SdG 10 - Die Feuer der Rebellion
Augenhöhle ragte, sah einen zweiten Pfeil seinen Hals durchbohren. Blut spritzte, während er ein, zwei taumelnde Schritte machte, sich an die Kehle und ins Gesicht griff. Hinter ihm krümmte Korporal Hubb sich um einen Pfeil in seinem Bauch zusammen und sank auf die Pflastersteine. Ibb hatte einen Pfeil in die linke Schulter bekommen, und er zerrte noch fluchend an ihm, als ein Krieger den Krummsäbel schwingend auf ihn zustürmte und ihm einen Hieb seitlich gegen den Kopf versetzte. Knochen und Helm dellten sich ein, eine Blutfontäne, und der Soldat brach zusammen.
Saitens Trupp erreichte den Ort des Geschehens, stellte sich einem halben Dutzend Kriegern in den Weg. Buddl fand sich plötzlich inmitten eines wilden Schlagabtauschs wieder; links von ihm war Koryk, der mit seinem Langschwert einen Krummsäbel beiseite schlug und dem Angreifer dann die Schwertspitze in die Kehle stieß. Ein schreiendes Gesicht schien sich auf Buddl zu werfen, als wollte der Krieger versuchen, ihm die Zähne in den Hals zu schlagen, und Buddl wich vor dem Wahnsinn in den Augen des Mannes zurück, griff dann mit seinem Geist aus, hinein in den wilden Mahlstrom der Gedanken des Angreifers – kaum mehr als bruchstückhafte Bilder und schwarze Wut – und fand den primitivsten Teil seines Gehirns; ein Stoß magischer Energie, und der Mann konnte plötzlich seine Bewegungen nicht mehr koordinieren. Er brach mit zuckenden Gliedern zusammen.
Buddl stand kalter Schweiß auf der Stirn, als er einen weiteren Schritt zurückwich und sich wünschte, er hätte eine Waffe, die er ziehen könnte – abgesehen von dem Buschmesser in seiner rechten Hand.
Kämpfe auf allen Seiten. Schreie, das Klirren von Metall, das Bersten von Kettengliedern, Knurren und Keuchen.
Und immer noch regneten Pfeile auf sie herab.
Einer krachte gegen die Rückseite von Saitens Helm, so dass der Sergeant auf die Knie fiel. Er drehte sich um, hob seine Armbrust und starrte düster das gegenüberliegende Gebäude an – an dessen oberen Fenstern es von Bogenschützen wimmelte.
Buddl streckte einen Arm aus und packte Koryk an seinem Harnisch. »Zurück! Fiedlers Knaller! Alle Mann zurück!«
Der Sergeant legte die Armbrust an die Schulter, zielte auf eines der oberen Fenster -
Um sie herum waren jetzt überall Soldaten der Schweren Infanterie, und Buddl sah Taffo aus Mosels Trupp auf eine Gruppe von Kriegern zumarschieren; er war noch zehn Schritte von dem Gebäude entfernt – von Saitens Ziel -
- als die Armbrust tsching machte und der missgestaltete Bolzen davonflog, nach oben, in eine der gähnenden Fensteröffnungen.
Buddl warf sich flach auf den Boden, vergrub den Kopf unter den Armen -
Das oberste Stockwerk des Gebäudes explodierte. Große Mauerabschnitte wölbten sich nach draußen und krachten dann hinunter auf die Straße. Neben Buddl hüpften die Pflastersteine.
Irgendjemand rollte gegen ihn, und er spürte etwas schwer und glitschig auf seinen Unterarm klatschen, zuckend und heiß. Plötzlich stank es nach Galle und Fäkalien.
Prasselnde Steine, jämmerliches Stöhnen, leckende Flammen. Dann ein weiteres kräftiges Krachen, als das, was noch vom oberen Stockwerk übrig war, ins darunterliegende Geschoss stürzte. Das Ächzen der nächsten Mauer kündigte ihr Zusammensacken an. Und dann war es – abgesehen von einem gelegentlichen Stöhnen – still.
Buddl hob den Kopf. Und stellte fest, dass Korporal Harbyn neben ihm lag. Die untere Hälfte seines Körpers war verschwunden, seine Eingeweide lagen überall verstreut herum. Unter dem Helmrand starrten Augen blicklos ins Leere. Buddl riss sich los, kroch auf Händen und Knien über die von Gesteinsbrocken übersäte Straße. Wo Taffo gegen eine Meute von Kriegern gekämpft hatte, lag jetzt nur noch ein Haufen Geröll, aus dem ein paar staubbedeckte Glieder hervorragten. Keines davon rührte sich.
Koryk ging an ihm vorbei und stieß benommenen Gestalten sein Schwert in die Kehle. Buddl sah Lächeln, die den Pfad des Seti-Halbbluts kreuzte; ihre beiden Messer waren voller Blut.
Leichen auf der Straße. Gestalten, die sich langsam aufrappelten, den Kopf schüttelten, Blut spuckten. Buddl drehte sich auf den Knien um, senkte den Kopf und erbrach sich auf die Pflastersteine.
»Fiedler – du Scheißkerl!«
Hustend, doch mit im Augenblick wieder ruhigem Magen, blickte Buddl auf und sah Sergeant Mosel auf Saiten zustapfen.
»Wir hatten sie! Wir wollten das verdammte Gebäude gerade stürmen!«
»Dann
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