Scritt
lächelte dabei ruhig und bedeutete uns mit der Waffe vorauszugehen. Erst als wir einige Schritte gegangen waren beantwortete er meine Frage.
"Ich bin Moris. Einer der Strafgefangenen."
"Und wie ich ihrer Waffe entnehmen kann, haben sie hier momentan die Befehlsgewalt übernommen." Entgegnete ich und sah mir dabei die Umgebung an.
Von dem Personenfahrstuhl aus waren wir einem Gang gefolgt, der einer leichten Biegung folgte. Rechts von mir waren in Abständen Teile der Wand durchsichtig und boten einen atemberaubenden Anblick. Zu Anfang hatte ich es nicht richtig bemerkt. Der Schreck mit der auf mich gerichteten Waffe steckte mir noch in den Gliedern. Aber so langsam ließ das nach. Ich blieb stehen und wandte mich dem phantastischen Anblick rechts von mir zu.
Etwa einhundert Meter unter unserem Standort lag ein großer Magmasee. Das Magma dampfte und brodelte in einem fort. Zu beiden Seiten konnte ich keinerlei Begrenzungen ausmachen. Nur oberhalb des Fensters war eine Höhlendecke zu sehen. Wir schienen uns direkt über einer Magmablase zu befinden.
"Ein unheimlicher Anblick, nicht war Professor Weiden?" Moris stand seitlich von mir hinter dem Adjutanten und hatte seine Waffe auf ihn gerichtet. Er sah beim sprechen zu mir herüber. "Der Anblick vom inneren des Magmas aus ist noch phantastischer als dieser hier."
Mir wurde plötzlich, trotz des Anblicks der feurigen Magma, eiskalt. Erst jetzt wurde mir so richtig klar, was es bedeutete ins Innere der Magma vorzudringen. Meine Vorstellungskraft reichte dafür nicht aus. Aber das, was ich mir vorstellen konnte, ließ mich sehr blaß werden. Moris genügte das anscheinend.
"Keine Angst Professor Weiden. Wir haben nicht die Absicht ihnen etwas anzutun." Beruhigte er mich dann. "Ganz im Gegensatz zu denen hier." Dabei drückte Moris seine Waffe in den Bauch des Adjutanten und tat so, als ob er gleich abdrückten würde.
Die Situation entschärfte sich allerdings auch gleich wieder und Moris bedeutete uns weiterzugehen.
"Wohin bringen sie uns?" Fragte ich Moris. "Und was haben sie mit uns vor?"
"Ich bringe sie zu Sonja. Sie ist im Augenblick Anführerin unserer Gruppe. Sie, Professor Weiden, werden uns helfen hier herauszukommen. Was wir mit dem militärischen Personal machen werden wissen wir noch nicht. Vielleicht schicken wir sie auch mal zu einem Tauchgang raus." Antwortete Moris ruhig. „Nur damit sie mal erfahren wie man sich dabei so fühlt.“
Während wir dem Gang weiter folgten sah ich mir diesen Moris etwas genauer an. Er schien normalerweise ein mehr ruhiger Mensch zu sein. Allerdings zeigte er ab und zu einer fast tödlichen Bereitschaft zur Gewalt. Je länger ich über diese Verhaltensweise nachdachte um so besser konnte ich sie verstehen. Auf der einen Seite ein normaler Mensch der ein ruhiges erfülltes Leben leben wollte und auf der anderen Seite die ständige Gefahr im Inneren eines Tauchbootes im Magma zu verglühen. Eine menschliche Seele konnte diese Diskrepanz nicht lange aushalten. Sie brauchte ein Ventil und das war entweder ein Rückzug ins eigene ich oder in Gewaltausbrüche gegen die Umwelt.
Moris befand sich noch in einem Schwebezustand dazwischen. Ich hoffte das er nicht in den nächsten Minuten zu einem Berserker werden würde.
"So. Hier herein bitte Professor Weiden." Moris war vor einer Tür auf der linken Gangseite stehengeblieben und bedeutete mir hindurchzugehen. "Am Ende dieses Ganges finden sie die Zentrale der Basis. Sonja erwartet sie dort bereits."
Dann schloß er die Tür hinter mir und ließ mich einfach stehen. Anscheinend hatte er mit er mit dem Adjutanten ein anderes Ziel. Ich blieb einige Sekunden stehen, unschlüssig was ich tun sollte. Umkehren? Wie ich zum Fahrstuhl kommen würde wußte ich. Und mit der Bedienung der Fahrstuhlkabine sollte ich auch noch klarkommen. Aber dann wurde mir bewußt, das diese Strafgefangenen anscheinend Hilfe brauchten. Und sie schienen mir zu vertrauen. Warum sonst ließen sie mich den Rest des Weges alleine zurücklegen. Ich konnte ja jederzeit fliehen? Oder etwa nicht? Wäre möglich das Moris hinter der Tür warten würde.
Ich tat es nicht. Der Gang führte schnurgerade aus. Links und Rechts kam ich an verschiedenen Türen vorbei. Die kleinen Schilder an den Türen erzählten mir das hinter ihnen die verschiedensten Labors lagen. Zum ersten mal bemerkte ich auch, das der Gang aus Scrittmaterial gefertigt worden war. Selbst die Türen bestanden daraus. Durch diverse Beimengungen
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