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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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gehalten hat. Es gibt Dinge hier, die tun das nicht.«
    »Darüber werde ich nachdenken, Apsalar. Ich danke dir.«
    »Und vergesst nicht: Schließt nur aus einer Position der Stärke einen Handel ab, oder lasst es bleiben.«
    Er schenkte ihr ein merkwürdiges Lächeln und ging dann nach oben an Deck.
    Ein rutschendes Geräusch aus einer Ecke, und Telorast und Rinnsel hasteten in ihr Blickfeld; ihre Knochenfüße klapperten auf dem hölzernen Fußboden.
    »Er ist gefährlich, Nicht-Apsalar! Halte dich fern von ihm, oh, du hast zu viel Zeit mit ihm verbracht!«
    »Macht euch keine Sorgen um mich, Telorast.«
    »Sorgen? Oh, wir haben Sorgen, oh ja, oder nicht, Rinnsel?«
    »Endlose Sorgen, Telorast. Was sage ich? Wir sind nicht besorgt.«
    »Der Herr der Drachenkarten weiß alles über euch beide«, sagte Apsalar, »was zweifellos eure Sorgen noch vergrößert.«
    »Aber er hat dir nichts erzählt!«
    »Bist du dir dessen so sicher?«
    »Natürlich!« Das vogelähnliche Skelett bewegte sich vor seinem Gefährten hin und her und ruckte mit dem Kopf. »Denk doch darüber nach, Rinnsel! Wenn sie es wüsste, würde sie auf uns treten! Das würde sie doch, oder?«
    »Außer, sie plant einen noch hinterhältigeren Verrat, Telorast! Hast du daran schon gedacht? Nein, das hast du nicht, oder? Ich muss immer an alles denken.«
    »Du denkst nie! Das hast du noch nie getan!«
    Apsalar stand auf. »Sie haben das Fallreep ausgelegt. Es ist Zeit, zu gehen.«
    »Verstecke uns unter deinem Umhang. Das musst du. Da draußen sind Hunde. Auf den Straßen.«
    Sie steckte das Messer ein. »Na schön. Aber kein Gezappel.«
     
    Kansu war nichts weiter als ein verwahrloster Hafen – vier seiner sechs Piers waren vor einem Monat von Admiral Noks Flotte zu trügerischen Ungetümen zerschlagen worden – und somit absolut nicht bemerkenswert, so dass Apsalar sich erleichtert fühlte, als sie an den letzten, entlang der ins Landesinnere führenden Straße in kleinen Grüppchen stehenden Hütten vorbei waren und vor sich ein paar bescheidene, steinerne Gebäude sahen, die auf die Hirten, die Pferche und die dämonenäugigen Ziegen hinwiesen, die unter Guldindhabäumen versammelt waren. Dahinter gab es Tharokplantagen mit ihrer silbrigen, faserigen Rinde, die zum Seilemachen hoch geschätzt wurde; mit ihren im Wind schimmernden Stämmen wirkten die ungleichen Reihen geisterhaft.
    In der Stadt hinter ihnen war irgendetwas merkwürdig gewesen – die Menschenmenge kleiner als üblich, die Stimmen gedämpfter. Eine Anzahl Kaufläden war geschlossen gewesen, und das mitten in der Hauptmarktzeit. Die bescheidene Garnison malazanischer Soldaten war nur an den Toren präsent – und unten an den Docks, wo man mindestens vier Handelsschiffen einen Liegeplatz verwehrt hatte. Und niemand schien geneigt, irgendwelchen Auswärtigen etwas zu erklären.
    Paran hatte leise mit dem Pferdehändler gesprochen, und Apsalar hatte gesehen, dass mehr Münzen als normalerweise notwendig gewesen wären den Besitzer gewechselt hatten, aber ihr ehemaliger Hauptmann hatte nichts dazu gesagt, während sie aus der Stadt geritten waren.
    Als sie eine Kreuzung erreichten, zügelten sie die Pferde.
    »Paran«, sagte Apsalar, »ist Euch in Kansu irgendetwas Merkwürdiges aufgefallen?«
    Er verzog das Gesicht. »Ich glaube nicht, dass wir uns Sorgen machen müssen«, sagte er. »Du warst schließlich einst von einem Gott besessen, und was mich angeht – nun, wie ich schon gesagt habe, es gibt keinen wirklichen Grund zur Besorgnis.«
    »Worüber sprecht Ihr?«
    »Über die Pest. Eigentlich ist es nicht überraschend, angesichts all der nicht bestatteten Leichname nach der Rebellion. Es hat vor etwa einer Woche angefangen, irgendwo östlich von Ehrlitan. Alle Schiffe, die dort angelegt hatten oder von dort stammen, werden wieder weggeschickt.«
    Apsalar schwieg einige Zeit. Schließlich nickte sie. »Poliel.«
    »Ja.«
    »Und es sind nicht mehr genug Heiler übrig, um einzuschreiten.«
    »Der Pferdehändler hat gesagt, dass Beamte zum D’rek-Tempel in Kansu gegangen sind. Da sind natürlich die besten Heiler zu finden. Doch sie haben sie alle tot aufgefunden – umgebracht.«
    Sie blickte ihn an.
    »Ich werde die Südstraße nehmen«, sagte Paran, während er sich mit seinem nervösen Wallach abmühte.
    Ja, da gibt es wohl nichts mehr zu sagen. Die Götter führen tatsächlich Krieg. »Wir werden uns nach Westen wenden«, erwiderte Apsalar, die den typischen einheimischen Sattel

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