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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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»Was?«
    »Ich würd gern mal ein, zwei Worte mit dir reden«, sagte Krake und stand auf. »Über die Stadtmauer –«
    »Das war nicht mein Fehler! Ich habe noch nie zuvor Knaller benutzt!«
    »Krumm –«
    »Und das ist auch nicht mein Name, Sergeant Strang. Ich heiße Jamber Stamm, und ich war Hochmarschall bei Motts Irregulären –«
    »Nun, du bist nicht mehr in Mott, Krumm. Und du bist auch nicht mehr Jamber Stamm. Du bist Krumm, und es wäre besser, wenn du dich daran gewöhnst.«
    Hinter Buddl ertönte eine Stimme: »Hat er Motts Irreguläre gesagt?«
    Buddl drehte sich um, nickte Saiten zu. »Ja, Sergeant.«
    »Bei den Göttern hienieden, wer hat denn den rekrutiert?«
    Schulterzuckend musterte Buddl Saiten einen Moment lang. Koryk und Starr hatte ihn bis kurz hinter den Eingang zum Schiff getragen, und dort saß der Sergeant nun und lehnte mit blassem Gesicht an einer Säule, das verwundete Bein weit ausgestreckt. »Ich sollte mich besser um –«
    »Hat keinen Sinn, Buddl – die Wände werden explodieren – man kann die Hitze schon spüren, die geht sogar von dieser verdammten Säule aus. Es ist schon erstaunlich, dass hier drin überhaupt noch Luft ist …« Seine Stimme wurde leiser, und Buddl sah, wie er die Stirn runzelte und dann beide Hände mit den Handflächen nach unten auf die Fliesen legte. »Oh.«
    »Was ist?«
    »Kühle Luft, die zwischen den Fliesen durchkommt.«
    Grüfte? Keller? Aber da unten wird dann tote Luft sein … »Ich bin gleich zurück, Sergeant«, sagte er, drehte sich um und eilte zu dem geborstenen Altar. Gleich dahinter dampfte ein Teich voller Wasser. Er konnte den Wind jetzt spüren, die Luftströme stiegen vom Fußboden auf. Er ließ sich auf Hände und Knie nieder.
    Und schickte seine Sinne nach unten, suchte nach Lebensfunken.
    Nach unten, durch Schichten aus dichtgepacktem Geröll, dann Bewegung in der Dunkelheit, das Flackern von Leben. Voll panischer Angst, nach unten rennend, immer nach unten, ein Luftstrom, der durch glattes Fell fuhr – Ratten. Fliehende Ratten.
    Sie fliehen? Wohin? Seine Sinne flatterten aus, durch das Geröll unter ihm, strichen über eine Kreatur nach der anderen. Dunkelheit, seufzende Luftströme. Gerüche, Echos, feuchter Stein …
    »He, ihr da!«, rief Buddl und stand auf. »Wir müssen durch den Fußboden brechen! Was auch immer ihr finden könnt – wir müssen ein Loch in den Fußboden hauen!«
    Sie schauten ihn an, als wäre er verrückt geworden.
    »Wir graben uns nach unten! Diese Stadt – sie ist auf Ruinen erbaut! Wir müssen einen Weg nach unten finden – durch die Ruinen – verdammt – die Luft kommt irgendwo her!«
    »Und was sind wir?«, wollte Strang wissen. »Ameisen?«
    »Da unten sind Ratten – ich habe durch ihre Augen gesehen – ich habe es gesehen! Kavernen, Höhlen – Durchgänge!«
    »Du hast was gemacht?« Strang kam langsam auf ihn zu.
    »Schon gut, Strang!«, sagte Saiten. Er drehte sich zur Seite. »Hör ihm zu. Buddl – kannst du einer dieser Ratten folgen? Kannst du eine kontrollieren?«
    Buddl nickte. »Aber es gibt Fundamentsteine unter diesem Tempel – wir müssen durch sie durch –«
    »Und wie?«, wollte Krake wissen. »Wir haben nämlich keinen Sprengstoff mehr!«
    Hellian stieß einen ihrer Soldaten an. »He, Atemlos! Hast du den Kracher noch?«
    Sämtliche Sappeure im Raum drängten plötzlich auf den Soldaten namens Atemlos zu. Er schaute sich panisch um, zog dann einen keilförmigen, kupferbeschichteten Bolzen heraus.
    »Weg von ihm!«, rief Saiten. »Alle. Alle außer Krake. Krake, du kannst das machen, stimmt’s? Und keine Fehler.«
    »Ganz und gar keine«, sagte Krake, während er Atemlos behutsam den Bolzen aus der Hand nahm. »Wer hat noch ein Schwert? Irgendetwas, das hart und groß genug ist, um diese Fliesen kaputtzumachen –«
    »Ich hab noch eins.« Es war der Rebellenkrieger, der gesprochen hatte. »Oder – ich hatte eins. Es ist da drüben.« Er deutete in die entsprechende Richtung.
    Der Krummsäbel landete bei Tulpe, der wie rasend auf die Fliesen einschlug, so dass die eingelegten kostbaren Steine zu allen Seiten spritzten, bis er ein grob rechteckiges Loch in den Boden gehackt hatte.
    »Das reicht. Geh zurück, Tulpe. Ihr alle – geht so dicht an die Außenwände, wie ihr könnt und schirmt eure Gesichter ab, haltet euch die Augen zu, die Ohren –« »Was glaubst du eigentlich, wie viele Hände wir haben?«, fragte ihn Hellian.
    Gelächter.
    Corabb Bhilan Thenu’alas

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