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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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an. »Ja.«
    »Und?«
    »Und was, Faust? Der Mandata sind unsere Ansichten vollkommen gleichgültig.«
    »Vielleicht, aber ich würde Eure Überlegungen trotzdem gerne hören.«
    »Wir kümmern uns nicht um die Tore. Stattdessen benutzen wir Moranth-Munition und brechen auf halbem Weg zwischen Eckturm und Tor durch eine Mauer. Auf welcher Seite, ist egal. Auf zwei Seiten wäre sogar noch besser.«
    »Und wie werden die Sappeure es überleben, am Fuß einer Mauer zu kampieren?«
    »Wir greifen bei Nacht an.«
    »Das ist eine gefährliche Sache.«
    Temul zog ein finsteres Gesicht, sagte aber nichts.
    Gall drehte sich um, damit er Keneb ansehen konnte. Auf seinem Gesicht mit den eintätowierten Tränen lag ein leicht ungläubiger Ausdruck. »Wir haben eine Belagerung vor uns, Mann, nicht irgendeinen verrückten Tanz.«
    »Ich weiß. Aber Leoman muss Magier haben, und die Nacht wird unsere Sappeure nicht vor ihnen verbergen.«
    »Dem kann man entgegenwirken«, erwiderte Gall. »Dazu sind unsere Magier da. Aber wir verschwenden mit diesen Dingen nur unseren Atem. Die Mandata wird tun, was sie zu tun beliebt.«
    Keneb blickte nach rechts und musterte das ausgedehnte Lager der Vierzehnten Armee, das so angelegt war, dass es einen Ausfall abwehren konnte, sollte Leoman auf eine so dumme Idee kommen. Die Belagerung sollte vorsichtig und gemessen vonstattengehen und zwei oder drei Tage dauern. Die Reichweite der malazanischen Bailisten auf den Wällen war wohlbekannt, so dass es in dieser Hinsicht keine Überraschungen geben konnte. Dennoch würden ihre Reihen beängstigend dünn werden, wenn sie die ganze Stadt umzingelten. Sie würden einige Trupps im Voraus in Stellung bringen müssen, um die Tore im Auge zu behalten, und zusätzlich Temuls Wickaner und Seti und Galls Khundryl-Reiterkrieger – in Kompanien aufgeteilt und so positioniert, dass sie reagieren konnten, sollte Leoman sie überraschen.
    Die Faust schüttelte den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Admiral Noks Flotte ist in genau diesem Augenblick mit fünftausend Seesoldaten nach Lothai unterwegs, und wenn Dujek die letzte Stadt zur Kapitulation gezwungen hat, wird er zu einem Eilmarsch aufbrechen, um seine Truppen mit unseren zu vereinen. Leoman muss wissen, dass seine Lage hoffnungslos ist. Er kann nicht gewinnen – selbst wenn er uns übel mitspielt. Wir werden immer noch in der Lage sein, die Schlinge um Y’Ghatan zuzuziehen, während wir auf Verstärkung warten. Er ist erledigt. Warum leistet er immer noch Widerstand?«
    »Ja«, sagte Gall. »Er hätte einfach nur weiter nach Westen reiten müssen, hinaus in die Odhan. Da draußen hätten wir ihn niemals erwischt, und er könnte anfangen, neue Kräfte zu sammeln und mehr Krieger um sich zu scharen.«
    Keneb blickte den Khundryl an. »Dann macht Euch diese Sache also genauso nervös wie mich, Kriegsführer.«
    »Er will uns bluten lassen, Keneb. Bevor er fällt, will er uns bluten lassen.« Eine schroffe Geste. »Noch mehr Hügelgräber, die um diese verfluchte Stadt herumstehen. Und er will kämpfend sterben und so zum Märtyrer werden.«
    »Dann ist also Malazaner zu töten ein ausreichender Grund, um zu kämpfen. Was haben wir getan, dass man so mit uns umgeht?«
    »Verletzter Stolz«, sagte Temul. »Es ist eine Sache, auf dem Schlachtfeld eine Niederlage hinnehmen zu müssen, aber es ist eine ganz andere, zermalmt zu werden, ohne dass der Gegner auch nur ein Schwert ziehen muss.«
    »Sie sind in der Raraku gedemütigt worden«, fügte Gall hinzu und nickte. »Das ist wie ein wachsendes Geschwür in ihrer Seele. So etwas kann nicht einfach herausgeschnitten werden. Die Malazaner sollen erfahren, was Schmerz ist.«
    »Das ist lächerlich«, sagte Keneb. »War die Kette der Hunde nicht Ruhm genug für diese verdammten Scheißkerle?«
    »Das erste Opfer unter den Besiegten erinnert sie an ihre eigene Liste der Verbrechen, Faust«, sagte Temul.
    Keneb musterte den jungen Mann. Wühler, das Findelkind, hielt sich oft in Temuls Nähe auf, und in dem ungeordneten Haufen absonderlicher Bemerkungen, die der merkwürdige Bursche immer mal wieder von sich gab, waren auch Hinweise auf Temuls Zukunft gewesen – auf Ruhm, oder vielleicht auch auf Verrufenheit. Natürlich könnte diese Zukunft auch morgen sein. Außerdem ist Wühler vielleicht nicht mehr als ein schwachsinniger Streuner … na gut, das glaube ich nicht – er scheint zu viel zu wissen. Wenn auch nur die Hälfte der Dinge, die er gesagt hat, irgendeinen

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