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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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Missverständnis.«
    »Jack, was soll der Quatsch? Antworte mir: Warum ist Fletcher hier?«
    »Darauf habe ich dir geantwortet.«
    »Es hat mit dem Bombenanschlag in San Diego zu tun, stimmt’s? Auf diese Forschungseinrichtung, von der niemand etwas zu wissen scheint.«
    Jack ließ sich mit der Antwort Zeit. »Zum Teil.«
    »In welcher Beziehung steht Fletcher zu dem Sandmann?«
    »Mike, halt dich bitte fern von Lynch und diesem Dragos.«
    Mikes Gesicht lief rot an. »Ich habe heute mein Leben für dich aufs Spiel gesetzt und bringe meine Familie dadurch in Gefahr, dass ich dir helfe. Ich mache mich im Büro für dich stark, und du kannst mir nicht einmal den Ansatz einer Erklärung geben?«
    »Du musst mir vertrauen.«
    »Ach ja?«
    »Ich kann dir nichts Näheres sagen. Tut mir leid.«
    Mike rückte etwas näher.
    »Bin ich oder ist meine Familie in Gefahr, Jack?«
    Für eine Weile war nur das Rauschen der Brandung zu hören.
    »Jack?«
    »Hast du sie, wie besprochen, in Sicherheit gebracht?«
    »Antworte verdammt noch mal auf meine Frage.«
    »Bring sie und dich in Sicherheit. Taucht unter, bis der Fall gelöst ist.«
    Mike schleuderte den Umschlag wie eine Frisbee-Scheibe auf Jack zu.
    »Wehe dir, wenn meiner Frau und meinen Kindern etwas zustößt, Jack, wehe.«

LVII
    Mike stürmte davon. Jack schaute ihm nach und sah, wie er im Haus verschwand. Mit einem Knall so laut wie ein Pistolenschuss fiel die Tür hinter ihm ins Schloss. In Taylors Schlafzimmer ging das Licht an. Jack sah ihre Silhouette am Fenster vorbeigleiten. Wahrscheinlich ist sie aufgestanden, um nach Rachel zu sehen, dachte er. Dann ging das Licht wieder aus.
    »Sie haben das Richtige getan«, meldete sich eine Stimme aus dem Hintergrund.
    Jack fuhr herum. Aus den Schatten trat Malcolm Fletcher.
    »Um Himmels willen, müssen Sie mich so erschrecken?«
    »Liegen nach unserer nachmittäglichen Spritztour die Nerven noch bloß?«
    »Ich bin nicht in Stimmung für Ihre Witzeleien.«
    »Lassen Sie mich raten: Der Sandmann hat wieder angerufen.«
    »Er will innerhalb der nächsten vierundzwanzig Stunden eine weitere Familie auslöschen, eine, die weder mit Graves noch mit dem Programm irgendetwas zu tun hat.«
    »Als Strafe für heute.«
    »Ja.«
    »Die Spielregeln haben sich in den letzten Stunden dramatisch verändert. Erinnern Sie sich an den groß gewachsenen Gentleman neben Alan, denjenigen, der aussieht wie ein Musterexemplar der rechtsradikalen Aryan Nation?«
    »Ja, Victor Dragos. Der Experte von der Spurensicherung.«
    »Als der er sich nur ausgibt, wie wir wissen.«
    »Und wer ist er?«
    Fletchers Augenbrauen zuckten. »Einer, der sich auf die Kunst der Abfallentsorgung versteht.«
    Abfallentsorgung, dachte Jack. Die Silben des Wortes klangen in seinen Ohren wie das Anklopfen eines Fremden, der Einlass begehrte. Seine Brust füllte sich mit kaltem Schrecken.
    Dragos war ein Killer.
    »Victor ist ein kranker kleiner Junge«, meinte Fletcher. »Sie hätten hören sollen, was er sich für Ihren Freund Mike ausgedacht hat … oder für Taylor und deren Nichte.«
    Jack fühlte sich schwach, wie ausgeblutet. Er stand reglos da und starrte auf das schäumende Wasser. Er hatte sich an diesem Tag gegen zwei Psychopathen zur Wehr setzen müssen, die ihn mit vereinten Kräften zu töten versuchten. Und er glaubte sogar nachvollziehen zu können, was die beiden umtrieb. Hamilton war von Geburt an geistig gestört, der Sandmann voller Hass auf seine Peiniger, an denen er sich zu rächen versuchte. Immerhin erkannten beide an, wer und was sie waren. Doch Alan, sein ehemaliger Vorgesetzter … Er hatte einen Killer engagiert, um eine Frau und ein vierjähriges Mädchen zu töten. Warum? Weil er wusste, dass Jack über das geheime Forschungsprogramm und die grausamen Praktiken in Graves informiert war. Um all dies unter Verschluss zu halten, glaubte er, sämtliche Mitwisser beseitigen zu müssen.
    Das Gefühl der Taubheit ließ nach. Stattdessen keimte in ihm eine unbändige Wut, und er brannte darauf, Alan zu stellen und mit ihm genauso zu verfahren wie mit Slavitt.
    Nein. Er wünschte sich Alan vor Gericht, und alle Welt sollte wissen, was für ein mieses Stück Scheiße er war. Jack wollte dabei sein und Alan Lynch in die Augen schauen, wenn er als Monster, das er war, überführt sein und als solches auch von seiner Frau und den Kindern gesehen würde. Und mehr als alles andere wünschte sich Jack, derjenige zu sein, der dies bewirkte.
    Besser noch, ich

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