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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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rum?«
    »Ja. Und er lässt sich dafür ganz schön Zeit.«
    »Wissen Tugg und Sobelone von der Besprechung, die Hauptmann Sort einberufen hat?«
    »Ja, klar.«
    »Dann hat Kurznase, der schon die Nasenspitze verloren hat, jetzt also auch nur noch ein Ohr.«
    »Ja. Er tut alles, um sein Gesicht noch schlimmer aussehen zu lassen.«
    »Er ist doch derjenige, der letzte Woche geheiratet hat?« »Ja. Hanno da drüben. Sie ist diejenige, die auf seine Niederlage wettet. Egal, nach allem, was ich so höre, ist es nicht sein Gesicht, was sie bewundert, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Buddls Blick fiel auf einen kleinen Hügel nördlich der Straße, auf dem etwa zwanzig krumme, bucklige Guldindhabäume standen. »Ist das da drüben der alte Friedhof?« »Sieht ganz so aus – warum?«
    Ohne zu antworten drängte Buddl sich wieder durch die Menge und machte sich zu der Begräbnisstätte auf. Dort fand er Sergeant Balsam in einem geplünderten Grab, wie er mit Aschestreifen im Gesicht und merkwürdige, nasale monotone Geräusche ausstoßend in kleinen Kreisen herumtanzte.
    »Sergeant, Hauptmann Sort will eine Besprechung –« »Sei still! Ich bin beschäftigt.«
    »Bei Einbruch der Abenddämmerung, in dem Schafspferch –« »Unterbrich das Totenlied eines Dal Honesen, und tausend mal tausend Lebensspannen voller Flüche werden über dich und dein Geschlecht in alle Ewigkeit hereinbrechen. Haarige alte Frauen werden deine Kinder stehlen – und die Kinder deiner Kinder –, und sie zerhacken und mit Gemüse und Knollen und ein paar köstlichen Safranstreifen kochen –«
    »Ich bin fertig, Sergeant. Habe die Anweisung überbracht. Leb wohl.«
    »- und dalhonesische Hexer mit Schlangengürteln werden bei deiner Frau liegen, und sie wird giftige Würmer mit lockigen schwarzen Haaren gebären –«
    »Mach nur so weiter, Sergeant, dann werde ich eine Puppe von dir anfertigen –«
    Balsam machte einen Satz aus dem Grab heraus, seine Augen waren weit aufgerissen. »Du böser Mann! Geh weg von mir! Ich habe dir niemals etwas getan!« Er wirbelte herum und rannte davon, und seine Gazelleniederhäute flatterten hinter ihm her.
    Buddl drehte sich um und machte sich auf den langen Marsch zurück zum Lager.
     
    Als er dort ankam, war Saiten gerade dabei, seine Armbrust zusammenzusetzen, wobei Krake ihm höchst interessiert zusah. Neben ihm stand eine Kiste mit Moranth-Munition, deren Deckel aufgeklappt war, so dass die Granaten sichtbar waren, die wie Truthahneier in gepolsterten Vertiefungen lagen. Die anderen Mitglieder des Trupps saßen ein Stückchen entfernt und sahen irgendwie nervös aus.
    Der Sergeant blickte auf. »Buddl, hast du sie alle gefunden?«
    »Ja.«
    »Gut. Und – wie halten sich die anderen Trupps?«
    »Gut«, erwiderte Buddl. Er schaute zu seinen Kameraden hinüber, die auf der anderen Seite der Feuerstelle hockten. »Was ist los?«, fragte er. »Wenn das Zeug in der Kiste da hochgeht, wird es Y’Ghatans Wälle von hier aus zum Einsturz bringen, und ihr werdet mitsamt dem größten Teil dieser Armee zu einem Hagel aus roten Fleischstückchen werden.«
    Plötzlich schauten sie alle ein bisschen wie Schafe drein. Ächzend stand Koryk übertrieben beiläufig auf. »Ich hab sowieso schon hier gesessen«, sagte er. »Und dann sind Starr und Lächeln angekrochen gekommen, um sich in meinem Schatten zusammenzukauern.«
    »Der Kerl lügt«, sagte Lächeln. »Aber, sag mal, Buddl – wieso hast du dich freiwillig gemeldet und bist losmarschiert, um die Anweisungen von Hauptmann Sort zu überbringen?«
    »Weil ich nicht dumm bin.«
    »Ach ja?«, sagte Starr. »Nun, jetzt bist du aber wieder hier, oder?«
    »Ich dachte, sie wären inzwischen fertig.« Er wedelte eine Fliege beiseite, die vor seinem Gesicht herumsummte, und ließ sich dann auf der windabgewandten Seite der Feuerstelle nieder. »Also, Sergeant, was glaubst du, wird Hauptmann Sort sagen?«
    »Sappeure und Schilde«, knurrte Krake.
    »Schilde?«
    »Ja. Wir huschen mit eingezogenen Köpfen zu den Mauern, und ihr anderen schützt uns vor den Pfeilen und Felsbrocken, bis wir damit fertig sind, die Minen zu setzen, und dann rennen alle, die noch übrig sind, wieder so schnell wie sie können zurück – wobei es nicht schnell genug sein wird.«
    »Also eine Reise ohne Wiederkehr.«
    Krake grinste.
    »Es wird schon ein bisschen besser durchdacht sein«, sagte Saiten. »Hoffe ich.«
    »Sie geht stracks rein, genau das wird sie tun.«
    »Vielleicht, Krake.

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