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SdG 07 - Das Haus der Ketten

SdG 07 - Das Haus der Ketten

Titel: SdG 07 - Das Haus der Ketten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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gar nicht Eure Legion.«
    »Keneb hat es mir erzählt. Er hätte lieber einen der Sergeanten befördert – es gibt da ein paar, die haben mehr Erfahrung als sonst irgendjemand in dieser ganzen Armee. Sie versuchen nicht aufzufallen, tun es aber doch immer wieder. Aber das Offizierskorps, auf das die Mandata zurückgreifen musste, bestand fast nur aus Adligen – das ganze System war sein eigenes, privates Unternehmen, abgeschlossen und korrupt. Trotz der Säuberung besteht es immer noch fort – hier, in dieser Armee.«
    »Außerdem«, meinte Gamet nickend, »sind die Sergeanten da am nützlichsten, wo sie jetzt sind.«
    »Stimmt. Also hört mit diesem selbstsüchtigen Schmollen auf und reiht Euch wieder dort ein, wo Ihr hingehört, alter Mann.«
    Die Rückseite des Panzerhandschuhs, in dem Gamets Faust steckte, traf Blistig hart genug ins Gesicht, um ihm die Nase zu brechen und ihn rücklings von seinem Pferd zu fegen.
    Gamet hörte, wie ganz in der Nähe ein anderes Pferd gezügelt wurde. Er drehte sich um und sah sich der Mandata gegenüber. Eine Staubwolke stieg von den stampfenden Hufen ihres Pferdes auf. Sie starrte ihn an.
    Blistig kam langsam, Blut ausspuckend wieder auf die Beine.
    Gamet verzog das Gesicht zu einer Grimasse und lenkte sein Pferd zur Mandata. »Ich bin bereit, meine Pflichten wieder aufzunehmen, Mandata«, sagte er.
    Eine Augenbraue schob sich leicht in die Höhe. »Sehr gut. Ich verspüre allerdings das Bedürfnis, Euch den Rat zu geben, Meinungsverschiedenheiten mit Euren Kameraden, den anderen beiden Fäusten, in Zukunft an einem etwas weniger öffentlichen Ort auszutragen.«
    Gamet warf einen Blick über die Schulter zurück. Blistig war eifrig damit beschäftigt, sich den Staub aus den Kleidern zu klopfen, doch auf seinem blutverschmierten Gesicht lag ein grimmiges Lächeln.
    Dieser Bastard. Aber trotzdem – ich fürchte, er hat jetzt was gut bei mir, oder?
    »Teilt es Keneb mit«, sagte die Mandata.
    Gamet nickte. »Mit Eurer Erlaubnis, Mandata – ich würde gerne noch einmal ein paar Worte mit Faust Blistig wechseln.«
    »Etwas weniger dramatisch als die letzten, will ich hoffen, Faust Gamet.«
    »Das werden wir sehen, Mandata.«
    »Ach?«
    »Es hängt davon ab, wie geduldig er ist, vermute ich.«
    »Dann macht Euch auf den Weg, Faust.«
    »In Ordnung, Mandata.«
     
    Während alle anderen damit beschäftigt waren, das Lager abzubrechen und die letzten Vorbereitungen für den Marsch zu treffen, waren Saiten und ein paar andere Sergeanten auf einen Hügel gestiegen, um klare Sicht auf die zusammengebrochene Mauer des Wirbelwinds zu erlangen. Noch immer stürzten Staubschleier vom Himmel, doch der auffrischende Wind zerriss sie mehr und mehr.
    »Nicht einmal ein Winseln«, seufzte Gesler hinter ihm.
    »Ich vermute, die Göttin hat sich zurückgezogen«, sagte Saiten. »Ich halte jede Wette, dass die Mandata noch nicht mal ihr Schwert gezogen hat.«
    »Warum hat die Göttin die Mauer dann überhaupt erst errichtet?«, wunderte sich Borduke.
    Saiten zuckte die Schultern. »Wer kann das schon sagen? Hier in der Raraku gehen noch andere Dinge vor, Dinge, von denen wir nichts wissen. Die Welt ist nicht stehen geblieben in all den Monaten, die wir hierher marschiert sind.«
    »Die Mauer war da, um die Klauen fern zu halten«, meinte Gesler. »Sowohl Sha’ik als auch ihre Göttin wollen diese Schlacht. Eine saubere Schlacht. Soldat gegen Soldat, Magier gegen Magier, Befehlshaber gegen Befehlshaber.«
    »Da haben sie aber wirklich Pech«, murmelte Saiten.
    »So eine Andeutung hast du schon mal gemacht. Raus mit der Sprache, Fied.«
    »Es ist nur so ein Gefühl, Gesler. Ich hab das manchmal. Sie sind unterwandert worden. Das habe ich aus Buddls Weissagung geschlossen. In der Nacht vor der Schlacht wird’s in der Oase richtig haarig werden. Ich würde gerne dort sein, um es zu sehen. Verdammt, ich würde gerne dort sein, um zu helfen.«
    »Wir werden bestimmt genug zu tun haben, nehme ich an«, murmelte Gesler.
    Der letzte Sergeant, der sie begleitet hatte, seufzte und meinte dann mit krächzender Stimme: »Moak glaubt nicht, dass wir viel zu tun haben werden. Außer, der neue Hauptmann macht was richtig Blödes. Die Mandata wird irgendetwas Unerwartetes tun. Könnte sogar sein, dass wir gar nicht kämpfen müssen.«
    Saiten hustete. »Wie kommt Moak an all dieses Wissen, Tugg?«
    »Indem er auf der Latrine hockt, vermute ich«, knurrte Borduke und spuckte aus.
    Der Sergeant der schweren

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