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SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

SdG 10 - Die Feuer der Rebellion

Titel: SdG 10 - Die Feuer der Rebellion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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verbitterten Soldaten, die man um den Ruhm, sich im Namen des Imperiums zu rächen, betrogen hatte – und zwar ausgerechnet in der Nacht vor der Schlacht; und dieser Marsch machte die Sache nicht gerade besser. Das allein würde schon ausreichen, Fiedlers Verfassung zu erklären, doch Kalam wusste es besser.
    Tanno-Lied hin oder her, Igel und die anderen waren tot. Waren nun Geister auf der anderen Seite. Andererseits hatte der Schnelle Ben erzählt, dass die offiziellen Berichte ein bisschen ungenau waren. Fäustel, Tippa, Fahrig, Blend, Spindel, Blauperl … Es gab Überlebende, die gemütlich im Ruhestand in Darujhistan lebten. Zusammen mit Hauptmann Ganoes Paran. Also auch ein paar gute Neuigkeiten, und das hatte geholfen. Ein bisschen.
    Fiedler und Igel hatten sich so nahegestanden wie Brüder. Zusammen waren sie das reinste Chaos gewesen. Zwei aufs engste verbundene Gehirne, die die meiste Zeit mehr gefährlich als erheiternd gewesen waren. Genauso legendär wie die Brückenverbrenner selbst. Ihre Trennung – damals, am Ufer des Azursees – war eine schicksalhafte Entscheidung gewesen. Schicksalhaft für uns alle, wie sich herausgestellt hat.
    Kalam konnte mit der ganzen Geschichte vom Aufsteigen nicht viel anfangen. Der Segen eines Geistergängers für eine Kompanie Soldaten, das Zerreißen des Gewebes der Raraku. Die Vorstellung von unsichtbaren Wächtern war für ihn ebenso tröstlich wie beunruhigend – Igels Geist hatte Fiedler das Leben gerettet … Aber wo war Elster? War er auch da gewesen?
    Jene Nacht in Sha’iks Lager war der reinste Alptraum gewesen. In den dunklen Stunden damals waren mehr Messer gezogen worden, als man zählen konnte. Und er hatte ein paar von den Geistern mit eigenen Augen gesehen. Brückenverbrenner, die schon lange tot waren, waren zurückgekehrt – schlimm wie der Kater nach einer durchzechten Nacht und genau so hässlich, wie sie es zu Lebzeiten gewesen waren. Falls er diesem Tanno-Geistergänger, mit dem Fiedler gesprochen hatte, jemals begegnen sollte …
    Der Sappeur ging im Schatten der Bäume auf und ab.
    Kalam, der auf dem Boden hockte, musterte seinen alten Freund. »Schon gut, Fiedler – raus damit.«
    »Schlimme Dinge«, murmelte der Sappeur. »Zu viele, um sie zu zählen. Wie Sturmwolken, die sich ringsum am Horizont sammeln.«
    »Kein Wunder, dass du so eine klägliche Gesellschaft bist.«
    Fiedler warf ihm einen schrägen Blick zu. »Du bist auch nicht viel besser.«
    Der Assassine verzog das Gesicht. »Perl. Er geht mir aus dem Weg, lässt sich nicht sehen, aber er ist trotzdem in der Nähe. Man hätte meinen können, dass diese Pardu – wie heißt sie eigentlich?«
    »Lostara Yil.«
    »Genau, sie. Man sollte doch meinen, dass sie ihn inzwischen aus dem Sattel geworfen haben müsste.«
    »Die beiden spielen ihr ureigenes Spiel«, sagte Fiedler, »und das ist auch gut so. Wie auch immer, er ist eindeutig noch hier, weil die Imperatrix jemanden dicht bei Tavore haben will.«
    »Das war schon immer ihr Problem«, sagte Kalam seufzend.
    »Vertrauen.«
    Kalam betrachtete den Sappeur. »Du marschierst seit Aren mit Tavore. Hast du ein Gefühl, was sie angeht? Irgendeines?«
    »Ich bin ein Sergeant, Kalam.«
    »Genau.« Der Assassine wartete.
    Fiedler kratzte sich den Bart, zupfte an dem Riemen seines mitgenommenen Helms, löste schließlich die Schnalle und warf ihn zur Seite. Er marschierte weiter auf und ab, kickte Blätter und Nussschalen auf dem Sand davon. Er wedelte mit den Händen, um eine auf Abwege geratene, vor seinem Gesicht schwebende Blutfliege zu vertreiben. »Sie ist kaltes Eisen, Kalam. Aber sie wurde noch nie einer Prüfung unterzogen. Kann sie auch in einer Schlacht denken? Kann sie auch auf der Flucht befehlen? Beim Vermummten, ihre liebste Faust – Gamet … also, der alte Mann, konnte es nicht. Was kein gutes Licht auf ihr Urteilsvermögen wirft.«
    »Sie hat ihn von früher gekannt, oder?«
    »Er war jemand, dem sie vertraut hat, ja, das stimmt schon. Und er war ziemlich am Ende, das ist alles. Ich bin nicht mehr so großzügig wie früher mal.«
    Kalam grinste und blickte weg. »Oh, ja, großzügig, das ist Fiedler, na klar.« Er deutete auf die Fingerknochen, die am Gürtel des Sappeurs hingen. »Und was ist mit denen da?«
    »Sie ist klug damit umgegangen, das stimmt. Vielleicht war es Oponns Stoß.«
    »Oder vielleicht auch nicht.«
    Fiedler zuckte die Schultern. Seine Hand schoss vor und schloss sich um die Blutfliege. Mit sichtbarer

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