SdG 10 - Die Feuer der Rebellion
und warf sich rücklings gegen die Felswand. Er hörte hinter sich Knochen und Schädel knirschen, hörte ein Keuchen der Bestie, das zu einem schmerzerfüllten Kreischen wurde.
Die Kreatur, deren Klauen in Mappos Bauch steckten, war durch die Aktion näher an ihn herangezogen worden. Er schloss seine Hände um ihren flachen, knochigen Schädel, spannte die Muskeln an und riss den Kopf dann brutal zu einer Seite. Das Genick brach. Wieder ein Schrei, der dieses Mal von allen Seiten zu kommen schien.
Brüllend stolperte Mappo vorwärts, packte den Unterarm, der um seinen Hals geschlungen war. Das Gewicht der Bestie krachte in ihn hinein, ließ ihn taumeln.
Er erhaschte einen Blick auf Icarium, der unter einem Schwärm dunkler, sich windender Kreaturen zusammenbrach.
Zu spät spürte er, dass sein vorderer Fuß über den bröckeligen Rand der Klippe rutschte, hinaus ins … Nichts. Das Gewicht der Kreatur schob ihn noch weiter vorwärts – doch dann, als sie den Abgrund sah, in den sie beide zu stürzen drohten, wurde ihr Griff schwächer.
Aber Mappo hielt fest; er drehte sich, um die Bestie im Fallen mitzureißen.
Ein weiterer Schrei, und endlich konnte er das Ding zur Gänze sehen. Es sah dämonisch aus, das Maul weit aufgerissen, nadelspitze, vollkommen ineinandergreifende Fänge, jeder so lang wie Mappos Daumen, glänzende schwarze Augen, senkrechte Pupillen und die Farbe von frischem Blut.
Ein T’rolbarahl.
Aber … wie?
Er sah die Wut seines Gegners, sein Entsetzen, als sie beide von der Klippe stürzten.
Und fielen.
Fielen …
Bei den Göttern, das war - –
Buch Zwei
Unter diesem Namen
Er kam in der Dunkelheit, dieser brutale Schlächter der Verwandten
abgesondert und entfesselt, während alle bis auf die Geister vor dem schlampigen Prahler flohen – oh, er kannte Schmerz,
zweifache Feuer gewaltigen Vergessens brannten in seiner Seele -
und so versammelten sich die Geister, herbeibeschworen von einem, der sich dem schrecklichen Schlächter in den Weg stellen würde, sterblich und schwach, der sich vor ihn stellen würde, dieser edle Narr, und alles mit einem Händedruck aufs Spiel setzen würde, von warm zu kalt,
der sich an einen Platz führen lassen würde,
der lange verschwunden war, und lange bezwungene Tiere würden auf sein Wort erneut erwachen.
Und wer war da, um ihn zu warnen? Nun, niemand,
und das, was seinen Weg frei fand, war kein Freund der Lebenden. Wenn du Entsetzen gegen Entsetzen
ausspielst,
lieber Zuhörer, lass alle Hoffnung fahren –
und schwinge dich auf ein schnelles Pferd.
Meister Blind
Saedevar von den Breitschnitt-Jhag
Kapitel Sieben
Schließe niemals einen Handel mit einem Mann, der nichts zu verlieren hat.
Die Worte des Narren
T HENYS B ULE
L
eoman von den Dreschflegeln kam aus dem Inneren Heiligtum gestolpert; Schweiß schimmerte auf seinem Gesicht. »Ist es schon Nacht?«, fragte er mit heiserer Stimme.
Corabb stand rasch auf – und setzte sich genau so schnell wieder auf die Bank, als Dunkelheit ihn zu umfangen drohte; er hatte zu lange gesessen und Brunspatz dabei zugesehen, wie sie versucht hatte, einen Graben in den steinernen Fußboden zu treten. Er öffnete den Mund, um zu antworten, doch die Malazanerin kam ihm zuvor.
»Nein, Leoman, die Sonne berührt gerade den Horizont.« »Irgendeine Bewegung im Lager der Malazaner?« »Der letzte Läufer hat vor einem halben Glockenschlag Bericht erstattet. Zu dem Zeitpunkt war nichts.«
In Leomans Augen lag ein merkwürdiges, triumphierendes Glitzern, das Corabb beunruhigte, aber er hatte keine Zeit zu fragen, als der große Krieger an ihm vorbeischritt. »Wir müssen uns beeilen. Zurück zum Palast – für ein paar letzte Anweisungen.«
Der Feind griff in dieser Nacht an? Wie konnte Leoman so sicher sein? Corabb stand erneut auf, langsamer dieses Mal. Die Hohepriesterin hatte keine Zeugen beim Ritual zugelassen, und als die Königin der Träume sich manifestiert hatte, hatten sogar die Hohepriesterin und ihre Akolythen mit verwirrten Mienen den Raum verlassen, so dass Leoman mit der Göttin allein gewesen war. Corabb ging zwei Schritte hinter seinem Anführer her.
Diese verdammte Frau – Brunspatz – hinderte ihn daran, näher an ihn heranzukommen.
»Ihre Magier werden es schwierig machen, etwas zu entdecken«, sagte die Drittkommandierende, als sie den Tempel verließen.
»Das spielt keine Rolle«, stieß Leoman hervor. »Es ist ja nicht so, dass wir
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