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SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

Titel: SdG 06 - Der Krieg der Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Soldaten.
    Tavore hatte dem Soldaten einen raschen Blick zugeworfen, sagte jedoch nichts, denn der Mann hatte seinen Sack abgestellt, die Klappe zurückgeschlagen und fuhrwerkte jetzt darin herum.
    Fünf Schritt vor der ersten ungleichmäßigen Reihe zog der Sergeant wieder sein Schwert. Er stieß die stumpfe Spitze in den Boden und setzte sich in Bewegung, eine scharfe Furche über den Platz hinter sich herziehend.
    Zieh uns eine Linie, ja?
    Der Soldat, der immer noch über seinen Ledersack gebeugt dahockte, blickte plötzlich auf. »Steht Ihr beiden immer noch hier rum? Geht zurück zu den Wickanern, und dann zieht Euch alle zusammen noch mal dreißig, vierzig Schritt zurück. Ach ja, sorgt dafür, dass die Wickaner von ihren Pferden steigen und die Zügel gut festhalten, und sorgt alle für einen guten Stand. Und wenn ich das Signal gebe, haltet Euch die Ohren zu.«
    Gamet zuckte zusammen, als der Mann anfing, eine Reihe von Tonkugeln aus seiner Tasche zu holen. Dieser Sack … ist vor nicht mal fünfzig Herzschlägen genau neben mir fallen gelassen worden. Beim Atem des Vermummten!
    »Wie heißt du, Soldat?«, fragte Mandata Tavore mit krächzender Stimme.
    »Krake. Und jetzt solltet Ihr besser Euren Arsch in Bewegung setzen, Mädchen.«
    Gamet streckte die Hand aus und tippte ihr auf die Schulter. »Mandata, das da sind – «
    »Ich weiß, was das sind«, schnappte sie. »Und dieser Mann ist drauf und dran, fünfzig meiner Soldaten umzubringen – «
    »Im Augenblick, Mandata«, brummte Krake, während er einen Klappspaten aus seiner Tasche zog, »habt Ihr gar keine. Soldaten, meine ich. Und glaubt mir, die Otataral-Klinge da an Eurer hübschen Hüfte wird Euch kein bisschen helfen, wenn Ihr Euch entschließen solltet, noch länger da stehen zu bleiben. Zieht Euch alle zurück, und überlasst den Rest mir und dem Sergeanten.«
    »Mandata«, sagte Gamet, und es gelang ihm nicht, den flehenden Unterton in seiner Stimme zu unterdrücken.
    Sie warf ihm einen finsteren Blick zu, drehte sich aber doch um. »Nun gut, dann wollen wir mal, Faust.«
    Er ließ sie vorangehen, machte nach ein paar Schritten kurz Halt, um einen Blick zurückzuwerfen. Der Sergeant war wieder bei Krake, der es geschafft hatte, in absurd kurzer Zeit ein kleines Loch zu graben.
    »Pflastersteine, da unten!« Der Sergeant nickte. »Perfekt!«
    »Genau, wie ich’s mir gedacht hab’«, erwiderte Krake. »Ich werde diese Kracher schräg hinlegen, und den Knaller eine Handbreit tiefer–«
    »Perfekt. Ich hätte es genauso gemacht, wenn ich nur auf die Idee gekommen wäre, mir was mitzubringen – «
    »Bist du versorgt?«
    »Mehr als genug.«
    »Die hier in meiner Tasche sind die Letzten.«
    »Dem kann ich abhelfen, Krake.«
    »Fied – «
    »Saiten.«
    »Saiten, dafür hast du dir einen Kuss verdient.«
    »Ich kann’s kaum erwarten.«
    Gamet ging kopfschüttelnd weiter. Sappeure.
     
    Die Explosion war ein zweifacher Donnerschlag, der die Erde erzittern ließ. Pflastersteine – befreit von der Last aus Staub, der himmelwärts geschleudert worden war – klapperten und klackerten in einem Hagelschauer aus Steinstückchen und Splittern über sie alle hinweg. Ein volles Drittel der Legion wurde von den Beinen gerissen und riss dabei noch andere Soldaten mit sich. Erstaunlicherweise schien niemand ernsthaft verletzt, als hätte Krake die Macht der Detonation irgendwie nach unten, unter die Steine gelenkt.
    Nachdem die letzten Stückchen herabgeprasselt waren, gingen Mandata Tavore und Gamet wieder nach vorn.
    Krake stand da, starrte den zum Schweigen gebrachten Mob an und hielt einen Fetzer in die Höhe. Mit lauter Stimme wandte er sich an die Rekruten. »Der nächste Soldat, der sich bewegt, kriegt den hier, vor die Füße, und wenn ihr glaubt, so gut könnte ich nicht treffen, dann probiert’s ruhig aus! Und jetzt – Sergeanten und Korporale! Immer hübsch mit der Ruhe. Sucht eure Trupps. Ihr da vorne, Sergeant Saiten hier hat eine schön ordentliche Linie gezogen – zugegeben, im Augenblick sieht sie nicht mehr ganz so schön aus, also wird er sie noch mal ziehen müssen –, tretet an sie heran, die Zehen einen Fingerbreit davon entfernt, die Stiefel im rechten Winkel dazu! Wir machen das hier jetzt entweder richtig – oder es wird Tote geben.«
    Sergeant Saiten ging nun an der vordersten Reihe entlang, sorgte dafür, dass die Linie eingehalten wurde, und verteilte die Soldaten. Offiziere brüllten erneut, allerdings nicht mehr so laut wie

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