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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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»Ich bin Corabb Bhilan Thenu’alas, Zweitkommandierender unter Leoman von den Dreschflegeln. Du, Pardu, bist ein Verräter.«
    »Spielt das noch eine Rolle? Wir sind doch sowieso alle schon tot.«
    »Das reicht«, sagte ein Soldat mit mitternachtsdunkler Haut. Er sprach Ehriii, aber mit einem schrecklichen Akzent. »Gurgelschlitzer, geh und mach den Idioten fertig –«
    »Warte!«, sagte der Pardu, neigte dann den Kopf und fügte hinzu: »Sergeant. Bitte. Das hat doch alles keinen Sinn –«
    »Es waren diese Dreckskerle, die uns in diese Falle gelockt haben, Galt«, sagte der Sergeant.
    »Nein«, sagte Corabb und zog damit wieder ihre Aufmerksamkeit auf sich. »Leoman von den Dreschflegeln hat uns das eingebrockt. Er und nur er allein. Wir – wir sind alle betrogen worden –«
    »Und wo versteckt er sich?«, wollte der Mann namens Gurgelschlitzer wissen; er wiegte seine Langmesser in den Händen, und in seinen farblosen Augen lag ein blutdürstiger Blick.
    »Er ist geflohen.«
    »Dann wird Temul ihn erwischen«, sagte Iutharal Galt. Er drehte sich zu dem Sergeanten um. »Sie haben die Stadt umzingelt –«
    »Das nützt nichts«, unterbrach ihn Corabb. »Er hat die Stadt nicht auf diesem Weg verlassen.« Er deutete auf den Altar, der sich hinter ihm befand. »Ein magisches Tor. Die Königin der Träume – sie hat ihn hier weggeholt. Ihn und Hohemagier L’oric und eine Malazanerin namens Brunspatz –«
    Die Türen öffneten sich erneut, und die Malazaner wirbelten herum, doch als die ersten Stimmen zu hören waren – Schmerzensschreie, Keuchen, Husten – entspannten sie sich. Noch mehr von ihnen, wurde Corabb klar. Mehr verdammte Feinde. Aber der Pardu hatte recht gehabt. Der einzige Feind war jetzt das Feuer. Er drehte sich um, sah die Kinder an und zuckte zusammen, als er in ihre von Entsetzen erfüllten Augen blickte, und drehte sich dann wieder um, weil er nicht wusste, was er ihnen sagen sollte. Was es wert gewesen wäre, gehört zu werden.
     
    Buddl keuchte, als er in den Vorraum stolperte. Kalte, staubige Luft, die an ihm vorbeirauschte – wohin? wie war das möglich? –, dann schlug Krake die Türen wieder zu und fluchte, als er sich die Hände verbrannte.
    Voraus, auf der Schwelle des Durchgangs zum Altarraum, standen noch mehr Malazaner. Balsam und sein Trupp. Die Betrunkene aus Kartool, Hellian. Korporal Reem und ein paar mehr von Sobelones Schweren. Und hinter ihnen, im eigentlichen Tempelschiff, ein einzelner Rebellenkrieger, und hinter ihm – Kinder.
    Aber die Luft – die Luft …
    Koryk und Starr zogen Saiten an ihm vorbei. Maifliege und Blitzgescheit hatten wieder ihre Messer gezogen, gerade als der Rebell seinen Krummsäbel wegwarf; die Waffe prallte klirrend auf den gefliesten Fußboden. Bei den Göttern hienieden, einer von ihnen hat sich tatsächlich ergeben.
    Die steinernen Wände verströmten Hitze – der Feuersturm, der draußen tobte, würde diesen Tempel nicht mehr lange verschonen. Die letzten zwanzig Schritte von der Ecke des Tempels zur vorderen Fassade hatten sie beinahe umgebracht – kein Wind, die Luft erfüllt vom Krachen explodierender Ziegel, sich wölbende Pflastersteine, Flammen, die sich von der Luft selbst zu nähren schienen, brüllend die Straßen entlangrasten, spiralförmig nach oben stiegen, um wie riesige Kobras über der Stadt aufzulodern. Und das Geräusch – er konnte es immer noch hören, jenseits der Mauern, konnte hören, wie es näher kam – das Geräusch … ist schrecklich. Schrecklich.
    Gesler und Strang gingen hinüber zu Balsam und Hellian, und Buddl schob sich ein wenig näher an sie heran, um zu hören, was sie besprachen.
    »Ist jemand hier, der die Königin der Träume anbetet?«, fragte Gesler.
    Hellian zuckte die Schultern. »Scheint mir, als wäre es ein bisschen spät, jetzt damit anzufangen. Wie auch immer, Corabb Bhilan Thenu’alas – unser Gefangener da drüben – hat gesagt, Leoman hätte schon einen Handel mit ihr abgeschlossen. Natürlich ist sie vielleicht nicht unbedingt parteiisch –«
    Ein plötzliches lautes Krachen ließ alle zusammenzucken – der Altar war geborsten –, und Buddl sah, dass Krumm, der verrückte Saboteur, gerade damit fertig war, auf ihn zu pissen.
    Hellian lachte. »Naja, streichen wir die Idee.«
    »Bei den Eiern des Vermummten«, zischte Gesler. »Würde bitte irgendwer diesen elenden Hornochsen kaltmachen.«
    Krumm hatte die plötzliche Aufmerksamkeit bemerkt. Er schaute sich unschuldig um.

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