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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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Befriedigung zerquetschte er sie zwischen den flachen Händen.
    Er sah älter aus, das stimmte, aber er war immer noch so schnell und gemein wie früher. Ein Windstoß – voller Sandkörnchen, aber dennoch irgendwie tot – trieb die Blätter raschelnd über den Sand, als sich ein paar Schritte entfernt die Luft hörbar teilte und der Schnelle Ben aus einem Gewirr auftauchte. Er hustete.
    Kalam nahm den Bierkrug und trat zu ihm. »Hier.«
    Der Magier trank, hustete noch einmal und spuckte aus. »Bei den Göttern hienieden, das Imperiale Gewirr ist scheußlich.« Er nahm einen weiteren, kräftigen Schluck.
    »Schick mich rein«, sagte Fiedler, der jetzt zu ihnen trat, »dann kann ich auch was von dem Bier trinken.«
    »Freut mich zu sehen, dass deine Laune sich gebessert hat«, sagte der Schnelle Ben und reichte ihm den Krug. »Wir werden demnächst ein bisschen Gesellschaft bekommen … nachdem wir gegessen haben, heißt das«, fügte er hinzu, als er die Essenspakete entdeckte. Er ging zu den Vorräten. »Ich habe solchen Hunger, dass ich Blutfliegen essen könnte.«
    »Leck meine Hände ab«, meinte Fiedler.
    Der Magier blieb stehen und blickte ihn an. »Du hast den Verstand verloren. Eher würde ich die Hand eines Händlers ablecken, der mit Kameldung handelt.« Er machte sich daran, das Essen aus den schützenden Blättern auszuwickeln.
    »Wie war dein Treffen mit Tavore?«, fragte Kalam, der sich zu ihm gesellte.
    »Ich kann auch nur raten«, erwiderte der Schnelle Ben. »Ich habe schon früher Menschen im Belagerungszustand gesehen, aber sie hat Wälle errichtet, die so dick und hoch sind, dass wahrscheinlich nicht einmal ein Dutzend wütende Drachen durchkommen würden … Und dabei ist kein Feind in Sicht.«
    »Damit könntest du unrecht haben«, sagte der Assassine. »War Perl da?«
    »Nun, ein Vorhang hat sich ein bisschen bewegt.«
    Fiedler schnaubte. »So offensichtlich wäre er nicht. Das war vermutlich T’amber.«
    »Ich habe das nicht wörtlich gemeint, Fiedler. Es war jemand in einem Gewirr, nah und wachsam.«
    »Dann hat Tavore ihr Schwert also nicht getragen«, sagte Kalam.
    »Nein. Das tut sie nie, wenn sie mit mir spricht, den Göttern sei Dank.«
    »Oh, dann ist sie also rücksichtsvoll!«
    Der Magier warf Kalam einen düsteren Blick zu. »Du meinst, sie will ihren Hohemagier nicht komplett aussaugen.«
    »Halt«, sagte Fiedler. »Ich mag die Bilder nicht, die gerade in meinem Kopf auftauchen. Gib mir ein Stück Sepahbrot – nein, nicht das, von dem ich schon abgebissen habe, Ben, aber danke. Das da – ach, ist schon in Ordnung.« Er streckte die Hand aus.
    »He, du lässt Sand auf mein Essen rieseln!«
    Kalam hockte sich auf die Fersen. Fiedler sah von Minute zu Minute jünger aus. Vor allem mit diesem finsteren Gesichtsausdruck. Es war längst überfällig gewesen, dass er endlich einmal für eine gewisse Zeit von der Armee wegkam und mal wieder etwas anderes sah.
    »Was?«, wollte Fiedler wissen. »Machst du dir Sorgen um deine Zähne? Dann hör am besten damit auf, auf dem Brot rumzukauen.«
    »So hart ist es nicht«, erwiderte der Magier mit vollem Mund.
    »Nein, aber es ist voller kleiner Kiesel, Ben. Von den Mühlsteinen. Wie auch immer, ich lasse in diesen Tagen immer Sand irgendwohin rieseln. Ich habe Sand an Stellen, die du dir nicht vorstellen –«
    »Halt! In meinem Kopf tauchen Bilder auf und all das …«
    »Nach dem hier«, fuhr Fiedler unbarmherzig fort, »könnte ich ein Jahr lang gemütlich irgendwo in Darujhistan sitzen und würde immer noch kieselige Ziegel scheißen –«
    »Halt, habe ich gesagt!«
    Kalam blickte den Sappeur aus zusammengekniffenen Augen an. »Darujhistan? Dann planst du also, dich mit den anderen zusammenzutun?«
    Der Sappeur wich seinem Blick aus. »Eines Tages …«
    »Eines Tages, der schon bald sein wird?«
    »Ich habe nicht vor abzuhauen, Kalam.«
    Kalam wechselte einen Blick mit dem Schnellen Ben – einen Blick, der noch nicht einmal einen Herzschlag lang dauerte – und räusperte sich. »Nun … vielleicht solltest du das, Fiedler. „Wenn ich dir einen Rat –«
    »Wenn du anfängst, Ratschläge zu geben, weiß ich, dass wir alle dem Untergang geweiht sind. Danke, dass du mir den Tag verdorben hast. Ben, gib mir bitte nochmal das Bier, ich bin völlig ausgedörrt.«
    Kalam fügte sich. In Ordnung, das zumindest wäre geklärt.
    Der Schnelle Ben wischte sich ein paar Krümel von den langen Fingern und lehnte sich zurück. »Sie hat etwas mit

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