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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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genommen.«
    »Das glaubst du.« Der Magier machte eine Pause und blickte sich um. »Wo sind wir? Und wo ist dieses Licht hergekommen?«
    »Von Cotillion, mit den besten Grüßen. Er befindet sich am anderen Ende des Seils.«
    »Oh. Nun gut, dann kann er das mit dem Heilen übernehmen. Sorg dafür, dass er hier runterkommt.«
    »Und wer wird dann das Seil halten?«
    »Wir brauchen es nicht. He – bist du nicht an der Himmelsfestung hochgeklettert? Ach so, deswegen ist dein Gott hier. Natürlich.«
    »Den Namen des Dämons auszusprechen heißt, ihn zu rufen«, sagte Kalam und schaute nach oben, um Cotillion dabei zuzusehen, wie er langsam, fast träge den Spalt herabstieg.
    Der Gott erreichte unweit von Stürmisch und dem Schnellen Ben den Boden. Ein kurzes Nicken zu dem Magier – mit einer hochgezogenen Augenbraue –, dann kauerte Cotillion sich neben dem Seesoldaten hin. »Adjudant Stürmisch, was ist mit dir passiert?«
    »Das sollte doch wohl offensichtlich sein«, sagte Kalam. »Er hat sich die Beine gebrochen.«
    Der Gott rollte den Seesoldaten auf den Rücken, zog an den Beinen, richtete die Knochen aus und erhob sich dann wieder. »Das müsste eigentlich reichen.«
    »Wohl kaum –«
    »Adjudant Stürmisch«, sagte Cotillion, »ist nicht ganz so sterblich wie es scheinen mag. Er wurde in den Feuern von Thyrllan gehärtet. Oder in denen von Kurald Liosan. Oder von Tellann. Vielleicht auch in allen dreien. Jedenfalls heilt er bereits, wie ihr sehen könnt. Die gebrochenen Rippen sind schon wieder vollständig in Ordnung, genau wie die Leber und die zerschmetterte Hüfte. Und der angebrochene Schädel. Nur für das Gehirn in diesem Schädel kann man leider nichts tun.«
    »Hat er den Verstand verloren?«
    »Ich habe meine Zweifel, ob er jemals einen hatte«, erwiderte der Gott. »Er ist schlimmer als Urko. Der hat zumindest Interessen, so absonderlich und sinnlos sie auch sein mögen.«
    Ein Stöhnen von Stürmisch.
    Cotillion trat an die nächste Wand. »Seltsam«, sagte er. »Dies ist der Tempel eines Älteren Gottes. Bin mir nicht ganz sicher, wem er geweiht war. Vielleicht Kilmandaros. Oder Grissin Farl. Vielleicht sogar K’rul.«
    »Eine ziemlich blutige Art der Anbetung«, murmelte Kalam.
    »Die beste«, sagte der Schnelle Ben, während er sich den Staub von den Kleidern klopfte.
    Kalam bemerkte den Blick, den Cotillion dem Magier heimlich zuwarf, und wunderte sich darüber. Ben Adaephon Delat, Cotillion weiß etwas über dich, stimmt’s? Magier, du hast viel zu viele Geheimnisse. Dann bemerkte der Assassine das Seil, das immer noch von oben herunterhing. »Cotillion, woran hast du das Seil festgemacht?«
    Der Gott blickte ihn an und lächelte. »Das ist eine Überraschung. Ich muss jetzt gehen. Meine Herren …« Er begann zu verblassen – und war fort.
    »Dein Gott macht mich nervös, Kalam«, sagte der Schnelle Ben, als Stürmisch ein zweites Mal – und dieses Mal lauter – stöhnte.
    Und du machst deinerseits ihn nervös. Und jetzt … Er blickte hinunter auf Stürmisch. Die Risse in den Hosenbeinen waren das Einzige, was an die schrecklichen Knochenbrüche erinnerte. Adjudant Stürmisch. Im heiligen Feuer gestählt. Und immer noch finster dreinblickend.
     
    Hohe Felsen aus abgestuften, zerklüfteten Gesteinsschichten umgaben ihr Lager; an einer Seite stand ein alter Baum. Schlitzer saß neben dem kleinen Dungfeuer, das sie entzündet hatten, und sah zu, wie Graufrosch sie umkreiste, dabei immer unruhiger wurde. Unweit von ihm schien Heboric Geisterhand zu dösen; die nebelhaften grünen Ausströmungen an seinen Handgelenken pulsierten dumpf. Scillara und Felisin die Jüngere stopften ihre Pfeifen, um sich nach dem Essen dem neuen gemeinsamen Ritual zu widmen. Schlitzers Blick kehrte zu dem Dämon zurück.
    Graufrosch, was hast du denn?
    »Nervös. Andeutungen einer Tragödie, nähern sich rasch. Etwas … ist besorgt und unsicher. In der Luft, im Sand. Plötzliche Panik. Wir sollten hier verschwinden. Umkehren. Fliehen.«
    Schlitzer spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Der Dämon hatte sich noch nie so … erschreckt angehört. »Wir sollten von diesem Kamm verschwinden?«
    Die beiden Frauen blickten auf, als er die Worte laut aussprach. Felisin die Jüngere blickte zu Graufrosch, runzelte die Stirn und wurde dann blass. Sie stand auf. »Wir sind in Schwierigkeiten«, sagte sie.
    Scillara stand auf und ging zu Heboric, stieß ihn mit einem Stiefel an. »Wach auf.«
    Treachs Destriant

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