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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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flehte sie. »Bitte … hören Sie auf.«
    »Nun stell dich nicht so an. Ich hab euch zugesehen, wie ihr es draußen auf dem Balkon miteinander getrieben habt, und weiß, dass du alles andere als verklemmt bist.
    Übrigens, uns beiden ist doch wohl klar, dass er immer nur seine Frau im Kopf hatte, wenn er mit dir im Bett lag. Wie bist du dir dabei eigentlich vorgekommen?«
    Taylor schaute Jack mit dem gleichen Ausdruck an, den er auf Amandas Gesicht gesehen hatte: voller Hoffnung, dass er sie retten würde. Diesmal bin ich dazu in der Lage, dachte er und schnitt weiter an den Fessel. Diesmal stehen die Chancen sehr viel besser.
    »Jack, bitte«, flehte sie mit erstickender Stimme. Tränen lie fen ihr übers Gesicht. »Bitte … unternimm was.«
    So ist es gut, Taylor. Weine, schluchze. Genau das will er. Lass ihn in dem Glauben, alles unter Kontrolle zu haben.
    Ein weiterer Strang war durchtrennt. Er spürte, wie das Blut in Hände und Füße zurückkehrte.
    »Sie sind so wortkarg, Jack.«
    »Was soll ich sagen?«
    »Wie wär’s, wenn Sie ein bisschen bettelten? Sie haben doch auch um Amandas Leben gebettelt. Liegt Ihnen an Taylor so wenig?«
    Jack musste Hamilton hinzuhalten versuchen. »Ich werde nicht betteln.«
    .»Wollen Sie, dass sie stirbt?«
    »Sie werden sie ja so oder so umbringen.«
    »Dann sagen Sie ihr, dass es Ihnen leidtut. Dass das, was ihr angetan wird, Ihre Schuld ist.«
    »Nein. Ich lasse mich auf Ihr Spiel nicht ein.«
    »Jack hätte Miles Hamilton festnehmen können«, wandte sich der Sandmann an Taylor. »Wissen Sie, warum er es nicht getan hat? Ihr Liebster zog es vor, seinen abartigen Neigungen nachzukommen. Hätte er sich an die Vorschriften gehalten, würde seine Frau heute noch leben. Und auch Ihnen, Taylor, stünde jetzt kein so schrecklicher, gewaltsamer Tod bevor.«
    Taylor zerrte an ihren Fesseln. Der Sandmann drückte sie lachend an sich. Jack säbelte an den Schnüren und hielt die losen Enden fest, damit keines auf den Boden glitt.
    Der Sandmann richtete sich auf und sah ihn neugierig an.
    Scheiße. Jack erstarrte.
    Halt ihn auf Abstand. Wenn er bemerkt. Sag etwas, schnell.
    »Lassen Sie sie gehen. Im Gegenzug besorge ich Ihnen Beweise, die die Wahrheit über Graves und das Behavioral Modification Program zeigen.« Jacks Hände schwitzten. Das Messer drohte seinen Fingern zu entgleiten.
    »Alle Beweise, die ich brauche, sind hier im Haus.«
    Der Sandmann hob die rechte Hand. Darin steckte ein Skalpell. »Na, klingelt da etwas bei Ihnen, Jack?«
    Jack stockte der Atem. Auf der Klinge waren schwarze Schmierspuren zu erkennen. Getrocknetes Blut – Amandas Blut.
    Jack spürte das Messer in der schweißnassen Hand. Er hielt es fest gepackt und richtete seine Aufmerksamkeit auf den Sandmann, der hinter Taylor stand und das Skalpell vor ihr versteckt hielt.
    »Richtig. Damit hat Miles Amanda und Ihr Baby umgebracht. Er hat mir gesagt, wo ich es finde. Apropos, haben Sie jemals erfahren, ob das Baby ein Mädchen oder ein Junge war?«
    Taylor versuchte, den Kopf zu drehen, was ihr aber nicht gelang. Stattdessen richtete sie ihren Blick auf Jack. Erinnerungen umkreisten ihn wie ein Schwarm Hornissen. Schnell!, dachte er. Du musst dich beeilen. Jetzt wird er sie töten. Hastig bearbeitete er mit der Klinge seine Fesseln. Die Spitze bohrte sich ihm ins Fleisch. Er versuchte, sich den Schmerz nicht anmerken zu lassen.
    Der Sandmann zerrte Taylors Kopf an den Haaren zurück und führte ihr das Skalpell an den Hals. »Ich will dich um dein Leben winseln hören.«
    Eine seiner Erinnerungen schlug ihm ihre Stacheln tief ins Herz: das Skalpell an Amandas Hals, die ihn anflehte: Bitte, Jack. Bitte mach, dass er aufhört; Hamiltons Lachen.
    Jack schüttelte das Bild ab. Er fürchtete, die Beherrschung zu verlieren. Wann würden endlich alle Schnüre durchgeschnitten sein? Beeil dich, dir bleiben nur noch wenige Sekunden Zeit. Beeilung, um Himmels willen, du musstdich beeilen.
    Panik stieg in ihm auf. Ihm war, als versuchte jemand, ihn unter Wasser zu ziehen.
    »Ich will dich winseln hören«, wiederholte der Sandmann.
    »Sag nichts, Taylor«, rief Jack.
    »Bettele, oder ich schneide dir die Zunge heraus«, drohte der Sandmann. »Anschließend behandle ich die Wunde mit einer Lötlampe. Willst du, dass ich dir eine Lötlampe in den Mund halte, Taylor?«
    Taylor presste die Lippen aufeinander. Ihr Schluchzen ließ sie am ganzen Leib erbeben. Jack durchtrennte einen weiteren Strang und spürte, wie der

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