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SdG 04 - Die eisige Zeit

SdG 04 - Die eisige Zeit

Titel: SdG 04 - Die eisige Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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zwischen Euch und ihr. Dieses Kind verfügt über Macht, und diese Macht ist gewaltig und … und unbekannt. Kallor wirft dem Mädchen mordlustige Blicke zu, sobald er ihr über den Weg läuft. Silberfuchs ist in Gefahr. Die Frage ist jetzt – schützen wir sie, oder wenden wir uns ab? Der Hochkönig nennt sie eine Monstrosität, Hauptmann. Wenn Caladan Bruth ihm im falschen Augenblick den Rücken zudreht – «
    »Kallor will sie töten? Warum?«
    »Soweit ich es mir zusammenreimen kann, fürchtet er die Macht in ihr.«
    »Beim Atem des Vermummten, sie ist doch nur ein – « Er brach ab, als ihm die Fragwürdigkeit dieser Behauptung klar wurde. Nur ein Kind? Wohl kaum. »Ihr habt davon gesprochen, sie möglicherweise vor Kallor zu beschützen. Da nehmen wir aber eine ziemlich gefährliche Position ein, Kommandant. Wer ist auf unserer Seite?«
    »Korlat, und im weiteren Sinne alle Tiste Andii.«
    »Und was ist mit Anomander Rake?«
    »Das wissen wir noch nicht. Korlats Entscheidung beruht auf ihrem Misstrauen gegenüber Kallor, gepaart mit ihrer Freundschaft zur Mhybe. Sie sagt, sie wird mit ihrem Herrn sprechen, wenn er kommt – «
    »Wenn er kommt?«
    »Ja. Morgen, möglicherweise schon sehr früh, und wenn dem so ist, solltet Ihr ihm so weit wie möglich aus dem Weg gehen.«
    Paran nickte. Eine Begegnung hat gereicht. »Und was ist mit dem Kriegsherrn?«
    »Wir glauben, dass er sich noch nicht endgültig entschieden hat. Aber Bruth braucht die Rhivi und ihre Bhederin-Herden. Zumindest im Augenblick ist er der oberste Beschützer des Kindes.«
    »Und was hält Dujek von der ganzen Sache?«, wollte der Hauptmann wissen.
    »Er wartet auf Eure Entscheidung.«
    »Meine Entscheidung? Beru hilf, Kommandant – ich bin weder ein Magier noch ein Priester. Genauso wenig, wie ich die Zukunft dieses Kindes vorhersagen kann.«
    »Flickenseel ist in Silberfuchs, Paran. Sie muss zum Vorschein gebracht werden … sie muss in den Vordergrund treten.«
    »Weil Flickenseel uns niemals betrügen würde. Ich verstehe.«
    »Ihr braucht das nicht in diesem unglücklichen Tonfall zu sagen, Paran.«
    Ach nein? Und wenn du an meiner Stelle wärst, Elster?
    »Also gut. Geht voran.«
    »Mir scheint«, sagte Elster, während er auf den Rand der Hügelkuppe zuschritt, »wir müssen Euch auf einen Rang befördern, der meinem entspricht, Hauptmann. Und wenn auch nur, um Eure Verwirrung zu umgehen, wer hier wen herumkommandiert.«
     
    Ihre Ankunft fand überaus still und verstohlen statt; sie führten ihre Pferde mit einem Minimum an Aufregung ins Lager. Nur wenige Tiste Andii waren noch außerhalb ihrer Zelte unterwegs, um von ihnen Notiz zu nehmen. Sergeant Fahrig führte die Hauptgruppe der Brückenverbrenner zur Koppel, um die Pferde dort abzustellen, während Korporal Tippa, Detoran, Blend, Trotter und Igel davonschlüpften und sich auf die Suche nach Bruths Kommandozelt machten. Spindel wartete bereits am Eingang auf sie.
    Tippa nickte ihm zu, und der Magier, der wie immer sein widerlich stinkendes Haarhemd trug und sich die ebenso widerliche Kapuze über den Kopf gezogen hatte, drehte sich um und wandte sich der festgebundenen Zeltklappe zu. Er gestikulierte ein paar Mal mit den Händen, hielt dann inne und spuckte auf die Zeltleinwand. Es gab kein Geräusch, als der Speichel auf die Leinwand traf. Er grinste Tippa zu und verbeugte sich einladend vor dem Eingang.
    Igel stieß Korporal Tippa an und verdrehte die Augen.
    Sie wusste, dass es im Innern des Zelts zwei Räume gab, und dass der Kriegsherr im hinteren schlief. Hoffentlich. Tippa drehte sich nach Blend um – verdammt, wo steckt sie? Gerade eben war sie noch da –
    Zwei Finger strichen über Tippas Arm, und sie wäre fast aus ihrem Lederwams gesprungen. Neben ihr stand Blend und lächelte. Tippa ließ einen stummen Strom von Verwünschungen los. Blends Lächeln wurde noch breiter, dann ging sie weiter zum Zelteingang, wo sie sich hinhockte und die Schnüre löste.
    Tippa warf einen Blick über die Schulter. Detoran und Trotter standen nebeneinander ein paar Schritte hinter ihnen; beide wirkten ungeschlacht und monströs.
    Igel war noch immer neben ihr und stieß sie erneut an. Als sie sich umdrehte, sah sie, dass Blend die Zeltklappe zurückgeschlagen hätte.
    In Ordnung, dann wollen wir es mal hinter uns bringen.
    Blend ging voran, gefolgt von Spindel, dann Igel. Tippa winkte die Napanesin und den Barghast vorwärts und folgte ihnen anschließend ins dunkle Innere des

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