten.
»Treffer!«, rief er, als er eine Kreatur durch die Höhle katapultierte.
Doch für jeden Kobold, den er schachmatt setzte, griffen ihn drei neue an, und schon bald war auch er über und über von den stinkenden, gasfurzenden Wesen bedeckt.
Das grüne Gas umhüllte nun auch Luke völlig. Durch seine tränenden Augen hindurch
versuchte er, seine Freunde auszumachen, aber er konnte nichts anderes erkennen als immer nur neue Kobolde, die ihn ansprangen.
»Rhesus!«, rief er. »Wo bist du?«
»Hier!«, brüllte der Vampir, der mit seinen spitzen Eckzähnen gerade einem Kobold in den Hintern biss und dafür eine grüne Gaswolke kassierte.
»Du musst dir die Augen zuhalten!«, rief Luke als Entgegnung. »Cleo, du auch!«
Gehorsam kamen Cleo und Rhesus der Aufforderung nach, ihnen blieb auch gar nichts anderes übrig. Sie ließen von ihren Angreifern ab und bedeckten die Augen, während Luke in die Richtung stürmte, aus der Rhesus’ Stimme gekommen war.
Als er ihn gefunden hatte, ertastete er unter Rhesus’ Umhang die brennende Fackel und zog sie heraus. Dann kniff auch er die Augen fest zu und schleuderte die Fackel mitten in die Gaswolke hinein.
Eine laute Explosion erschütterte die Höhle.
Als Luke die Augen öffnete, war er zunächst überrascht, dass er noch alle Körperteile bewegen konnte. Die Explosion war weit größer ausgefallen, als er gedacht hatte, und in seinen Ohren hallte der Knall noch immer nach.
»Luke Watson«, sagte Cleo stöhnend, die
nun ebenfalls zu sich kam und sich aufsetzte. »Seit ich dich getroffen habe, wurde ich angesengt, durchstochen und jetzt auch noch von einer Explosion getroffen... So viel Spaß habe ich echt schon seit Jahrhunderten nicht mehr gehabt!«
»Meine Haare sind an den Spitzen angekokelt«, klagte Rhesus.
»Das kommt davon, dass du’s färbst«, zog ihn Cleo auf. »Dieses Spray ist eben nicht gut!«
»Woher weißt du das?«
»Rhesus, das wissen alle! «, entgegnete Cleo. »Das ist das schlechtestgehütete Geheimnis in der Scream Street!«
Der Vampir zog einen Flunsch.
»Aber deine Haare sind wirklich ein bisschen angebrannt«, bemerkte Luke und berührte sie. »Hey, ist das etwa eine kahle Stelle?«
Der Vampir schlug seine Hand beiseite. »Achtung: Meine Zähne funktionieren noch ziemlich gut!«, sagte er warnend.
»Sieht so aus, als hätte es die Kobolde schlimmer getroffen als uns«, stellte Cleo fest. Die kleinen Kreaturen lagen kreuz und quer in der Höhle herum. Ein gelegentliches Ffi! von grünem Gas war der einzige Hinweis darauf, dass sie noch lebten.
»Wir machen besser, dass wir hier rauskommen, ehe sie aufwachen«, sagte Rhesus.
»Schaut mal!«, flüsterte Luke. In der Mitte der Höhle stand ein Steinsarg. Er war zum Vorschein gekommen, nachdem es die von den Kobolden gebunkerten gestohlenen Gegenstände weggefegt hatte.
»Glaubst du, dort befindet sich das Relikt?«, fragte Cleo und stand auf.
Rhesus zuckte die Achseln. »Ich denke, wir werden einen Blick hineinwerfen müssen, um’s genau zu wissen.«
»Das mach ich!«, brüllte Cleo und sprang durch die Höhle.
»Tja, irgendwie seltsam, warum immer sie
sich wehtut...«, witzelte Rhesus grinsend, während er mit Luke der Mumie folgte.
Die drei stellten sich neben den Sarg und bemühten sich, den Deckel zur Seite zu schieben. Endlich bewegte er sich ein ganz kleines Stückchen. Das kratzende Geräusch hallte in der ganzen Höhle wider.
»Er ist zu schwer«, sagte Luke. »Wir bräuchten so was wie...«
»Eine Brechstange?«, ergänzte
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