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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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auf der Jagd –«
    »Oh, es hat ordentlich gejagt«, sagte Igel. »Sie haben es freigelassen, unter einem Bannspruch, dann haben sie ihm ihr eigenes Blut gegeben – das Blut von sechs Hohemagiern, Priestern und Priesterinnen der Namenlosen – die Idioten haben sich selbst geopfert.«
    »Wieso? Wieso haben sie Dejim Nebrahl freigelassen? Welchen Bannspruch haben sie ihm auferlegt?«
    »Nur den, einen anderen Pfad zu nehmen. Vielleicht wird er dorthin führen, wo sie ihn haben wollten, vielleicht auch nicht, aber Dejim Nebrahl ist jetzt frei von dem Bann. Und jetzt … jagt er einfach nur.«
    Mit einem argwöhnischen Unterton in der Stimme, der nicht zu überhören war, fragte Beinling: »Nun, Hauptmann. Wen genau wollt Ihr? Wer soll das verdammte Ding fertig machen?«
    »Mir fällt nur eine … Entität ein. Die gleiche Entität, die es auch das erste Mal getan hat. Ich brauche euch, um die Deragoth zu finden.«

Kapitel Neun
     
    Wenn Donner eingefangen und in Stein geschlossen, seine ganze gewalttätige Verkettung der Zeit geraubt werden könnte, wenn dann abertausende von Jahren befreit wären, um an diesem gequälten Gesicht zu nagen und zu schürfen, würde dieses erste Bezeugen die ganze schreckliche Bedrohung enthüllen. So waren meine Gedanken damals, und so sind sie auch heute, obwohl in der Zwischenzeit Jahrzehnte vergangen sind, seit ich das letzte Mal diese tragische Ruine erblickt habe, so grimmig war ihr uralter Anspruch auf Größe.
     
    Die Verlorene Stadt Path’Apur
    Prinz I’F ARAH VON B AKUN , 987-1032 von Brands Schlaf
     
    E
    r hatte den größten Teil des getrockneten Bluts abgewaschen und dann zugesehen, wie die Blutergüsse im Laufe der Zeit verblasst waren. Schläge gegen den Kopf waren natürlich problematischer, und daher hatte es Fieber gegeben, und Fieber im Kopf bedeutete unzählige Dämonen und nie endende Kämpfe ohne jegliche Pause. Einfach die Hitze des Krieges mit dem Selbst, aber schließlich war auch das vergangen, und kurz vor Mittag des zweiten Tages sah er ihn die Augen öffnen.
    Eigentlich hätte das Unverständnis in diesen Augen rasch verschwinden müssen, aber das tat es nicht, und das, so dachte Taralack Veed, war, was er erwartet hatte. Er goss einen Kräutertee ein, während Icarium sich langsam aufsetzte. »Hier, mein Freund. Du bist lange fort gewesen.«
    Der Jhag griff nach dem Zinnbecher, nahm einen Schluck und streckte ihn dann Taralack wieder hin, um mehr zu bekommen.
    »Ja, du hast Durst«, sagte der Gral und füllte den Becher nach. »Nicht überraschend. Nach dem Blutverlust. Und dem Fieber.«
    »Haben wir gekämpft?«
    »Ja. Ein plötzlicher, unerklärlicher Angriff. Ein Vielwandler. Mein Pferd wurde getötet, ich selbst abgeworfen. Als ich wach wurde, war klar, dass du unseren Angreifer vertrieben hast, aber du hattest einen Schlag gegen den Kopf bekommen und warst bewusstlos.« Er machte eine Pause, fügte dann hinzu: »Wir haben Glück gehabt, mein Freund.«
    »Ein Kampf. Ja, ich erinnere mich.« Icarium blickte Taralack Veed in die Augen, sein unmenschlicher Blick war durchdringend und seltsam.
    Der Gral seufzte. »Das passiert häufig in letzter Zeit. Du erinnerst dich nicht an mich, oder, Icarium?«
    »Ich – ich bin mir nicht sicher. Ein Gefährte …«
    »Ja. Schon seit vielen Jahren. Dein Gefährte. Taralack Veed, einst vom Stamm der Gral, jetzt einer sehr viel höheren Sache verschworen.«
    »Und die wäre?«
    »An deiner Seite zu sein, Icarium.«
    Der Jhag starrte auf den Becher in seinen Händen. »Schon seit vielen Jahren, sagst du«, flüsterte er. »Eine höhere Sache … Das verstehe ich nicht. Ich bin nichts. Niemand. Ich bin verloren.« Er sah auf. »Ich bin verloren«, wiederholte er. »Ich weiß nichts von einer höheren Sache, die dich dazu bringen könnte, deine Leute zu verlassen. An meiner Seite zu sein, Taralack Veed. Warum?«
    Der Gral spuckte sich in die Handflächen, rieb sie aneinander und strich sich dann die Haare zurück. »Du bist der größte Krieger, den die Welt jemals gesehen hat. Aber du bist verflucht. Für immer verloren zu sein, wie du sagst. Und deshalb brauchst du einen Kameraden, der dich an die große Aufgabe erinnert, die auf dich wartet.«
    »Und was für eine Aufgabe ist das?«
    Taralack Veed stand auf. »Das wirst du wissen, wenn die Zeit gekommen ist. Diese Aufgabe wird offensichtlich sein, so offensichtlich und so vollkommen, dass du wissen wirst, dass du geformt wurdest – von Anfang an um dich ihrer

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