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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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ein Rasenstück schlittern und zwischen zwei Säulen eines viktorianischen Portals stecken bleiben. Ganz in der Nähe explodierte ein weiteres Haus. Zu nah, dachte er und wusste, dass er dem, was noch geschehen mochte, machtlos ausgeliefert war, dass sein Leben und das der anderen im Wagen nur noch an seidenen Fäden hing.
    Ein heftiger Ruck ging durch den Transporter. Jack sah Burke nach hinten wegkippen. Die Steuereinheit und der Monitor rutschten vom Tisch und fielen krachend zu Boden. Von einem jähen Schmerz durchzogen, verlor Jack den Halt und schleuderte durch das offene Heck nach draußen. Für einen kurzen Augenblick sah er Amanda, die sich über ihn beugte und ihm einen Gutenachtkuss gab; und er sah Taylor, wie sie unter seiner Berührung stocksteif wurde.
    Zuerst traf er mit der Schulter auf dem Asphalt auf, dann mit dem Kopf, und all seine Gedanken rissen ab.
    Er wusste nicht, wie lange er ohne Besinnung da gelegen hatte. Irgendwann kam er wieder zu sich, in einem verrenkten Körper mit schmerzenden Gliedern. Es war still. Er hörte nur ein Rauschen in den Ohren, spürte, dass er bäuchlings auf dem Boden lag. Brustkorb und Schultern taten höllisch weh. Aus einer Wunde am Hinterkopf sickerte Blut. Regentropfen, hart wie Bohrerbits, prasselten auf ihn nieder.
    Es dauerte eine Weile, bis er wieder sehen konnte. Flammen schlugen zum schwarzen Himmel empor. Ihr flackernder Schein tauchte die nasse Straße in gelbrotes Licht. Der weiße Lieferwagen, der sie fast gerammt hätte, lag auf dem Dach; die Räder drehten sich noch.
    Jack verlagerte sein Gewicht auf die linke Hand und wälzte sich herum. Burkes Transporter war auf die Seite gekippt. Die Hecktüren waren abgerissen und lagen auf der Straße. Tief im Inneren kroch Bill Duffy unter einem Tisch hervor. Auf dem Gehweg lag Bob Burke mit dem Gesicht nach unten, die Arme ausgestreckt, als wollte er aus lauter Dankbarkeit das Pflaster herzen.
    Jack raffte sich auf und atmete tief durch. Ihm war schwindelig. Auf wackligen Beinen taumelte er auf Burke zu.
    Er bückte sich, nahm sein Handgelenk und erfühlte am Puls, dass Bob lebte. Doch seine Erleichterung darüber war schnell verflogen, als er sah, dass sich ein Schraubendreher durch Burkes Schädelbasis gebohrt hatte.
    Jack sank auf die Knie. Eine dunkle Gestalt mit zerrissener Hose trat auf ihn zu. Jack wusste, dass Fletcher über ihm stand und aus seinen schwarzen Augen auf ihn herabblickte.
    »Wir müssen ihn ins Krankenhaus bringen«, sagte Jack.
    Fletcher streckte den Arm aus. Wasser tropfte von der Hand, in der er Jacks Handy hielt, dessen grün blinkendes Display einen Anruf meldete.
    »Für Sie«, sagte Fletcher.
    Sein sonderbar ruhiger Tonfall ließ Jack nach dem Handy greifen, ohne zu fragen. Er blickte in Fletchers ausdrucksloses Gesicht und dachte an Ronnie Tedesco.
    Jack drückte auf die grüne Taste, presste das Handy ans Ohr und schloss die Augen. Regen trommelte auf seinen Kopf. Gütiger Himmel, bitte lass es nicht Taylor sein.
    » Casey.«
    »Guten Abend, Jack«, sagte Miles Hamilton. »Ich rufe hoffentlich nicht zur Unzeit an.«

XLII
    Taylor trug Boxershorts und ein ärmelloses T-Shirt. Ihre Augen waren feucht, verquollen und voll nervöser Energie auf Jack gerichtet, als er das Wohnzimmer betrat. Die Angst in seiner Brust verschwand, als er sie sah. Sie sprang sichtlich erleichtert auf, bemerkte aber dann seine zerrissenen, blutbefleckten Kleider, und ihre Miene verdüsterte sich wieder. Es war ein Uhr in der Nacht.
    »Keine Sorge, mir geht es gut«, flüsterte er. »Wo ist Rachel?«
    »Im Bett.« Sie warf einen Blick über die Schulter zurück auf den Fernseher, schaute ihn dann wieder an und sagte: »Jack … ich habe das alles in den Nachrichten gesehen und …« Ihre Stimme versagte.
    Sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Jack blinzelte. Er hatte die vergangenen zwei Stunden im Newton-Wellesley Hospital verbracht, wo festgestellt worden war, dass er keine schwereren Verletzungen davongetragen hatte, abgesehen von schmerzenden Prellungen und der Platzwunde am Hinterkopf, die geklammert worden war. Der Schädel brummte, und Jack kämpfte gegen Übelkeit an, verzichtete aber immer noch auf das Schmerzmittel, das ihm der behandelnde Arzt mitgegeben hatte.
    »Wirklich, mit mir ist alles in Ordnung«, versicherte er leise. Im stumm gestellten Fernseher war eine Wiederholung der Elf-Uhr-Nachrichten zu sehen. Verwackelte Bilder, von einem Hubschrauber aus aufgenommen, zeigten, was sich an

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