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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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vor ihm aufkreuzt? Mensch, Jack, was redest du dir da ein?«
    »Hamilton kannte den Namen der dritten Familie, der Beaumonts. Er wusste, dass etliche Häuser in die Luft gehen würden, eins nach dem andern.«
    »Das hat er im Fernsehen gesehen. Die Nachrichten wurden im ganzen Land ausgestrahlt. Der Sandmann macht Schlagzeilen.«
    »Hamilton wusste aber auch, wie die Bombe gebaut und wo sie platziert war. Das kann er nicht aus den Nachrichten haben.«
    »Warum nicht? Wir wissen doch, dass der Sandmann die Medien mit Informationen beliefert.«
    »Nicht mit Informationen über seine Bomben.«
    »Das ist nur eine Vermutung von dir.«
    »Ich glaube, der Sandmann steht mit Hamilton in Kontakt.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Zugegeben, das ist reine Spekulation. Aber fest steht, dass Hamilton den Namen der vierten Familie kennt.«
    »Vielleicht. Aber ob er ihn dir auch verrät, steht noch lange nicht fest.«
    »Doch.«
    »Warum sollte er?«
    »Ich muss es versuchen. Ich kann nicht außer Acht lassen, dass er –«
    »Denk doch mal nach, wenn du zu ihm gehst und mit ihm redest, wird dich der ganze Spuk wieder einholen –«
    »Vertrau mir, Mike.«
    »Du hast ihn nicht mehr gesehen, seit … Erinnerungen und Vorstellungen lassen sich nicht nach Belieben wecken oder unterdrücken. Es kann auch das hochkommen, woran du lieber nicht mehr denken würdest.«
    »Keine Sorge, ich bin in der Lage –«
    »Er benutzt dich, Jack.«
    »Wozu?«
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen? Mit dem Typen haben sich schon etliche der namhaftesten Psychiater befasst, aber keiner weiß, wie er wirklich tickt. Der Kerl ist unberechenbar. Du hast ja auch nicht damit gerechnet, dass er -« Mike unterbrach sich.
    »Nur zu, sag es.«
    »Ich habe dich beobachtet, Jack. Deine Stimmungen schwanken extrem. Du trinkst. Das kann man riechen. Und ich finde alarmierend, wie du dich der Realität entziehst und abgründigen Gedanken nachhängst. Wohin soll das führen?«
    »Verdammt, was erwartest du von mir? Dass ich mich zurücklehne und Däumchen drehe?«
    »Ich bitte dich nur, realistisch zu sein. Dein Vorhaben ist eine Schnapsidee. Du kannst nicht einfach zu ihm gehen und mit ihm reden.«
    Jack schwieg.
    »Wir werden den Kerl finden«, versicherte Mike. »Wir müssen -«
    »Wir haben kaum etwas in der Hand. Vor ein paar Tagen, am Strand, du warst dabei. Da gab es nur eine Bombe. Heute Abend hat er acht Häuser der Reihe nach hochgehen lassen. Dieser Teil von Newton sieht jetzt aus wie nach einem verpfuschten NATO-Angriff. Bob Burke wird nie mehr auf die Beine kommen, und ich hab’s gerade so eben geschafft. Wie soll erst die Zugabe dieses Wahnsinnigen aussehen?«
    »Hamilton wird dir nicht geben, was du von ihm willst.«
    »Er hat keinen Grund, den Sandmann zu beschützen.«
    »Warum zeigt er sich erst jetzt gesprächsbereit? Hast du eine Erklärung dafür?«
    »Ich werde ihn fragen.«
    »Tu’s nicht. Es wäre ein Fehler.«
    »Die Entscheidung ist getroffen, Ende der Diskussion.«
    »Ich bitte dich als Freund, Jack. Bleib hier.«
    Mikes Verärgerung schien verschwunden. Seine Stimme klang flehend, angestrengt. Jack kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er etwas zurückhielt.
    Er trat näher. Mike wirkte abgespannt und müde. Jack starrte ihm ins Gesicht und wartete auf eine Erklärung. Und schließlich rückte Mike damit heraus.
    »Alicia Claybrook. Du erinnerst dich an sie, oder?«
    Seine ehemalige Nachbarin, Krankenschwester und ledige Mutter eines vierjährigen Sohnes, hatte Hamilton mit einer Tragetasche aus dem Haus gehen und in einen schwarzen BMW einsteigen sehen, der in der Einfahrt stand.
    »Sie war Zeugin in dem Prozess gegen Hamilton«, fuhr Mike fort. »Ihre Aussage gab den Ausschlag für seine Verurteilung. Ohne sie wäre er auf freiem Fuß.«
    »Ich weiß, du hast es mir berichtet.«
    »Was du nicht weißt, ist, dass sie und ihr Sohn Joshua ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen wurden. Und jetzt wird sie vermisst.«
    Jack glaubte, nicht richtig gehört zu haben. »Vermisst?«
    »Seit zwei Wochen. Als sie nicht mehr zur Arbeit kam, wurde Alarm geschlagen. In ihrem Haus ist alles an seinem Platz, aber sie scheint spurlos verschwunden zu sein.«
    »Und ihr Sohn?«
    »Auch er wird vermisst«, antwortete Mike mit gefasster Stimme. »Die Frage ist, durch wen konnte Hamilton erfahren, wo sie wohnt? Ich vermute, dahinter steckt derjenige, von dem er auch deine Handynummer hat, die Nummer, die immer noch unter dem Namen John Peters geführt

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