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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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dir vor, Kalam …«
    »Ich habe so schon eine Frau zu viel.«
    »Vielleicht will sie, dass du einen Trupp Assassinen zusammenstellst?«
    »Einen was? Aus diesem Haufen?«
    »He«, knurrte Fiedler, »ich kenne diesen Haufen.«
    »Und?«
    »Und du hast recht, das ist alles. Sie sind ein Scheißhaufen.«
    »Und wenn schon«, sagte der Magier schulterzuckend. »Sie will vermutlich, dass du es heimlich –«
    »Während Perl eure Gespräche belauscht, klar.«
    »Nein, das war später. Die zweite Hälfte unserer Treffen ist für unser Publikum. In der ersten Hälfte – bevor Perl und wer auch immer ankommen – sprechen wir vertraulich miteinander. Sie setzt diese Treffen immer ganz kurzfristig an. Benutzt Wühler als Boten.« Der Magier machte eine abwehrende Geste.
    »Nichts weiter als ein Findling«, sagte Fiedler.
    Doch der Schnelle Ben schüttelte einfach nur den Kopf.
    »Also will sie einen eigenen Kader aus Assassinen«, sagte Kalam. »Von dem die Klaue nichts wissen soll. Oh, mir gefällt nicht, wo das hinführt, Ben.«
    »Wer auch immer sich hinter besagten Wällen versteckt, mag vielleicht Angst haben, Kal – aber dumm ist sie nicht.«
    »Diese ganze Sache ist dumm«, behauptete Fiedler. »Sie hat die Rebellion zerschmettert. Was will Laseen jetzt noch?«
    »Sie ist stark, wenn es darum geht, sich mit unseren Feinden zu befassen«, sagte Kalam. »Aber schwach, wenn es um Beliebtheit geht.«
    »Tavore ist auch nicht gerade der beliebte Typ, also wo ist das Problem?«
    »Sie könnte aber beliebt werden. Ein paar weitere Erfolge – solche, bei denen klar ist, dass es nicht nur einfach dummes Glück war. Nun komm schon, Fiedler, du weißt, wie schnell eine Armee umschwenken kann.« »Diese Armee nicht«, sagte der Sappeur. »Die hat ja von Anfang AN kaum den Arsch hochgekriegt. Wir sind ein verdammt wackliger Haufen – hat sie davon überhaupt eine Ahnung, Ben?«
    Der Magier dachte einige Zeit nach und nickte schließlich. »Ich glaube schon. Aber sie weiß nicht, was sie dagegen tun soll, außer Leoman von den Dreschflegeln einzufangen und ihn mitsamt seiner Armee auszulöschen. Endgültig.«
    Fiedler grunzte. »Das ist genau das, wovor Krake Angst hat. Er ist davon überzeugt, dass wir alle so enden werden, dass wir Ranal tragen, bevor diese Geschichte erledigt ist.«
    »Ranal? Ach, richtig.«
    »Er geht mir damit ganz schön auf die Nerven«, fuhr Fiedler fort. »Redet andauernd über den Kracher, den er zurückhält, denjenigen, auf dem er sitzen wird, wenn das Unheil über uns kommt. Ihr solltet die Gesichter der Rekruten sehen, wenn er damit anfängt und nicht mehr aufhört.«
    »Hört sich an, als müsste man mal mit Krake sprechen.«
    »Er braucht einen kräftigen Schlag ins Gesicht, Kal. Glaub mir, ich war schon mehr als einmal kurz davor …«
    »Aber Sappeure tun das nicht untereinander.«
    »Ich bin auch ein Sergeant.«
    »Aber du brauchst ihn immer noch an deiner Seite.«
    »Ja.« Es klang bedrückt.
    »In Ordnung«, sagte Kalam, »ich werde mich um ihn kümmern.«
    »Sei vorsichtig. Er könnte dir einen Fetzer vor die Füße werfen. Er mag keine Assassinen.«
    »Wer tut das schon?«, kommentierte der Schnelle Ben.
    Kalam runzelte die Stirn. »Und ich dachte, ich wäre hier beliebt – zumindest bei meinen Freunden.«
    »Wir wollten nur auf Nummer Sicher gehen, Kalam.«
    »Danke, Ben, ich werde es mir merken.«
    Plötzlich stand der Magier auf. »Unsere Gäste kommen gleich …«
    Fiedler und Kalam standen ebenfalls auf. Als sie sich umdrehten, sahen sie, wie das Imperiale Gewirr sich erneut öffnete. Vier Gestalten traten heraus.
    Der Assassine erkannte zwei von ihnen, und er spürte sowohl Anspannung als auch Freude in sich aufsteigen; die sich sträubenden Nackenhaare galten Hohemagier Tayschrenn, die ehrlich empfundene Freude Dujek Einarm. Bei Tayschrenn befanden sich zwei Leibwachen, einer ein älterer Seti mit gewachstem Schnurrbart, der Kalam auf entfernte Weise vage bekannt vorkam, als hätte er ihn vor langer Zeit schon einmal gesehen. Die andere war eine Frau zwischen fünfundzwanzig und fünfunddreißig in einem eng anliegenden Seidengewand, geschmeidig und muskulös. Ihre Augen waren sanft und dunkelbraun und wachsam; ihr Gesicht war herzförmig, die Haare auf die im Imperium übliche Weise kurz geschnitten.
    »Entspann dich«, sagte der Schnelle Ben leise zu Kalam. »Wie ich schon gesagt habe, hat es im Hinblick auf Tayschrenns Rolle in … manchen Dingen, die vor einiger Zeit geschehen

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