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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Ungelinderte Dunkelheit aus offenen Fenstern, gähnende Eingänge, und von den angrenzenden Straßen, wo die anderen Trupps sich vorwärtsbewegten, Kampfgeräusche. Doch vor ihnen gab es keine Bewegung, kein Geräusch – nichts, überhaupt nichts. Er hob die rechte Hand, krümmte zwei Finger und machten eine nach unten gerichtete, ziehende Bewegung. Hinter sich hörte er Schritte auf den Pflastersteinen, die einen entfernten sich nach links, die anderen nach rechts, und dann blieben die Soldaten stehen, als sie die angrenzenden Gebäude erreichten. Wahr zu seiner Linken, Pella zu seiner Rechten, die Armbrüste in den Händen, die Blicke auf das Dach und die Fensterreihe im Obergeschoss des gegenüberliegenden Gebäudes gerichtet.
    Eine weitere Geste, und Sand kam von hinten zu ihm und kauerte sich neben ihn. »Und?«, wollte Gesler wissen, der sich zum tausendsten Mal wünschte, Stürmisch wäre hier.
    »Es sieht schlimm aus«, sagte Sand. »Hinterhalte.«
    »Stimmt, aber wo ist unserer? Geh zurück und ruf Moak und seinen Trupp herbei, und den von Tugg – ich will, dass die Schweren die Gebäude räumen, bevor wir das alles abkriegen. Wen haben wir an Sappeuren dabei?«
    »In Thom Tissys Trupp sind ein paar«, sagte Sand. »Fähig, Sprung und Gupp, obwohl die erst heute Nacht beschlossen haben, Sappeure zu werden – vor einem Glockenschlag oder so.«
    »Großartig. Und sie haben Moranth-Munition?«
    »Ja klar, Sergeant.«
    »Wahnsinn. Na schön. Sorg dafür, dass auch Thom Tissys Trupp hierherkommt. Ich habe schon einen Knaller hochgehen gehört – es könnte die einzige Möglichkeit sein, das hier hinzukriegen.«
    »In Ordnung, Sergeant. Ich bin gleich wieder hier.«
    Unterbesetzte Trupps und nächtliche Kämpfe in einer merkwürdigen, feindseligen Stadt. Hatte die Mandata den Verstand verloren?
     
    Zwanzig Schritt entfernt kauerte Pella, den Rücken gegen eine Lehmziegelmauer gelehnt. Ihm war, als hätte er in einem der oberen Fenster eine Bewegung gesehen, aber er war sich nicht ganz sicher – nicht sicher genug, um Alarm zu schlagen. Es hätte durchaus auch ein Vorhang oder so etwas sein können, vom Wind bewegt …
    Nur … hier ist nicht viel Wind.
    Den Blick auf ebenjenes Fenster gerichtet, hob er langsam die Armbrust.
    Nichts. Nur Dunkelheit.
    Ferne Detonationen – Fetzer, vermutete er, irgendwo weiter südlich. Wir sollten schnell und hart vorstoßen, und hier sind wir, sitzen gerade mal eine Straße hinter der Bresche fest. Ich glaube, Gesler ist viel zu vorsichtig geworden.
    Er hörte das Knarren und Klirren von Rüstungen und Waffen, und dann Schritte, als mehr Trupps aufrückten, und wandte kurz den Blick von dem Fenster ab, um zuzusehen, wie Sergeant Tugg seine Schweren auf das gegenüberliegende Gebäude zuführte. Drei Soldaten aus Thom Tissys Trupp trotteten auf den Eingang des Gebäudes zu, an das Pella sich drückte. Sprung, Gupp und Fähig. Pella sah, dass sie Fetzer in den Händen hielten – und sonst nichts. Er duckte sich noch tiefer und richtete dann seine Aufmerksamkeit wieder auf das ferne Fenster und wartete leise vor sich hin fluchend darauf, dass einer von ihnen eine Granate in den Eingang warf.
    Auf der anderen Straßenseite stürmte Tuggs Trupp in das Gebäude – von drinnen war ein Ruf zu hören, dann das Klirren von Waffen, plötzlich Schreie -
    Und dann noch mehr Schreie, dieses Mal aus dem Gebäude in Pellas Rücken, als die drei Sappeure hineineilten. Pella duckte sich – nein, ihr blöden Idioten! Ihr sollt sie nicht da reintragen – ihr sollt sie werfen!
    Ein scharfes Krachen, das von der Wand hinter ihm eine Staubwolke aufsteigen ließ; Dreck regnete ihm ins Genick, und dann erschollen Schreie. Eine weitere Erschütterung – sich immer tiefer duckend, warf Pella wieder einen Blick zum gegenüberliegenden Fenster -
    Und sah für einen winzigen Augenblick etwas aufblitzen - spürte den Schock der Überraschung -als der Pfeil auf ihn zugeschossen kam. Ein heftiges, splitterndes, berstendes Geräusch. Pellas Kopf wurde zurückgeschleudert, sein Helm knallte knirschend gegen die Mauer. Irgendetwas sich schwach Bewegendes war da am oberen Rand seines Blickfelds, aber die Ränder wurden dunkler. Er hörte, wie seine Armbrust scheppernd neben seinen Beinen auf die Pflastersteine fiel, dann ein ferner Schmerz, als er auf die Knie fiel, sich beim Aufprall die Haut aufschürfte – das hatte er schon einmal getan, als Kind, als er in der Gasse gespielt hatte. Als er gestolpert

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