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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Mauerwerk. Seine Schreie waren laut genug, um es mit dem glühenden Wind aufzunehmen. Strang, Scherbe und ein paar andere vom Ashok-Trupp zogen ihn heraus, aber es war klar, dass der Soldat sich das Bein gebrochen hatte.
    Vor ihnen lag eine Art Platz, auf dem früher irgendein Markt stattgefunden hatte, und dahinter erhob sich hinter einer hohen Mauer ein großer Tempel mit Kuppeldach. Überreste von Blattgold tröpfelten an den Seiten der Kuppel herunter wie Regenwasser. Eine dicke Rauchschicht wogte über dem Platz, so dass es aussah, als würde die Kuppel in der Luft schweben, vom Feuer angestrahlt und verschmiert. Saiten winkte allen, dass sie aufschließen sollten.
    »Wir gehen zu dem Tempel da«, sagte er. »Es wird wahrscheinlich nichts nützen – da kommt ein verdammter Feuersturm. Habe noch nie einen gesehen, und ich wünschte mir, das bliebe auch so. Wie auch immer«, er spuckte aus, »mir fällt nichts anderes ein.«
    »Sergeant«, sagte Buddl stirnrunzelnd. »Ich spüre … etwas. Leben. In dem Tempel.«
    »In Ordnung, könnte sein, dass wir kämpfen müssen, um einen Platz zum Sterben zu finden. Schön. Vielleicht sind da genug von ihnen, dass sie uns alle umbringen können – das wäre nicht das Schlechteste.«
    Nein, Sergeant. Nicht einmal annähernd. Aber darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an.
    »In Ordnung, dann wollen wir mal diesen Platz überqueren und es versuchen.«
    Es sah einfach aus, aber ihnen ging die Luft aus, und der Wind, der über den Platz raste, war glühend heiß. Und nirgendwo Wände, die ihnen Schutz gewähren könnten. Buddl wusste, dass sie es vielleicht nicht schaffen würden. Die Hitze schien ihm die Augen auskratzen zu wollen, ergoss sich mit jedem keuchenden Atemzug wie Sand in seine Kehle. Verschwommen sah er rechts von sich Gestalten auftauchen, die aus dem Rauch gerannt kamen. Zehn, fünfzehn, zwanzig waren plötzlich auf dem Platz, manche von ihnen brennend, andere mit Speeren – »Sergeant!«
    »Bei den Göttern hienieden!«
    Die Krieger griffen an. Hier, auf diesem Platz, in diesem … Glutofen. Einige brennende Gestalten blieben zurück, stolperten, griffen sich in die Gesichter, aber die anderen kamen näher.
    »Formiert euch!«, rief Saiten. »Kämpfender Rückzug – zur Wand von dem Tempel da drüben!«
    Buddl starrte die angreifende Meute an. Formieren? Kämpfend zurückziehen? Und womit?
    Einer von Strangs Soldaten tauchte neben ihm auf, streckte einen Arm aus und gestikulierte. »Du! Du bist doch ein Magier, oder?«
    Buddl nickte.
    »Ich bin Ebron – wir müssen es mit diesen Dreckskerlen aufnehmen – mit Magie – wir haben keine anderen Waffen mehr –«
    »In Ordnung. Was immer du hast, ich werde meine Kraft hinzufügen.«
    Drei von der Schweren Infanterie – die Soldatinnen Blitzgescheit, Maifliege und Uru Heia – hatten Messer gezogen und bildeten eine Frontlinie. Einen Herzschlag später gesellte Kurznase sich zu ihnen, die großen Hände zu Fäusten geballt.
    Die vordersten zwanzig Angreifer waren vielleicht noch fünfzehn Schritt entfernt, als sie ihre Speere warfen. In dem kurzen Augenblick, den die Waffen brauchten, um die Distanz zu überwinden, sah Buddl, dass die Speerschäfte sich entzündet hatten und dünne Rauchfäden hinter sich herzogen.
    Gebrüllte Warnungen, dann der Aufprall der schweren Waffen.
    Uru Heia wurde herumgewirbelt, ein Speer hatte ihre linke Schulter durchbohrt, der Schaft wischte wie eine Sense durch die Luft und krachte gegen Maiflieges Nacken. Während Uru Heia auf die Knie sank, stolperte Maifliege kurz und richtete sich dann wieder auf. Sergeant Saiten lag flach auf dem Boden, ein Speer nagelte sein rechtes Bein fest. Fluchend zerrte er daran, während sein anderes Bein wie verrückt geworden um sich trat. Tavos Pond, dem die Hälfte des Gesichts fehlte, so dass das Auge frei herumbaumelte, stolperte in Buddl, warf ihn um und taumelte dann schreiend weiter.
    Augenblicke bevor die rasenden Angreifer sie erreichten, erhob sich eine Woge von Zauberei in einer Wand aus wallendem, silbrigem Rauch und hüllte die Krieger ein. Schreie, Menschen, die zu Boden fielen, mit geschwärzter Haut und Fleisch, das sich vom Knochen löste. Plötzliches Entsetzen.
    Buddl hatte keine Ahnung, was für eine Art von Magie Ebron benutzte, aber er setzte Meanas frei, verdoppelte die Dichte und Breite des Rauchs – natürlich nur als Illusion, aber dennoch wurden die Krieger von panischer Angst ergriffen. Sie stürzten, taumelten aus dem

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